„Fruchtalarm“: Fruchtcocktails für krebskranke Kinder auch an der DRK-Kinderklinik Siegen
Krebs – eine Diagnose, die keiner von uns hören möchte. In Deutschland erkranken jährlich rund 2.000 Kinder und Jugendliche neu an einer von rund 20 Krebsarten, leider auch im Siegerland, in Wittgenstein und dem Westerwald. Zur Unterstützung der Betroffenen rollt nun eine mobile Kindercocktailbar des Projekts „Fruchtalarm“ über die Flure der Siegener Kinderklinik.
Siegen. Um den betroffenen Familien von krebskranken Kindern aus dem großen Einzugsgebiet der DRK-Kinderklinik Siegen vor Ort eine Anlaufstelle für die ambulante Vor- und Nachsorge zu bieten, hat die Kinderklinik zusammen mit der Abteilung für Pädiatrische Hämatologie und Onkologie des Universitätsklinikum Gießen Anfang 2018 wieder eine Spezialambulanz eingerichtet.
An drei Tagen in der Woche steht Oberarzt Dr. Benjamin Becker, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin mit Schwerpunkt Pädiatrische Hämatologie und Onkologie, als kompetenter Ansprechpartner für Betroffene zur Verfügung. Dr. Becker sorgt seit 18 Monaten dafür, dass rund 65 Familien mit ihren betroffenen Kindern eine speziell auf sie zugeschnittene, alters- und fachgerechte Behandlung und Betreuung vor und nach der stationären Versorgung wohnortnah erhalten.
Zur Unterstützung der Betroffenen rollt ab sofort einmal wöchentlich eine mobile Kindercocktailbar des Projekts „Fruchtalarm“ über die Flure der Siegener Kinderklinik ebenso wie in 30 anderen Kinderkrebsstationen in ganz Deutschland. Aus verschiedenen Säften, Nektaren und Sirupsorten werden bunte und geschmacksintensive Fruchtcocktails kreiert. Die bunten Cocktails mixen die jungen Patientinnen und Patienten zusammen mit engagierten Mitarbeitern der Initiative, den sogenannten „Fruchties“, direkt vor Ort nach den eigenen Wünschen. „Fruchtalarm“ fördert so die Aktivität, Selbstbestimmung und Lebensfreude und bietet in einem fremdbestimmten Klinikalltag eine Abwechslung für die schwer erkrankten Kinder und Jugendlichen.
Essen und Trinken wird zur leidigen Pflicht
Und es steckt noch mehr dahinter: Es geht primär um den Spaß an der Sache, jedoch mit einem sehr wertvollen Hintergrund, denn durch die chemotherapeutische Behandlung verändert sich im Laufe der Therapie immer wieder der Geschmacks- und Geruchssinn der jungen Patientinnen und Patienten. Die wichtige Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme ist erschwert und manchmal lehnen die Kinder diese vollständig ab. Essen und Trinken wird zur leidigen Pflicht. Die Fruchtcocktails stimulieren hingegen alle Sinne. Zudem kann die Motivation zum Trinken gesteigert werden. Die regelmäßigen Besuche des „Fruchtalarm“-Teams auf den onkologischen Stationen und Ambulanzen bieten den kleinen Patientinnen und Patienten daher eine willkommene Gelegenheit, ihren durch Strahlen-und Chemotherapie bestimmten Klinikalltag ein Stück abwechslungsreicher und selbstbestimmter zu gestalten.
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„Ich freue mich, dass wir nun auch an der Siegener Kinderklinik das Angebot von „Fruchtalarm“ umsetzen können. Den Betroffenen tut jede Ablenkung gut“, freut sich Oberarzt Dr. Becker, der die Initiative bereits von der Arbeit an der Uniklinik kennt. „Über 30 Bewerbungen für das Ehrenamt als „Fruchtie“ in Siegen sind bei uns eingegangen und wir freuen uns sehr auf den Start unseres 31. Standortes mit einem so engagierten Team“, berichtet Sarah Toschka, zuständige Projektkoordinatorin für den „Fruchtalarm“ in Siegen.
Das Projekt ist rein spendenfinanziert. Die Projektumsetzung auf den Kinderonkologien kann nur durch die Unterstützung von Menschen und Firmen realisiert werden, die sagen: „Wir wollen helfen“. Unterstützt wird das Projekt durch die ServiceClubs Round Table und Ladies Circle in ganz Deutschland im Rahmen des Nationalen Service Projektes. Der Siegener Round Table 110 hat hier die ersten Kontakte zwischen dem Projekt und der Klinik geknüpft.
Mehr zum Projekt erfahren Sie unter: www.fruchtalarm.info . Wer die spendenfinanzierte onkologische Ambulanz der DRK-Kinderklinik Siegen möchte, kann gerne auf das Spendenkonto mit der IBAN: DE 4844 7615 3407 6512 3605 bei der Volksbank in Süd-westfalen eG unter dem Hinweis: „Onkologie“ mit einer Spende seinen Beitrag leisten. (PM)
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