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Sanktjohanser: Kooperation nicht vergessen
"Wettbewerb ist das eine - Dialog und Kooperation sind genau so wichtig" sagte der Präsident des Deutschen Einzelhandels und Vorstandsmitlied der Rewe-Group, Josef Sanktjohanser, beim Jahresempfang der Landwirtschaft in Altenkirchen.
Altenkirchen. Im Rahmen der "Westerwälder Landtage" hatte der Bauern- und Winzerverband Rheinland-Nassau zum Jahresempfang der Landwirtschaft im Westerwald nach Altenkirchen eingeladen. Das Thema des Abends war "Markt. Macht. Preise. Wie bestimmt sich der Wert von Lebensmitteln?" Die 4. Westerwälder Landtage wollen Fragen stellen und beantworten, woraus Mut, Motivation und Zuversicht für die Zukunft erwächst. Ein Anstieg der Weltbevölkerung ist unaufhaltsam - gleichzeitig wachsen die Ansprüche an Nahrung und Energie und dies bei schrumpfenden landwirtschaftlich nutzbaren Flächen.
Gastredner Josef Sanktjohanser forderte einen klaren Blick auf die soziale Marktwirtschaft: "Wettbewerb ist das eine - Dialog und Kooperation sind genau so wichtig", so der Präsident des Deutschen Einzelhandels und Vorstandsmitglied der Rewe-Group in Altenkirchen.
Nach einen Einblick in den Deutschen Einzelhandel mit Marktanteilen, Chancen und Riesiken sowie den aktuellen Trends forderte Sanktjohanser: "Wir wollen keine schlechten Lebensmittel am Markt platzieren. Tierschutz, Reizthema Gentechnik sowie einheitliche Qualitätsstandards für Lebensmittel, das sind Themen wo die Landwirtschaft und der Handel in Zukunft noch besser zusammenarbeiten könnten - die Rahmenbedingungen für eine intakte und profitable Landwirtschaft muss aber die Politik schaffen."
Nachdenkliche Worte lieferte auch Georg Groß, Vorsitzender des Kreisverbandes Altenkirchen. Produktionsstandards wie Tierschutz und Umweltschutz, Hygiene und Sozialstandards würden zur Zeit nicht ausreichend honoriert: "Dies darf kein Dauerzustand werden", so Groß beim Jahresempfang.
Wettbewerbsgleichheit ein weiteres Stichwort: "Importierte Lebensmittel werden nicht zwingend unter gleichen Standards erzeugt." Wettbewerbsgleichzeit gegenüber Konkurrenten, Bürokratieabbau, steuerliche Berücksichtigung der volatilen Märkte und schwankenden Preise sowie eine höhere Wertschätzung für Lebensmittel bei den Menschen steht ganz oben auf der Agenda der Landwirte.
Konrad Schwan, in Vertretung des Landrates, hob bei seinem Grußwort hervor: "Lebensmittel müssen wieder einen Wert darstellen und die Landwirtschaft ihre Urbedeutung behalten." Bürgermeister Heijo Höfer aus Altenkirchen forderte: "Wir brauchen eine gemeinsame Linie der Landwirtschaft europaweit." Die Westerwälder Milchkönigin Iris Meyer erläuterte in ihrem Grußwort, dass bereits Kinder den Wert von Lebensmittel schätzen lernen können und das dies Teil der pädagogischen Arbeit in den Kindergärten sein kann. (ga)
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Zum Dialog bereit: Josef Sanktjohanser. Er sagt: Die Rahmenbedingungen müsse die Politik schaffen - dies könne der Einzelhandel nicht leisten. Fotos: Gerd Asmussen
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