Werbung

Nachricht vom 11.05.2019    

Konzert zum „Sichfallenlassen“: Kulturwerks-Foyer erlebte „Farbenmeer“

Der Wissener Singer-Songwriter Jürgen Linke, besser bekannt unter seinem Kürzel „JüLi“, hatte sich zu einer musikalischen Vernissage versierte Unterstützer „geangelt“: Joe Baker, der jahrelang bei der Kultband „Birth Control“ das Keyboard bedient hatte, sowie Friedhelm (Freddy) Schneider, der mit dem Sopran-Saxofon das Trio ergänzte. Und dann natürlich Michael Gaydoul, dessen Arbeiten den Songs der CD „Farbenmeer“ weit mehr als nur einen Rahmen gaben.

Jürgen Linke („JüLi“) hatte die Idee zum künstlerischen Abend mit Musik und Malerei. (Foto: wear)

Wissen. Man kann die Veranstaltung im Kulturwerk in Wissen als Session oder Projekt bezeichnen, die unter dem Titel „Farbenmeer“ im Foyer aufgeführt wurde. Der Wissener Singer-Songwriter Jürgen Linke, besser bekannt unter seinem Kürzel „JüLi“, hatte sich zu einer musikalischen Vernissage prominente Unterstützer „geangelt“. Es waren dies Joe Baker, der jahrelang bei der Kultband „Birth Control“ das Keyboard bedient hatte, sowie Friedhelm (Freddy) Schneider, der mit dem Sopran-Saxofon das Trio ergänzte. „Farbenmeer“ ist die Bezeichnung der neuesten CD von „JüLi“, in Anlehnung an seine langjährige Freundschaft mit dem Maler Michael Gaydoul. Aus dieser Freundschaft heraus entstand der geniale Gedanke, Musik und Malerei miteinander zu verknüpfen. Beim Betreten des Kulturwerk-Foyers fielen sofort die großformatigen Bilder auf, die von Michael Gaydoul geschaffen wurden. Joe Baker zögerte nicht lange, als er auf das künstlerische Vorhaben angesprochen wurde. Nach einigen Proben war man soweit, um mit dem Projekt an die Öffentlichkeit zu gehen.

Atmosphäre zum Genießen: Spartanisch, gemütlich
Spartanisch war die kleine Bühne im Foyer eingerichtet, lediglich das Keyboard von Joe Baker nahm etwas Platz ein, „Freddy“ Schneider benötigte lediglich einen Barhocker, „JüLi“ stand während des gesamten Auftritts, er benötige nur seine Gitarre und ein Mikrofon. Obwohl die Veranstaltung an einem Donnerstagabend stattfand, hatten sich doch etliche Kunst- und Musikliebhaber eingefunden. Durch die Bilder von Michael Gaydoul, die den gesamten Raum bestimmten, sowie kleinen Tischgruppen, entstand eine unnachahmliche Atmosphäre, die von den Musikern, aber auch vom Publikum, total genossen wurden.

Wie wir miteinander umgehen: „Respekt on noch mie“
In den Songs, die sämtlich von „JüLi“ geschrieben wurden, spiegelte sich die Liebe zu seiner Lieblingsstadt Köln wieder. Darum sind auch die meisten Songs in Anlehnung an den Kölner Dialekt geschrieben. Da in diesen Tagen die Feierlichkeiten zum 50-jährigen Stadtjubiläum von Wissen anstehen, widmete „JüLi“ den ersten Song des Abends Wissen mit dem Titel „50 Johr“ der Stadtwerdung, als Staatskarossen nach Wissen kamen, geschützt von „Weißen Mäusen“, so wurden damals Polizisten genannt. Mit „Hengen rrächts“ (hinten rechts) meinte er die rechte Po-Tasche an den Hosen, wo normalerweise die Geldbörse steckt. Der Inhalt des Songs befasste sich deshalb mit dem Konsumterror und dem Kapitalismus. Sozialkritische Texte zogen sich wie ein roter Faden durch die Lieder von „JüLi“. Sehr beeindruckend kam der Song „Dschungel von Calais“ rüber, in dem das Leben und die Flucht des jungen Ahmed , seine Träume aber dramatisch im „Dschungel von Calais“ kurz vor der Überfahrt nach England endeten. „Respekt on noch mie“ beschrieb den Umgang der Menschen untereinander, dass man sich das Leben gegenseitig schwer macht.



