Die Dokumentation „Kleine Germanen“ läuft im Cinexx
Die Kinder der neuen Nazis: Die Dokumentation "Kleine Germanen" zeigt, wie es ist, in einer rechtsextremen Familie aufzuwachsen. Gezeigt wird der Film am Donnerstag, 23. Mai um 19.30 Uhr im Cinexx in Hachenburg. Mit anschließender Diskussionsrunde.
Hachenburg. Auf eindrucksvolle und klug reflektierte Weise erzählt der Dokumentarfilm Kleine Germanen von Frank Geiger und Mohammad Farokhmanesh von Kindern und Jugendlichen, die in einem rechten, neonazistischen Umfeld aufwachsen.
Ein wichtiger und zugleich unbequemer Film, der zum Nachdenken und Diskutieren über den aktuellen Zustand und die Entwicklungsrichtung unseres Landes anregt. Prädikat: Besonders wertvoll.
Liebevoll behütet wächst die kleine Elsa auf – wichtigste Bezugsperson: ihr Opa, mit dem sie so gerne Soldat gespielt hat. Doch nun blickt sie zurück auf ihre Kindheit, die vor allem auf Hass und Lügen fußte und versucht zu verstehen, was diese Art von Erziehung aus ihr und ihren eigenen Kindern gemacht hat. In animierten Bildern bildet Elsas ergreifende Lebensgeschichte einen der beiden Erzählstränge des Films. Parallel dazu zeigen die Filmemacher dokumentarische, real gefilmte Gegenwartsbilder verschiedener Aspekte rechtsextrem ideologisierter Erziehung.
Kleine Germanen versucht mit seinem ungewöhnlichen Mix aus Dokumentar- und Animationsfilm Licht auf ein sonst kaum beachtetes Problem unserer Gesellschaft zu werfen: Kinder, die nach dogmatischen Prinzipien erzogen werden, deren Leben von Misstrauen und Abneigung gegen alle, die anders sind, bestimmt wird und für die Fremdenfeindlichkeit und Homophobie keine Tabus sondern Normalität darstellen. Dabei blickt der Film über die traditionellen Strukturen rechter Gruppierungen hinaus. Kleine Germanen konfrontiert die Betrachter*innen mit Protagonisten aus einem Teil unserer Mittelstandsgesellschaft, der immer stärker von rechtpopulistischen Strömungen geprägt ist und deren Kinder im Geist einer demokratiefeindlichen Welt erzogen werden.
Kleine Germanen läuft am Donnerstag, 23. Mai, um 19.30 Uhr, im Cinexx Hachenburg als Teil der Filmreihe gegen Rechtsextremismus "Nie Wieder!". Eintritt 5 Euro.
Im Anschluss an die Filmvorführung gibt es ein Publikumsgespräch. Für die Diskussion stehen zur Verfügung: Tabea Rößner, MdB, die GRÜNEN, Hendrik Hering, MdL, SPD, Johannes Kempf, CDU und Dennis Sturm, FDP. (PM)
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