Studienpreis des Kreises Altenkirchen wurde zweimal vergeben
Gleich zweimal wurde der Studienpreis des Kreises Altenkirchen in diesem Jahr vergeben. In einer Feierstunde im Hotel Germania in Wissen wurden die diesjährigen Preisträger Dr. Verena Grifone Fuchs aus Herdorf und Tobias Girresser aus Wissen von Landrat Michael Lieber und von Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Sparkasse Westerwald-Sieg, geehrt. Mit dem Studienpreis werden jährlich besondere Forschungsleistungen ehemaliger Studenten der Universität Siegen aus dem Kreis Altenkirchen gewürdigt. Der Preis steht unter der Kooperation der Sparkasse Westerwald-Sieg, der Universität Siegen und dem Kreis Altenkirchen.
Kreis Altenkirchen. Um die enge Bindung der Region an die Universität Siegen zu unterstreichen, wurde im Jahr 2004 der Studienpreis des Kreises Altenkirchen ins Leben gerufen. Der Preis soll den Forschungs-und Wissenstransfer von der Universität Siegen auf die Unternehmen im Kreis Altenkirchen fördern.Etwa 1200 junge Menschen aus dem Kreis Altenkirchen studieren jährlich an der Siegener Uni.In diesem Jahr wurde der Preisgleich zweimal vergeben. Dr. Verena Grifone Fuchs (38) aus Herdorf wurde für die Forschungsarbeit„Siliziumkarbid-Transistoren für Audioverstärker der Klasse D“ und Tobias Girresser (28) aus Wissen für „FEM-basierte Schweißstruktursimulation des WIG-Schweißprozesses und deren Ergebnisse“ geehrt. Der Studienpreis, der mit 2000 Euro dotiert ist, wird jährlich durch den Landkreis Altenkirchen, die Sparkasse Westerwald-Sieg und der Universität Siegen vergeben. Dr. Dietmar Ehrhardt und Dr. Christopher Kuhnhen als zuständige Betreuer der Projekte, hielten die Laudationen für die beiden Preisträger.
Studienpreis soll Ansporn für junge Menschen der Region sein
Dr. Andreas Reingen, Vorsitzender des Vorstandes der Sparkasse Westerwald-Sieg, konnte neben den beiden Preisträgern und deren Familien Verantwortliche der Universität Siegen sowie Gäste aus Wirtschaft und Politik am Freitagnachmittag (24. Mai) im Hotel Germania in Wissen begrüßen.Neben Landrat Michael Lieber waren aus der Politik die Landtagsabgeordneten Heijo Höfer (SPD) und Michael Wäschenbach (CDU) sowie Vertreter der Verbandsgemeinden Wissen und Herdorf anwesend. Von der Universität Siegen waren Dr. Peter Haring-Bolivar, Prorektor für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchs, Dr. Dietmar Ehrhardt, Dr. Christopher Kuhnhen und Dr. Jens Jacobs als Leiter der Forschungstransferstelle, sowie Professor Dr. Norbert Krawitz vertreten. Als weiterer Gast repräsentierte Michael Bug, Vorstandsmitglied der Sparkasse-Westerwald-Sieg, die Sparkasse. „Die Bewertung der Arbeiten“, so Dr. Reingen, „wird aufgeteilt zwischen der Universität Siegen und dem Landkreis Altenkirchen“. Für den Landkreis ist die Wirtschaftsförderungsgesellschaft involviert. Der Preis, der mittlerweile einen guten Ruf hat, soll Ansporn sein für junge Menschen der Region, sich mit ihren Arbeiten zu bewerben.
