Werbung

Nachricht vom 18.05.2019    

Heimat/en – Ankunft in Rheinland-Pfalz: Der Mann hinter der Kamera

Der Fotojournalist Herbert Piel sprach am Freitagabend, 17. Mai, im Rahmen seiner Ausstellung „Heimat/en – Ankunft in Rheinland-Pfalz“ im Wissener Walzwerk über seine Arbeit und seine Erlebnisse aus über 40 Jahren des Fotografendaseins.

Herbert Piel stellt seine Fotografien noch bis zum 29. Mai im Walzwerk Wissen aus. (Fotos: Regina Steinhauer)

Wissen. Mit einer Leica IIIf fing alles an. Die nämlich klaute der zehnjährige Herbert Piel seinem Vater Willi, der selbst eine, sagen wir, eigenwillige Vorstellung von der Inszenierung seiner Fotomotive hatte. Trotzdem würde Piel seinen Vater als den „am meisten unterschätzten Lifestyle-Fotografen“ bezeichnen. Mit einem Augenzwinkern.

Ich habe mich verändert, die Kameramarke blieb unverändert
Mit 17 Jahren verbrachte er einige Zeit im Bundeswehrzentralkrankenhaus Koblenz. Glück im Unglück: Bundeskanzler a.D. Helmut Schmidt war zur selben Zeit dort und Piel beschloss, ein Foto von ihm zu schießen. Nachdem die Bedenken der Sicherheitsleute ausgeräumt waren und der Bundeskanzler zugestimmt hatte, war das Foto auch schon im Kasten, ohne dass er es merkte. „Möchtest du noch eins machen?“ „Nö.“
Diesen Pragmatismus hat Piel sich beibehalten. So gab es zehn Jahre später eine ähnliche Situation mit Josef Beuys, der, ganz nebenbei, dieselbe Grundschule wie Piel besuchte.

Unzählige Einsätze in Krisengebieten, Atommülltransporte und das Herrhausen-Attentat hielt er mit seiner Kamera fest – das Repertoire von Herbert Piel scheint unerschöpflich zu sein. „Der Weg zu einer guten Fotoreportage geht über Information, Verstand, Bauch, Herz und Glück. Und zwar genau in dieser Reihenfolge“, sagt Piel über seine Arbeit. All die Jahre an seiner Seite: Eine Leica.



AK-Kurier Newsletter: So sind Sie immer bestens informiert

Täglich um 20 Uhr kostenlos die aktuellsten Nachrichten, Veranstaltungen und Stellenangebote der Region bequem ins Postfach.

Die Ausstellung
Sie trägt den Titel „Heimat/en – Ankunft in Rheinland-Pfalz“. Eher unspektakulär. Und genau das ist es, was Herbert Piels Fotos ausmacht. Ein Blick genügt, und man sieht Tiefe, Hintergrund, Menschen. Portraits, Symbole und Momentaufnahmen – vermeintlich unspektakulär und gerade deshalb so ergreifend.

24 Flüchtlingsunterkünfte besuchte Piel für seine Dokumentation, die von der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz in Auftrag gegeben wurde. Piel hat die Ankunft der Flüchtlinge und ihre ersten Tage in den Unterkünften dokumentiert. Dabei kam er mit den Menschen ins Gespräch, war mittendrin und schaffte so Vertrauen. Besonders die Stimmung in den Unterkünften wollte er einfangen. Mit seinen Schwarz-Weiß-Aufnahmen ist ihm genau das gelungen.

Seine Fotos sind beeindruckend, ergreifend und dennoch geht es Herbert Piel dabei nicht darum, die Zerstörung und das Elend aufwendig in Szene zu setzen. Ihm geht es um die Menschen und genau das sieht man seinen Werken an. Kinderaugen, die voller Angst und dennoch hoffnungsvoll in die Kamera blicken, Familien, die bei der Flucht getrennt wurden – Piels Bilder sind subtil und deswegen so ausdrucksstark. Er möchte mit seinen Fotos Erinnerungsarbeit leisten und „ein Statement für ein bisschen mehr Menschlichkeit setzen“.

Noch bis zum 29. Mai ist die Ausstellung im Rahmen der Werktage geöffnet. (rst)



Lokales: Wissen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
   

Anmeldung zum AK-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Altenkirchen.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus Region


Aprilscherz: Hector-Delfine am Mons-Tabor-Gymnasium in Montabaur – Ein neuer Trend in der Region

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Aprilscherz: Standort in Mammelzen steht fest: Statt einem Weiher bekommt die Verbandsgemeinde ein Freibad

Na, wer hat’s geglaubt – und wer nicht? Der folgende Artikel ist natürlich ein Aprilscherz – nicht ganz ...

Gemeinsam für eine saubere Landschaft: Katzwinkel räumt auf

Katzwinkel beteiligt sich auch in diesem Jahr an der kreisweiten Aktion "Saubere Landschaft". Am 5. April ...

Bürgermeister der Verbandsgemeinden im AK-Land: So geht es nicht weiter!

Nur wenige Gemeinden in Rheinland-Pfalz verfügen über eine solide Finanzausstattung, während der weitaus ...

Grube Bindweide bereitet sich auf Saisonstart vor

Die Grube Bindweide steht kurz vor dem Start der neuen Saison. Mit Hochdruck wird an den letzten Vorbereitungen ...

Abitur 2025: Ein festlicher Abschied in Hamm/Sieg

In der Raiffeisenhalle in Hamm/Sieg feierten 48 Abiturienten ihren erfolgreichen Schulabschluss. Unter ...

Weitere Artikel


Die Dokumentation „Kleine Germanen“ läuft im Cinexx

Die Kinder der neuen Nazis: Die Dokumentation "Kleine Germanen" zeigt, wie es ist, in einer rechtsextremen ...

Ford Model A Oldtimer gesucht – Großes Treffen am Technikmuseum Freudenberg

Nach dem großen Erfolg des ersten Ford Model A Oldtimertreffens im vergangenen Jahr wird es auch 2019 ...

C1 der JSG Wisserland gewinnt ihr letztes Auswärtsspiel

In Mülheim-Kärlich erwartete die JSG Wisserland eine hochmotivierte Heimmannschaft, die noch im Abstiegskampf ...

Leichtathletik-Team der IGS Hamm/Sieg erfolgreich

Das gemischte Leichtathletik-Team der IGS Hamm/Sieg gewann den regionalen Vorentscheid in Bad Marienberg ...

Rücktritt des Wehrleiters der VG Altenkirchen zeigt mehrere „Baustellen“ auf

Ralf Schwarzbach, amtierender Wehrleiter der Verbandsgemeinde Altenkirchen, hat zum 1. September dieses ...

Restaurant El Palacio bedankt sich für freundlichen Empfang

Ein freundlicher Empfang in der Siegstadt, die Akzeptanz bei den Einwohnern, zwei Brüder als erfahrene ...

Werbung