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Nachricht vom 01.03.2010    

Fritz Busch: Großer Musiker und aufrechter Mensch

Ein sinfonisches Festkonzert veranstaltet das Apollo-Theater zu Ehren des großen Musikers und Antifaschisten Fritz Busch, der in Siegen geboren wurde und am 13. März 120 Jahre alt würde.

Siegen. Am 13. März 1890 wurde Fritz Busch in Siegen geboren. Dieser Dirigent von Weltgeltung, der den Lockungen des Naziregimes widerstand und das Exil einer "braunen" Staatskarriere vorzog, wird am 12. und 13. März, jeweils ab 20 Uhr, im Apollo-Theater, Morleystraße 1, mit einem außergewöhnlichen Festkonzert geehrt. In einer Hommage an Fritz Busch darf der Komponist Max Reger nicht fehlen, denn die Busch-Brüder waren mit dem großen Komponisten herzlich befreundet. Fritz und Adolf Busch erwiesen sich lebenslang als wesentliche "Motoren" für den internationalen Ruhm des 1916 gestorbenen Komponisten.
Wagner spielte ebenfalls eine herausragende Rolle in der künstlerischen Vita des Dirigenten. Schon in der Saison 1924/25 hatte Busch in Bayreuth "Die Meistersinger" dirigiert, was in der internationalen Musikwelt einem Ritterschlag gleich kam. Der Wagner-Clan wollte ihn erneut verpflichten, als der damals berühmteste Dirigent der Welt, Arturo Toscanini, sich 1933 aus Protest gegen die Nazis weigerte, in Bayreuth aufzutreten. Aber solche Engagements waren mit Fritz Busch nicht zu machen; er fühlte sich mit Toscanini, den er gut kannte, solidarisch und verzichtete auf die fragwürdige Ehre.
Wagners Musik liebte und dirigierte er trotzdem weiterhin: Seine beiden "Lohengrin"- Einspielungen aus den Jahren 1937 (Theatro Colón, Buenos Aires) und 1947 (Metropolitan Opera, New York) gelten bis heute als Referenzaufnahmen.
Mit skandinavischen Komponisten wie Sibelius, dessen 5. Sinfonie erklingen wird, hatte Fritz Busch reiche Erfahrung durch seine intensive Zusammenarbeit mit dem wichtigsten aller nordeuropäischen Orchester, dem Danish National Symphony Orchestra, das der Siegener wesentlich mit formte.
Dass auch Robert Schumanns Musik in dieser Hommage erklingen muss, ist ebenfalls logisch - immerhin hat Fritz zusammen mit seinem ebenso berühmten Geiger-Bruder Adolf Busch Schumanns großartiges Violinkonzert oft und gerne aufgeführt.
Dazu passt der Solist des Abends, der schwedische Geigenvirtuose Ulf Wallin, der das Schumann’sche Violinkonzert zusammen mit der Philharmonie Südwestfalen - Leitung: Chefdirigent Russell N. Harris - spielen wird. Er ist ein Musiker von internationalem Format mit über 40 CD-Einspielungen "im Gepäck". Studiert hat Wallin unter anderem in Wien bei Wolfgang Schneiderhan. Tourneen in drei Kontinenten und die stete Zusammenarbeit mit Größen wie den Dirigenten Esa-Pekka Salonen und Franz Welser-Möst, Musikern wie András Schiff und Tabea Zimmermann belegen die Bedeutung dieses Künstlers, der außerdem als Professor an der Berliner Hanns-Eisler-Musikhochschule lehrt.



Konzertprogramm:
Max Reger (1873-1916): Eine Lustspielouvertüre, op. 120 (1912)
Robert Schumann (1810-1856): Konzert für Violine und Orchester
Richard Wagner (1813-1883): Waldweben aus "Siegfried" (1862)
Jean Sibelius (1865-1957): Sinfonie Nr. 5 Es-Dur op. 82 (1915-19)
mit Ulf Wallin (Violine) und der Philharmonie Südwestfalen, Dirigent Russell N. Harris.
Konzertkarten (15-26 Euro, ermäßigt 9-20 Euro) gibt es an der Apollo-Theaterkasse (Di-Fr. 13-19 Uhr, Sa. 10-14 Uhr sowie eine Stunde vor der Vorstellung), an den Vorverkaufsstellen oder online: www.apollosiegen.de.


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