Enge Verzahnung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik ist wesentlicher Bestandteil für die Wettbewerbsfähigkeit der Region
Michael Lieber, Landrat des Kreises Altenkirchen, schloss sich den Begrüßungen an und freute sich, die Preisverleihung, die bereits zum 16. Mal stattfindet, vornehmen zu dürfen. Mit der Universität besteht seitens des Kreises eine enge Zusammenarbeit, die in einem Kooperationsabkommen zwischen Kreis und Uni vor etwa zehn Jahren mündete. Daraus sind mittlerweile zahlreiche Projekte entstanden. Die enge Verzahnung zwischen Wirtschaft, Wissenschaft, Verwaltung und Politik, als Beispiel sei die Wirtschaftsförderung des Kreises genannt, ist wesentlicher Bestandteil für die Wettbewerbsfähigkeit der Region auf die man stolz sein könne. So sind innerhalb der Kooperation beispielsweise der „Workshop future ING“, das „Professoren Netzwerk“ sowie die „Brancheninitiative Metall“ entstanden. Dazu kommen die Veranstaltungsreihe „Region im Dialog“ sowie die Mitgliedschaft des Kreises im „Zentrum der Digitalen Wirtschaft in Siegen“ und ganz neu der Kreis Altenkirchen als assoziierter Partner des „Mittelstand 4.0“. „Die Abschlussarbeit von Dr. Verena Grifone Fuchs“, so Michael Lieber,„zeichnet sich durch ein sehr hohes wissenschaftliches Niveau und guten Praxisbezug aus“. „Die Arbeit von Tobias Girresser bildet einen sehr starken Praxisbezug für unsere Region, da deren empirischer Teil bei unserem Technologie Institut für „Metall&Engineering“ in Wissen absolviert wurde“. „Beide Preisträger wohnen im Kreis Altenkirchen und arbeiten bei namhaften Firmen in Herdorf und Wissen“.
Universität Siegen ist stolz auf die Preisträger
Dr. Peter Haring-Bolivar, Prorektor für Forschung und Wissenschaftlichen Nachwuchsan der Universität Siegen, bedankte sich bei Landrat Michael Lieber für die lange und fruchtbare Zusammenarbeitet zwischen der Universität und dem Kreis. Lieber habe der Uni bei der Schlüsselentwicklung immer zur Seite gestanden und diese aktiv gefördert. Ein Beispiel dafür ist das Projekt „Digitale Modellregion Gesundheit“. „Projekte“, so Dr. Haring-Bolivar, „leben durch die Personen, die diese durchführen“. Die Universität Siegen ist stolz auf die Preisträger und man freue sich, dass man sich heute hier treffe, um die Arbeiten zu würdigen. Dies auch als Dank und Anerkennung für alle Arbeiten und Leistungen der Kommilitonen, die bisher bei der Universität Siegen ihren Abschluss gemacht haben.
Preisträger Dr. Verena Grifone Fuchs hat die Effizienz von Siliziumkarbid-Transistoren in der Verstärkertechnik nachgewiesen
Dr. Verena Grifone Fuchs, 1981 in Kirchen geboren und in Herdorf wohnend, studierte von 2001 bis 2007 Elektrotechnik mit dem Abschluss Diplomingenieur an der Universität Siegen. Von 2007 bis 2018 promovierte sie dort als Wissenschaftliche Mitarbeiterin und erlangte den Doktor Ingenieur. Bei der Preisträgerarbeit beschäftigte sie sich unter der Dissertation „Siliziumkarbid-Transistoren für Audioverstärker der Klasse D“ mit dem Werkstoff Siliziumkarbid, der bisher in der Verstärkertechnologie noch nicht umfassend erforscht wurde.Sie hat durch wissenschaftliche Testprogramme nachgewiesen, dass Siliziumkarbid-Transistoren gegenüber herkömmlichen Transistoren einen wesentlich besseren Wirkungsgrad in Audioverstärkern haben und dass deren Einsatz wesentlich effizienter ist.
Preisträger Tobias Girresser hat die Verformung der Materialien bei Schweißarbeiten im Computer simuliert
Tobias Girresser, 1990 in Waldbröl geboren und in Wissen wohnhaft, studierte von 2011 bis 2017 Maschinenbau an der Universität Siegen und schloss das Studium mit dem Bachelor of Sience ab. Für seine Dissertation „FEM-basierte Schweißstruktursimulation des WIG-Schweißprozesses und Validierung der Ergebnisse“hat er sich mit der Materialausdehnung von Werkstoffen unter Hitzeeinwirkung beschäftigt, die beim WIG-Schweißen von Materialien entstehen. Dafür hat er ein Computerprogramm entwickelt, das Verformungen der Materialien beim Schweißen berechnet und diese simuliert. Im Vorfeld wird es zukünftig möglich, Ausdehnungen und Verformungen der Materialien zu erkennen und diesen entgegenzuwirken. (GRI)
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