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"Lachendes Kulturwerk" feierte Premiere
Zur rot-weißen Narhalla avancierte das Kulturwerk Wissen am Samstag. Eine Supersitzung im "Lachenden Kulturwerk" ging bis weit nach Mitternacht und ließ mehr als 500 herrlich kostümierte Gäste fröhlich feiern. Mit Sitzungspräsident Alexander Hoffmann und ihrer Lieblichkeit, Prinzessin Uta I., an der Spitze gab es ein Feuerwerk der guten Laune und des närrischen Brauchtums im "Gürzenich" an der Sieg.
Wissen. Die Wissener feierten zum ersten Mal den Karneval im Kulturwerk, eine gelungene Premiere, so viel steht fest. Das „Lachende Kulturwerk“ unter diesem Motto lief die Prunksitzung der KG Wissen, und es war eine der Besten seit langem, da waren sich einheimische und auswärtige Gäste einig. Mehr als 500 prächtig kostümierte Fans des närrischen Brauchtums füllten die rot-weiße Narhalla, die nun auch die Feuertaufe als Austragungsort für den Karneval bestand. Ein Kompliment sei an dieser Stelle den Dekorateuren erlaubt, es sah toll aus.
Sitzungspräsident Alexander Hoffmann und seine Mannen vom Elferrat erschienen in blauen Kitteln, und statt Narrenkappe trugen sie Helme. Es war als Hommage an die alte ehemalige Ausbildungs- und Werkstatthalle sowie an die Firma Brucherseifer gedacht. Für Ulrich Brucherseifer gab es dann die wirklich ultimative Überraschung, von der absolut nichts wusste. Er erhielt den Karnevalsorden der Stadt Wissen von Bürgermeister Michael Wagener. Dem Vorschlag der KG war in nicht öffentlicher Sitzung des Rates zugestimmt worden, da Brucherseifer seit vielen Jahren das närrische Brauchtum fördert und unterstützt. „Wenn ich das geahnt hätte“, entfuhr es Brucherseifer, als er zur Bühne geholt wurde.
Eine weitere hohe Auszeichnung wurde im Rahmen der Sitzung verliehen. Klaus Schwamborn erhielt den „Großen Narrenstern“, er ist somit der sechste Ordensträger, der für seine Verdienste die äußerst sparsam vergebene Auszeichnung erhielt. Mehr als 40 Jahre im Wesser Fastowend in den unterschiedlichsten Funktionen ließ Rudolf Trapp in der Laudatio Revue passieren. Sitzungspräsident, 2. Zugleiter, Prinz (1979) Organisator Altprinzensitzung, Vorsitzender der KG und auch Chronist , es gab und gibt nichts, wo sich Schwamborn nicht für die Belange des närrischen Brauchtums einsetzt. Der Geehrte versprach, dies auch weiterhin zu tun, vor allem will er sich einmischen, um zwischen Alt und Jung zu vermitteln, den Spagat zwischen Karneval und Kommerz zu schaffen, sowie im Spannungsfeld Brauchtum und behördlichen Anordnungen zu vermitteln. Schwamborn appellierte an die Gemeinsamkeiten der Vereine, die Karneval feiern: „Nur gemeinsam sind wir stark!“ rief er unter dem Applaus des Publikums.
Für Prinzessin Uta I. (Schmidt) begann die schönste Zeit ihre Regentschaft und sie zeigte sich überglücklich. „Es ist ein Traum, Prinzessin zu sein“, sagte sie und dankte den Freunden in der KG und den Abteilungen für die Unterstützung. „Ohne euch könnte ich nicht Prinzessin sein“, sagte die erste weibliche Tollität der KG.
Das Junioren-Tanzcorps der KG Wissen unter Trainerin Kerstin Winter hatte fleißig trainiert und schwungvoll wirbelten sie über die Bühne. Die Garde mit Tanzmariechen und dem Nachwuchs ist zur stolzen Truppe geworden, auf die Gardekommandant Michael Schneider stolz sein kann. Kein Wunder, das Enkelsohn Niklas (8) begeistert beim „Stippeföttche“ mitmachte. Mit diesem Wort hatte der Sitzungspräsident ein kleines Sprachproblem, es sorgte für brüllendes Gelächter im Saal. Solomariechen Lena Rickert ist ohne zweifel ein Aushängeschild der KG Wissen und mit „Altmeisterin“ Claudia Leidig hatte sie eine neue Choreografie erarbeitet – traumhaft schön.
Im wahrlich gelungenen Programm gab es den Wechsel zwischen den humorvollen Büttenrednern, den Gästen der befreundeten KG´s aus Herkersdorf und Morsbach, und fetziger Musik. Als Wandersmann im Wisserland unterwegs war Mathias Groß nichts entgangen und mit den humorvollen Querschlägern sorgte er für viel Spaß. Agnes Brück und Steffi Wittershagen (Kfd Karnevalsfrauen) als Babys im Laufstall sorgten für Gelächter. Mit dem neuen Frauenpower im Land hatte sich „Dat Gänseblömchen“ (Dieter Dornhoff auseinandergesetzt. „Wir haben Angela in Berlin, Ramona und Uta in Wissen, nur der Papst und auch der Bürgermeister an der Sieg bleiben Männer“, bedauerte er.
Altmeister des närrischen Treibens, vor allem mit seinem Talent in alle möglichen Dialekte zu schlüpfen, ist Rudolf Trapp. Tochter Lisa kündigte die neue KG Elbergrund mit Prinzessin Rudolfia I. an. Trapp zeigte sich vom Prinzessinnensyndrom infiziert und er sorgte mit seinem Auftritt für Lachtränen und Zwerchfellmuskelkater. Da galt sein humoristischer Blick dem Rathaus, der KG Wissen, langjährigen Wegbegleitern und auch in Mainz und Köln hatte er Närrisches entdeckt. Die Musik – für den Einmarsch und die Sitzungsbegleitung, sowie für die Schunkellieder sorgte die Stadt- und Feuerwehrkapelle Wissen perfekt. Die kölsche Marching-Band „Volle Kanne“ heizte dem Narrenvolk gehörig ein, mit den Ohrwürmern des rheinischen Karnevals und rockigen Kreationen sorgten sie für Stimmung. „Jrad Uss“ – die Formation aus Köln hatte es nicht schwer, die Stimmung weiter anzuheizen, gegen Mitternacht sorgten sie für Furore. Ins Finale leitete dann das Tanzcorps der KG über und gefeiert wurde im „Lachenden Kulturwerk“ bis zum Abwinken. (hw)
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Prinzessin Rudolfia I. (Rudolf Trapp) zeigte meisterlich sein närrisches Talent, ein Höhepunkt der Wissener Sitzung. Fotos: Helga Wienand
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