Kunstflüge und Fallschirmspringer auf Flugplatz Ailertchen
Es waren wieder spannende „Tage der offenen Tür“, die zu den Pfingstfeiertagen viele Fans des Flugsports auf das Fluggelände von Ailertchen lockten. Spannend schon allein aus dem Grund, dass am Himmel viele erfahrene Kunstflugpiloten zu sehen waren, die mit ihren Maschinen die spektakulärsten Figuren in den Himmel zauberten.
Ailertchen. Darunter Josef Bertram mit seiner DR 107. Für ihn ein Hobby, das nicht so gefährlich ist wie sein täglicher Weg zu seiner Arbeitsstätte. „Ich muss jeden Morgen auf die Autobahn. Da passieren viele Unfälle“ so der Bauingenieur. Er hat in seinem Cockpit einen Plan mit den Flugfiguren hängen, die er in einem Zeitraum von vier Minuten in den Himmel zaubert. Diese Figuren müssen mit dem Landesluftfahrtsamt abgestimmt werden. „Die wollen wissen was ich fliege“.
Bei Berufspilot Bernhard Diehl klingen die Aussagen ähnlich. Er war mit einer „Extra 300 SHP“ in Ailertchen und kann sogar Flugunfällen, wie vor ein paar Wochen in Elz passiert, etwas Positives abgewinnen. „Wir lesen diese Unfallberichte und lernen daher aus jedem Unfall, so tragisch das auch für die Beteiligten ist“. Er übernimmt bei diesem Flugtag vieles aus seinem Arbeitsalltag als Berufspilot. „Auch hier wird eine Checkliste abgearbeitet“. Denn auch Kleinigkeiten können Auswirkungen auf die Sicherheit haben.
Sicherheit war dann eine der Hauptaufgaben für die Mitglieder des Flugsportvereins „Glück Auf“ als Veranstalter. „Wir haben strenge Sicherheitsmaßnahmen einzuhalten“, war vom stellvertretenden Vorsitzenden des Flugsportvereins Sascha Painter zu hören. Dies fängt schon mit der Einladung für die Feuerwehr und die Rettungsnotdienste an und hört an einer dicken, weißen Linie auf, die zehn Meter vor dem flatternden Band sich befindet, hinter dem sich die vielen Besucher drängelten. Diese weiße Linie bedeutet für die Piloten der Flugzeuge „ab hier Motor aus“. Da hieß es dann die Maschine die letzten Meter bis zum Parkplatz zu schieben.
Und jeden Morgen findet mit den Helferinnen und Helfern ein Briefing statt, um einen strukturierten Ablauf auf dem Boden wie am Himmel zu garantieren. Dazu gehörte der Kontakt mit dem Tower am Flughafen in Frankfurt. Denn auch in Ailertchen gehörte zum Programm der Absprung der Fallschirmspringer, die aus einer Höhe von über 3.000 Metern abspringen. Dies bedeutete wiederum für den Piloten der Fallschirmspringermaschine, sich mit Frankfurt abzusprechen da in dieser Höhe Verkehrsflugzeuge unter den Fallschirmspringern fliegen könnten. Erst mit der Freigabe aus Frankfurt waren dann die bunten Fallschirme am Himmel des Westerwaldes zu sehen. Hier kam bei den vielen Flugsportfans Spannung auf.
Um ein wenig von dieser Spannung abzubauen, holten sich Armin und Nicole Spielberge Informationen bei einer Pilotin des Flugsportvereins. Beide sehen den Flugsport eher locker. „Überall kann was passieren, auch im Bus“. Daher war es für viele Besucher keine Schwierigkeit, für diesen Tag einen der Rundflüge zu buchen. In das Rahmenprogramm brachten sich auch die anderen Abteilungen des Flugsportvereins ein. Dazu zählte unter anderem ein Flug der Modellfluggruppe, die eine Düsen-MIG 21 im Maßstab 1:5 startete. Oder man gönnte sich einen der leckeren Kuchen „von den Fliegerfrauen gebacken“. kdh
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