Thema Abendmahl: Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises tagte
Jenseits der Diskussionen um Sparzwänge und Strukturveränderungen nahmen sich die rund 70 Teilnehmer an der Sommersynode des Evangelischen Kirchenkreises Altenkirchen in Wissen aus den 16 heimischen evangelischen Kirchengemeinden einen ganzen Tag Zeit, um sich dem Thema Abendmahl zu widmen. Im Auftakt-Abendmahls-Gottesdienst, bei zwei Grundsatzreferaten und in fünf Arbeitsgruppen wurde auf ganz unterschiedliche Weise das Thema Abendmahl beleuchtet. Was dieser Anstoß in den Kirchengemeinden bewirkt, soll bei der Herbstsynode 2020 betrachtet werden.
Wissen/Kreisgebiet. „Es gibt nicht den einen richtigen Weg, das Abendmahl zu feiern, aber ganz gleich, in welcher Form wir feiern: Gott kommt uns im Abendmahl nah!“ Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards, Vorsitzende des Theologie-Ausschusses im Evangelischen Kirchenkreis Altenkirchen, sah die Sommersynode des Kirchenkreises in Wissen als „Auftakt“ an – einen Auftakt, der die 16 evangelischen Kirchengemeinden im Kreis dazu einlädt, in den kommenden Monaten intensiv über einzelne Aspekte oder auch die gelebte Abendmahls-Praxis generell zu diskutieren. „Wir werden unser ganzes Leben unterwegs sein, das Geheiminis des Abendmahls zu ergründen. Wir dürfen uns immer verändern und werden verändert“, unterstrich die Theologin.
Theologisches Thema im Fokus
Der Theologie-Ausschuss hatte diesmal die Kreissynode vorbereitet und bewusst angesichts vieler Reformprozesse ein theologisches Thema in den Fokus gerückt. Jenseits der Diskussionen um Sparzwänge und Strukturveränderungen nahmen sich die rund 70 Synodalen aus den 16 heimischen evangelischen Kirchengemeinden einen ganzen Tag Zeit, um sich dem Thema Abendmahl zu widmen. Im Auftakt-Abendmahls-Gottesdienst, bei zwei Grundsatzreferaten und in fünf Arbeitsgruppen wurde auf ganz unterschiedliche Weise das Thema Abendmahl beleuchtet. Was dieser Anstoß in den Kirchengemeinden bewirkt, soll bei der Herbstsynode 2020 betrachtet werden. Bis dahin bleiben die Gemeinden am Thema dran.
Zu dem regen Austausch der Kreissynodalen kamen im Wissener Gemeindehaus auch die gemeindlichen Küster und weitere Gäste zusammen. So verabschiedete sich Landrat Michael Lieber von der Kreissynode und erinnerte dabei an viel fruchtbares Miteinander der Kirche und der Kommune, etwa im Bereich der Kindertagesstätten, bei der Jugend- und Büchereiarbeit, aber auch in der Flüchtlingsarbeit. „Bleiben Sie weiterhin nahe bei den Menschen“, appellierte er an die kirchlich Engagierten. Gutes Zu- und Aufeinanderhören und engagiertes Miteinander sollten auch weiterhin das gute Handeln für die Menschen vor Ort sichern. „Danke, dass Sie immer eine offene Tür für uns hatten!“ Superintendentin Andrea Aufderheide verabschiedete den langjährigen Wegbegleiter mit großem Dank und einem herzlichen „Gott befohlen und Glück Auf“.
