Da staunte sogar der Präsident des Fußballverbandes
Der SV Adler Derschen hatte zu einem Besuch eingeladen: Im „Masterplan“ des DFB ist auch ein „Vereinsdialog“ vorgesehen. Hilfestellung bei Fragen zu Spielbetrieb, Infrastruktur, Qualifizierung, Ehrenamt und anderes mehr. Oder einfach, „wo drückt der Schuh“, was „brennt auf den Nägeln“ in meinem Verein. Hier weiterzuhelfen ist die Intention des „Vereinsdialogs“. Deshalb kommt der Fußballverband Rheinland zu den Vereinen.
Derschen. Mit dem Präsidenten des Fußballverbandes Walter Desch, dem stellvertretenden Geschäftsführer Michael Hilpisch und dem zuständigen Koordinator beim FVR, Sebastian Reifferscheid kamen sachkundige Berater in Sachen „Vereinsdialog“ in das „Adler-Sportheim“ in Derschen. Es war der 64. dieser Art, wie der Verbandspräsident betonte.
Begrüßt wurde die Abordnung des FVR durch den 1. Vorsitzenden Michael Orsowa, ferner Vorstandsmitglieder des Fußballkreises Westerwald/Sieg und des SV Derschen sowie Ortsbürgermeister Volker Wisser. Dieser betonte: „ Wir wollten einen Ort schaffen, wo Familien zusammenkommen und Zukunft für die Jugend gestalten“.
Der Vorsitzende Orsowa stellte per Präsentation seinen Verein vor.
205 Mitglieder, 22 Jugendspieler, 35 aktiver Fußballer, zwei Seniorenmannschaften in den Kreisligen B und C, dazu vier aktive Trainer und Betreuer und zwei Schiedsrichter. Eine in Deutschland wohl einmalige Besonderheit stellte der Erwerb eines kompletten gebrauchten, nur fünf Jahre alten Kunstrasenplatzes aus dem Frankfurter Raum dar, der 2017 erworben und auf dem vorhandenen Hartplatz aufgebracht wurde. Was sonst teuer entsorgt worden wäre, beendete ein Fußballspielen in Derschen in Regenpfützen oder Staubwolken. 160.000 Euro kostete die Maßnahme, ein Viertel dessen was Anlagen dieser Art normalerweise kosten. Da war sogar der FVR-Präsident Walter Desch baff erstaunt. Die „Transplantation“ eines kompletten Spielfeldes war auch ihm neu.
Allerdings: Zuschüsse gab es keine. Das stemmten die Ortsgemeinde mit einem Zuschuss von 50.000 €, einem (zurückzahlbaren) Darlehen von 34.000 € und Mitteln des Vereins von rund 75.000 €. Hierzu wurden spezielle „Platzpatenschaften“ ins Leben gerufen. Entscheidend mit initiiert hatte die Maßnahme ‚Schaffung des Kunstrasenplatzes‘ der vormalige Vereinsvorsitzende Jürgen Moll mit seinem Vorstandsteam, so sein Nachfolger Orsowa. In weiterer Eigenleistung wurden Pflasterarbeiten um das Sportfeld ausgeführt. Desch: „Hut ab vor dem Verein, wie das realisiert wurde“.
Weitere Aufgaben stehen an.
Im Sportheim, das der Ortsgemeinde gehört, müssen dringend die Duschen saniert werden. Hier hatte der Verbandspräsident Desch wertvolle Tipps parat. Für Maßnahmen dieser Art, bis unter 10.500 €, gäbe es Zuschüsse des Sportbundes. Dazu wolle er Sportkreisvorsitzenden, Dr. Weber, einbinden. Der Verein, wenn auch Pächter, solle zeitig einen Zuschussantrag stellen. Auch bei dieser Maßnahme sind hohe Eigenleistungen des Vereins erforderlich.
Für die Zukunftsgestaltung sind Konzepte zur Förderung von Innovation und Nachhaltigkeit erforderlich. Der Rat von Walter Desch: „Jeder Verein muss eine Bambinimannschaft mit mindestens vier Kindern haben“. Kinder treffen sich zum Spielen. Der FVR will dazu ein Modell mit klappbaren Toren starten. Um Kinder für das Fußballspielen zu gewinnen, solle man auch den örtlichen Kindergarten einladen. In Bezug auf Nachhaltigkeit müsse man in den Vereinen bewusst die Gegenwart gestalten.
Im weiteren Verlauf zeigte Sebastian Reifferscheid einen Kurzfilm „Zurück zu den Wurzeln“. Der Film zeigte Lösungsmöglichkeiten auf, wer übernimmt ehrenamtliche Aufgaben im Verein, wie gewinne ich Ehrenamtler. Bezüglich des bevorstehenden Verbandstages des FVR am 15.Juni informierte der Präsident über geplante Neuerungen und Satzungsänderungen und warb für die Teilnahme an der Veranstaltung.
„Ihr seid gut aufgestellt“ lobte abschließend Desch die Verantwortlichen von dem „Adler“ aus Derschen. Für die informativen Ausführungen bedankte sich der Vereinsvorsitzende Michael Orsowa bei den Gästen vom FVR. Diese wiederum hatten als „Dankeschön“ ihrerseits gleich acht Fußbälle im Gepäck, die erfreut entgegenkommen wurden. Willi Simon
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