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Selbach: Feuer in Mehrfamilienhaus
Das hatte gerade noch gefehlt: Kurz vor dem Start des goßen Veilchendienstagszugs am Dienstag in Wissen Großalarm für die Feuerwehr. In Selbach brennt ein Mehrfamilienhaus in der Rottfeldstraße. Alle verfügbaren Kräfte werden abgezogen. Die Wehren aus Hamm, Katzwinkel, Schönstein und Steinebach werden nachalarmiert. Verletzt wird bei dem Dachstuhlbrand niemand. Der Sachschaden aber bewegt sich im sechsstelligen Bereich. Die Dachgeschosswohnung wurde völlig zerstört.
Selbach. Dem Bewohner des Untergeschosses des Mehrfamilienhauses in der Rottfeldstraße in Selbach steht der Schreck noch ins Gesich geschrieben. "Alles ist versaut", sagt er resigniert. Er ist - neben einem kleinen Hund - der einige Bewohner im Haus, als Nachbarn den Brand im Dachgeschoss des Hauses bemerken. Nachbar Fredi Kutscha sitzt im Wohnzimmer, als er Brandgeruch bemerkt. Er geht auf die Straße und sieht, dass dichte, dunkle Qualmwolken aus dem Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses aufsteigen. Da ist es kurz nach zwei Uhr. Kutscha erzählt: "Die Feuerwehr war innerhalb von 15 Minuten vor Ort." Der Mann, der aus Berlin stammt, ist voller Lobes: "Die sind wie die Profis." Dem schließen sich auch andere Augenzeugen an. In der Tat: Die Situation ist nicht die leichteste. In Wissen ist die Wehr schon im Großeinsatz beim Karnevalsumzug mit etwa 25.000 Menschen. Und die Anfahrt in das Wohngebiet in Selbach ist auch nicht gerade bequem. Durch Schneemassen ist die Straße nur noch die Hälfte so breit wie sonst.
Im Haus ist, als die Feuerwehr eintrifft, nur der Bewohner des Erdgeschosses anwesend. Er verlässt das verqualmte Gebäude unversehrt. Später, nach über einer Stunde, wird noch der kleine Hund der Familie im 1. Stock gefunden, verstört, aber sonst offenbar unversehrt. Die Familie mit zwei Kindern hat zu der Zeit das Haus verlassen, vielleicht ist sie beim Karnevalsumzug in Wissen. Im Dachgeschoss, wo der Brand ausbricht, ist zu dieser Zeit niemand.
Die Wehren waren mit Drehleitern und schwerem Atemschutz in Einsatz. Wie Einsatzleiter Roman Rüth sagte, war der Alarm im 14 Uhr, kurz bevor der Umzug in Wissen startete. Eine äußerst komplizierte logistische Situation. Wie Rüth sagte, waren von der VG-Feuerwehr Wissen 38 Mann/Frau mit acht Fahrzeugen im Einsatz, von der VG-Feuerwehr Hamm 17 Leute mit vier Fahrzeugen, von der VG-Feuerwehr Gebhardshain (Löschzug Steinebach) 16 Einsatzkräfte mit drei Fahrzeugen.
Am späten Nachmittag war die Wehr noch immer damit beschäftigt, Brandnester zu bekämpfen. Dazu musste das Dach geöffnet werden. Ein großes Problem war anfangs auch, wie Thomas Herzog von der Feuerwehr Wissen erläuterte, dass im Brandbereich starke Verqualmung herrschte und durch hohe Temperaturen die Gefahr einer Durchzündung bestand. Wie die Kriminalinspektion Betzdorf inzwischen mitgeteilt hat, ist der Brandschaden im sechsstelligen Bereich anzusiedeln. Die Dachgeschosswohnung wurde vollkommen zerstört. Zur Brandursache konnten noch keine Angaben gemacht werden. Die Brandermittler der Kripo werden nach Abschluss der Löscharbeiten ihre Ermittlungen aufnehmen. Durch die KI Betzdorf wurde aktuell am Mittwoch, 17. Februar, mitgeteilt, dass eine elektrotechnische Ursache im Dachgeschoss des Mehrfamilienhauses als wahrscheinlich erachtet werden kann. Es bedarf zur weiteren Konkretisierung noch weiterer Ermittlungen durch Sachverständige.
Das Dachgeschoss ist durch das Feuer komplett zerstört worden, während in den darunter liegenden Geschossen erheblicher Löschwasserschaden entstanden ist. Zur Schadenshöhe können laut aktueller Kripo-Meldung noch keine gesicherten Angaben gemacht werden; sie beläuft sich nach vorläufigen Schätzungen auf mehr als 100.000 Euro. (rs)
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Im Dachgeschoss brach am Dienstagnachmittag in einem Mehrfamilienhaus in Selbach ein Feuer aus. Die Wehr bekämpfte den Brand von Innen mit Atemschutgeräte-Trägern und von oben mit der Drehleiter. Fotos: Reinhard Schmidt
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