Mehr Kultur in Kircheib dank Kulturwerkstatt
Mit einer Doppelveranstaltung am Sonntag, den 14. April 2019 und der zwei Tage später stattfindenden Gründung des Fördervereins, ist die Kulturwerkstatt Kircheib in eine zwanzigmonatige Förderphase durch die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gestartet.
Kircheib. Zur Eröffnung der kleinen Kulturinstitution fand am Nachmittag zunächst die Vernissage der Hennefer Malerin Marion Gebauer statt. Ihre an den Wänden aller drei Räume der Kulturwerkstatt fachmännisch gehängten Werke fanden beim Publikum großen Anklang. Der Titel der Ausstellung "Werden und Vergehen" bezieht sich zum einen auf die Eindrücke und Erfahrungen, die die Künstlerin in ihren Motiven zum Ausdruck bringt. Zum anderen gibt er einen Hinweis auf die Machart der Bilder, in der sie verschiedene Techniken wie Druck, Malerei und Zeichnung collagiert und dabei auf echte Naturmaterialien zurückgreift.
Nachdem er bereits die Vernissage mit einem kunstvoll gewebten Klangteppich untermalt hatte, war dann am Abend der große Augenblick des aus der Eifel angereisten Multiinstrumentalisten Michael Lohr. In einer humorvollen Mischung aus virtuosem Solokonzert und musiktheoretischen Vortrag ließ der Musiker nicht nur seine Fähigkeiten als Sänger, an Gitarre, Klavier und der exotischen Tapping Guitar aufblitzen, sondern auch seine Vergangenheit als Lehrer am Gymnasium Altenkirchen.
Neben Musik und Kunst bildete bei der Auftaktveranstaltung der Kulturwerkstatt auch die Übergabe der Verantwortung durch Peter Krah an die nächste Generation einen wichtigen Programmpunkt. Wie der Reifenhändler und Mäzen in seinem Grußwort mitteilte, werden seine Tochter, die Kulturwissenschaftlerin Stephanie Krah und der Kulturmanager Martin Zepter die Leitung der Kulturwerkstatt, insbesondere in Hinblick auf die Auswahl des Programms und die Veranstaltungsorganisation übernehmen. Die beiden hatten bereits die Konzeption entwickelten, mit der die Kulturwerkstatt als auf Bundesebene förderungswürdiges Modellprojekt ausgewählt wurde.
Neben der Bedeutung der Kultur für den Strukturwandel in der Region geht es darin vor allem um die Erweiterung und zukünftigen Ausrichtung des Veranstaltungsprogramms. Wesentlich formaler ging es dann am 16.04.19 abends zu als sich 12 Kulturinteressierte aus der Region zusammenfanden um den Förderverein Kultuwerkstatt Kircheib e.V. zu gründen. Als Ergänzung zur privatrechtlich organisierten Kulturwerkstatt Kircheib GbR, die für das Programm verantwortlich ist, fallen in die Zuständigkeit des Vereins vor allem Aufgaben im Bereich Fundraising und Unterstützung der Veranstaltungsorganisation.
Wie der später zum 1.Vorsitzende gewählte Versammlungsleiter Martin Zepter betonte, ginge es aber vor allem auch darum, einen Freundeskreis aus regionalen Besucher*innen und Multiplikator*innen zu entwickeln. Dieser soll sich als demokratisches Gegengewicht zur geschäftsführenden Gesellschaft etablieren und ihre nachhaltige Existenz auch über die Förderperiode hinaus ermöglichen. Aus dem Kreis der Gründungsmitglieder wurden Jolanta Lerch zur 2.Vorsitzenden, Peter Wolf zum Schriftführer und Mary Krah zur Kassenwärtin gewählt. Der Jahresbeitrag wurd eals frei wählbar bei einer Untergrenze von 24,- € festgesetzt. Der Verein freut sich jederzeit über neue Mitglieder. Der Aufnahmeantrag liegt künftig bei den Veranstaltungen der Kulturwerkstatt aus. Die Eintragung in das Vereinsregister und die Beantragung der Gemeinnützigkeit soll zeitnah durch den neuen Vorstand erfolgen.
Als nächste Veranstaltung findet in der Kulturwerkstatt Kircheib am Samstag, den 11.05, um 20.00 Uhr eine Lesung der jungen Hannoveraner Autoren Jan Fischer und Martin Spieß statt. Die beiden lesen Geschichten übers Kiffen, Popkultur, das Aufwachsen in der Provinz, Computerspiele, Castor-Transporte, Kriegszeppeline, Träume, Selbstfindung, denWeihnachtsmann und außerirdische Sexsklaven. Außerdem geben sie am darauf folgenden Tag den Kurzgeschichtenworkshop "Von der Beobachtung zur Shortstory". Weitere Informationen gibt es unter www.conzepter.net. (PM)
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