Beigeordneter Horst Pinhammer von der Stadt Wissen, der auch für die Verbandsgemeinde sprach, erinnerte noch einmal an das kürzliche Stadtwerdungs-Jubiläum in Wissen und den ökumenischen Gottesdienst dabei und zeigte sich erfreut, dass er – mittlerweile schon als „Goldkonfirmand“ – miterleben darf, wie vor zwei Generationen noch undenkbares ökumenisches Miteinander mittlerweile fast selbstverständlich sei. „Ich bin auch hoffnungsfroh, dass wir uns auch in Sachen ‚Abendmahl‘ immer näherkommen!“
Viele Chancen im Gemeindeaufbau
„Aufbruch-Abendmahl“ hatte Professorin Dr. Konstanze Kemnitzer, Inhaberin des Lehrstuhls für Praktische Theologie und Prorektorin der Kirchlichen Hochschule Wuppertal/Bethel, ihr Impulsreferat an die Kreissynode überschrieben. Die Theologin hatte dabei den Ansatz mit ihrem engagierten Vortrag nicht nur zu informieren, sondern auch zu „berühren“ und hatte, so zeigte es der dankbare Applaus, den richtigen Ton getroffen. Sie macht Mut – auch angesichts der vielen Veränderungsprozesse im kirchlichen Alltag – dennoch behutsam, aber auch „tief“ anzusetzen bei den Veränderungen in der gemeindlichen Abendmahlspraxis. „Der Aufbruch Abendmahl ist möglich und bietet auch viele Chancen im Gemeindeaufbau!“
„Kinder sind nicht nur unsere Zukunft, sie sind auch unsere Gegenwart“: Landespfarrer David Ruddat, von der Arbeitsstelle „Kirche mit Kindern“ der Evangelischen Kirche im Rheinland hatte in sein Impulsreferat „Abendmahl mit Kindern“ viele mutmachende praktische Beispiele für die Vor-Ort-Arbeit gepackt. „Kinder können das Abendmahl im Vollzug ziemlich gut von einem gemeinschaftlichen Mittagessen unterscheiden und es ist nie zu früh sie in unseren Abendmahls-Runden dabei zu haben!“ Der Landespfarrer freut sich schon sehr darauf, dass am 26. September 2020 erstmals der landeskirchliche Mitarbeitendentag „Kirche mit Kindern“ im Kirchenkreis Altenkirchen (Betzdorf/Kirchen) sein wird. Für dieses besondere Ereignis wurde auch die Kollekte des Synodengottesdienstes gesammelt. Rund 400 Euro gelangten so schon mal auf dem Vorbereitungs-Konto.
Jubiläen gefeiert
Gleich drei Pfarrer im Kirchenkreis feierten in den vergangenen Wochen ihr „Silbernes Ordinationsjubiläum“: Die beiden Gemeindepfarrer Stefan Turk (Birnbach) und Prof. Dr. Dr. Michael Klein (Hamm) und Schulpfarrer Thomas Rössler-Schaake (BBS Wissen) wurden vor 25 Jahren ordiniert und Superintendentin Andrea Aufderheide beglückwünschte das Trio und dankte für deren Engagement. Dank galt auch Berufsschulpfarrer Hansjörg Weber, der mit dem Schuljahresende in den Ruhestand tritt und an vielen Stellen seines Berufsumfeldes, aber auch in zahlreichen anderen kirchlichen Arbeitsgebieten seine Spuren hinterlassen habe. Seit Februar 1987 war Pfarrer Weber an der Berufsbildenden Schule Betzdorf-Kirchen und „hat sich dort immer auch als Begleiter und Seelsorger der Jugendlichen und jungen Erwachsenen bei ihren Erfahrungen in der Berufs- und Arbeitswelt verstanden“, hob Superintendentin Andrea Aufderheide hervor. Sie ist hoffnungsvoll, dass bereits zu Beginn des neuen Schuljahres die Schulpfarrstelle an der Berufsschule wieder neu besetzt werden kann.
Mit Informationen zu anstehenden kreiskirchlichen Ereignissen versorgt (Männersonntag am 22. Juli in Oberwambach, dem Stiftungsfest am 27. August in Betzdorf und eine größeren Veranstaltungsreihe „Was bleibt“ in der Passionszeit 2020 in Altenkirchen und Betzdorf), verabschiedeten sich die Abgesandten aus den 16 Kirchengemeinden und werden zur Herbstsynode am 8./9. November in Daaden wieder zusammen kommen. (PES)
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