Dorfmoderation in Katzwinkel: Wiederbelebung des Jugendraums
Im Zuge der Dorfmoderation fand in Katzwinkel ein zweiter Termin für Jugendliche statt. Hierzu hatte der Ortsbürgermeister mit Gemeinderat herzlich eingeladen. Ziel dieser Aktion war es, gemeinsam mit dem Planungsbüro für Dorferneuerung zu überlegen, wie der Jugendraum im Pfarrheim Elkhausen wieder mit neuem Leben gefüllt werden kann.
Katzwinkel. Am Dienstag, den 20. August ab 17 Uhr fand im Pfarr- und Jugendheim in Elkhausen ein zweiter Termin für alle Jugendlichen aus der Gemeinde zum Thema Jugendraum und dessen Nutzung statt. Der Raum, der seit 2017 als Jugendraum offiziell geschlossen ist, soll wieder aktiviert werden. Hierzu hatte der Ortsbürgermeister Hubert Becher gemeinsam mit dem Gemeinderat alle Jungendlichen aus Katzwinkel und Elkhausen eingeladen. Bei bestem Wetter richtete sich die kleine Gruppe, bestehend aus insgesamt 6 motivierten Kinder im Alter zwischen 9 und 13 Jahren, dem Ortsbürgermeister selbst und Ulli Gondorf von der Beratungsagentur Stadt-Land-plus GmbH, der den Ablauf moderierte, auf dem Sitzplatz vor dem Jugendraum mit Flipchart, Chips und Limo gemütlich ein.
Einiges aus Befragung 2018 umgesetzt
Bereits im letzen Jahr fanden zwei Termine unter der Rubrik: „Was wünschen sich die Kinder und Jugendlichen im Ort und was würde ihren Ort für sie attraktiver machen?“ statt. Unterteilt in zwei Altersgruppen wurden hier Anregungen gesammelt. Die junge Gruppe mit Kindern von 9 bis 12 Jahren war in 2018 sehr gut vertreten und aus den damals erarbeiteten Punkten konnte schon einiges umgesetzt werden. So wünschten sich die Kinder u.a. bessere Busverbindungen in die Städte im Umfeld, wie z.B. nach Betzdorf oder Wissen. Dies wurde auf Kreisebene mit Einführung verschiedener Buslinien, die täglich mehrmals im Ort unterwegs sind bereits umgesetzt. Weiterhin wurde eine kleine Kletterwand realisiert und es gibt im Wald eine Mountain-Bike-Strecke die mit Erlaubnis genutzt werden kann. Auch bei diesem heutigen Termin konnten neue interessante Ansatzpunkte für die Gemeinde und Ausschuss DJFKS (Dorfentwicklung, Jugend, Familie, Kultur und Sport), aufgenommen werden.
Interessant fanden alle die Möglichkeit von Gesprächsstunden zu aktuellen Themen, Spielnachmittage mit Senioren und Erzählstunden. Zu beachten gilt es sicherlich, dass viele der jungen Leute von engen Zeitplänen in der Freizeitgestaltung sprachen und dass die meisten bereits in ortsansässigen Vereinen, wie der Freiwilligen Feuerwehr, dem TUS oder imSchützenverein aber auch in Vereinen anderer Orte aufgrund fehlender Möglichkeit in der eigenen Gemeinde aktiv sind. Jonas, 13 aus Katzwinkel, der aktuell ein kleines Filmprojekt mit insgesamt 13 Freunden aus Schule und Freizeit ins Leben gerufen hat und den Trailer später auf YouTube einstellen will, fänd es toll, wenn er manchmal einen Raum komplett in grün für seine Filmarbeiten hätte. Vielleicht könnte das ja der Jugendraum sein?
Eigentliche Zielgruppe fehlte
Die zweite befragte und zu diesem Termin eigentlich angesprochene Zielgruppe der Jugendlichen (Definition Alter zwischen 14 und 18 Jahren) war auch an diesem Termin, genauwie bei der Einladung im letzten Jahr, nicht vertreten, so dass das Hauptthema „Jugendraum Katzwinkel“ und dessen Nutzung und Gestaltung des Raumes nicht konkret geplant wurde.
In diesem Zusammenhang berichtete der Ortsbürgermeister Hubert Becher aus seiner eigenen Jugend und wie die Einrichtung des neuen Jugendraumes, damals noch im Pfarrhaus, Gestalt annahm und später mitsamt Kicker in den Jugendraum im Pfarrheim umzog. Aus dieser Zeit entstammt auch der bis heute noch immer sehr gut angenommene jährlich stattfindende Bazar,aktuell zum Hilfsprojekt Ruanda, der am Sonntag, den 1. September wieder in Elkhausen stattfindet. Hierzu lud Becher alle anwesenden Kinder herzlich ein und versprach ein Gratis-Los der attraktiven Tombola, bei der es auch Freiflüge vom SFC Betzdorf Kirchen e.V. zu gewinnen gibt.
Fragen bei den Organisatoren kamen natürlich hinsichtlich der ausgebliebenen Beteiligung der Jugendlichen auf. Ob es an der fehlenden persönlichen Einladung mittels Brief gelegen hat, der fehlenden Altersangabe der geladenen oder an der mangelhaften Nutzung vielfältiger Sozialer Netzwerke oder anderer Medien, die zur Veröffentlichung des Termins gedient hätten, ist zu diskutieren. Ein reines Desinteresse der angesprochenen Zielgruppe konnte sich keiner der Organisatoren vorstellen, so dass dies sicher an passender Stelle hinterfragt und besprochen wird, um das Thema neu aufzunehmen. Eventuell könnte das Thema Jugend und Jugendraum noch einmal gemeinsam mit allen Leitern der Jugendabteilungen aus den bestehenden Ortsvereinen aufgegriffen werden, so Becher. Dies war beim Treffen aller Vereine im Februar dieses Jahres bereits thematisiert worden.
Denn eins bleibt anzumerken: Der Raum, der den Jugendlichen zur Verfügung gestellt würde und schon jetzt mit Kicker, Billardtisch und Küche ausgestattet ist, wartet nur darauf, das dort gespielt, geklönt, gelacht, gekocht und einfach das er wieder zum Leben erweckt wird. Und vielleicht könnte auch das Thema „Green Screen“ Einzug halten. (KathaBe)
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