Sehnsuchtsort „Trekkerfabrik“
Seine eigenen Träume aus seiner Kindheit beschrieb „JüLi“ in dem Song „Trekkerfabrik“, als er von seiner Heimat Niederhövels mit dem Zug nach „Kölle“ fuhr, dort nur nach Deutz wollte, um die „Trekkerfabrik“ zu sehen. „Der Streckenläufer“ hatte die Routine im Alltag zum Thema, da viele, wie ein Streckenläufer bei der Bahn, der jeden Tag die gleiche Strecke abgehen musste, immer wieder in ihrer Gewohnheit gefangen sind.

Da kann man sich fallen lassen
Dieses ist nur eine kleine Auswahl der Songs, die von allen Musikern mit Leidenschaft und Kreativität aufgeführt wurden, wobei der Spaß nicht zu kurz kam. Vor allen Dingen nahm Joe Baker seine Kumpels immer wieder mit flapsigen Sprüchen auf die Schippe. Ein etwas anderer Musikgenuss wurde den Zuhören geboten, der zum Nachdenken anregte, aber auch die fröhlichen Seiten des Lebens aufzeigte. Dankbarer Beifall belohnte das Trio für etwas Außergewöhnliches, ein Konzert zum „Sichfallenlassen.“ (wear)


Lokales: Wissen & Umgebung

Jetzt Fan der AK-Kurier.de Lokalausgabe Wissen auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       
   


Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Kultur


Himmlische Weihnacht in Altenkirchen: Late-Night-Shopping mit Musik und Kulinarik

Altenkirchen. Am Donnerstag, dem 5. und Freitag, den 6. Dezember 2024, lädt der Aktionskreis Altenkirchen ab 16 Uhr zur "Himmlischen ...

Abwechslungsreiches Abschiedskonzert für Dirigent Michael Weib

Daaden. Das Konzert im Advent ist zugleich das Abschiedskonzert von Dirigent Michael Weib, der nach acht erfolgreichen Jahren ...

Mitsingkonzert für Jung und Alt am Vorabend zu Nikolaus im Kulturwerk

Wissen. Der Abend verspricht nicht nur festliche Musik, sondern auch ein gemeinsames Singen der schönsten Advents- und Weihnachtslieder ...

Buchtipp: "Von Aschenputtel bis Zwerg Nase - Märchen in politischen Karikaturen" von Horst Haitzinger

Dierdorf/Oppenheim. Der 1939 geborene Österreicher Horst Haitzinger denkt nach eigenem Bekunden in Bildern und der übliche ...

BAP in Koblenz – ein Konzert, nicht nur für Fans des Kölschrocks

Koblenz. BAP endlich wieder in Koblenz, kein Wunder, dass innerhalb kürzester Zeit alle zur Verfügung stehenden Tickets verkauft ...

Band und Orchester zelebrieren 45 Jahre "The Wall"

Wissen. Das Konzeptalbum thematisiert universelle Themen wie Entfremdung, Isolation und den Kampf mit inneren Dämonen. Die ...

Weitere Artikel


Tag der Pflege: Mehr Wertschätzung gefordert

Betzdorf/Kreisgebiet. Der Internationale Tag der Pflege wird jährlich am 12. Mai begangen und erinnert an den Geburtstag ...

Europäischer Keramikmarkt wirft seine Schatten voraus

Höhr-Grenzhausen. Das Datum des „Europäischen Keramikmarktes hätte nicht besser gewählt sein können, als der 25. und 26. ...

Buchtipp: „Inventarium dero Closterbücher so zu Siegen“

Siegen. In den Beständen befindet sich das bislang nicht näher untersuchte „Inventarium dero Closterbücher so zu Siegen“, ...

Spende: Förderverein der Westerwaldschule erhält 5.000 Euro

Gebhardshain. Die gemeinnützige Manfred-Roth-Stiftung des Nürnberger Lebensmitteldiscounters Norma, die nach dem 2010 verstorbenen ...

Konstruktive Ideen und schaffende Hände – Fred Jüngerich im Interview

Altenkirchen. Erst im September 2017 wurde er zum Bürgermeister der Verbandsgemeinde (VG) Altenkirchen gewählt. Nun steht ...

Landesjagdverband ist beim Wolf auf der falschen Fährte

Quirnbach. Hiernach bietet der geografische Westerwald potentiell Raum für 80 Wölfe. Bei der Vorstellung dieser Arbeit waren ...

Werbung