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Nachricht vom 26.08.2019    

Unter einem Dach: Feuerwehr und DRK in Elkenroth haben angebaut

Angebaut und ausgebaut wurde die gemeinsame Unterkunft des Feuerwehr-Löschzuges Elkenroth und der örtlichen DRK-Bereitschaft: Mit einer Einweihungsfeier wurden die zwei neuen Fahrzeughallen am Sonntag (25. August) offiziell in Dienst gestellt. Mit erheblichen finanziellen Mittel und Eigenleistungen wurde das Gemeinschaftsprojekt verwirklicht. Einmütig stellten die Redner in ihren Grußworten als etwas Besonderes heraus, dass seit 2007 die beiden Vertreter der „Blaulichtfamilie“ unter einem Dach angesiedelt sind.

An der neuen Fahrzeughalle der Feuerwehr stellten sich die Offiziellen zum Erinnerungsfoto auf. Auf der gegenüberliegenden Seite des Gebäudes wurde eine Halle für das DRK angebaut. (Foto: tt)

Elkenroth. Unter einem Dach „leben“ die Kameraden des Feuerwehr-Löschzuges sowie der DRK-Bereitschaft schon seit 2007 in Elkenroth. Damals war der Neubau eingeweiht worden, und was seinerzeit als beispielhaft bezeichnet wurde, ist noch immer eher eine Ausnahme. Nun wurde der Standort mit dem Gemeinschaftsprojekt weiter vorangebracht, sich für die Zukunft aufgestellt, Platzkapazitäten und adäquate Unterstellmöglichkeiten für Fahrzeuge geschaffen. Es sind zwei Fahrzeughallen entstanden, die seitlich angebaut wurden – für Löschzug und DRK-Bereitschaft. Dass sich das Neue optisch gut in das Bild des bestehenden Gebäudes einfügt, ist ein weiterer schöner Aspekt.

Viele Gäste kamen
Entsprechend groß war die Freude, als sich am Sonntag die Menschen im Gerätehaus der Feuerwehr zu einer kleinen Feierstunde, die in einen Aktionstag überging, einfanden. Das Bauvorhaben hatte seinen Ausgang mit der Idee gefunden, eine einfache Garage neben dem Feuerwehrhaus anzubauen. 2015 war dieser Gedanke beim Löschzug aufgekommen. Es sollte so eine Unterstellmöglichkeit für einen Mannschaftstransportbus geschaffen werden, den der Förderverein zur Verfügung stellt. Von diesem Werdegang erzählte Wehrführer Michael Schuhen, der zur Einweihung begrüßte, so zum Beispiel Landrat Michael Lieber, seines Zeichens Präsident des DRK-Kreisverbandes Altenkirchen, und dessen Amtsnachfolger Dr. Peter Enders. Feuerwehr, Rotkreuz, THW und Vertreter aus den Ortsgemeinden und der Verbandsgemeinde wohnten der Einweihung bei. Eine Gruß und einen Dank entrichtete Schuhen auch an Dr. Wolfgang Wierny, Vorsitzender des Fördervereins des Löschzuges.

2.100 Stunden Eigenleistung der Wehrleute
Die Idee für das Garagen-Projekt vor Augen, sprach man mit Konrad Schwan. Damals war er Bürgermeister der Verbandsgemeinde Gebhardshain und stand bereits da dem DRK-Ortsverein Gebhardshain vor. Grundsätzlich fiel der Samen auf fruchtbaren Boden. Allerdings gab es eine Bedingung: Es sollte ein DIN-gerechter Feuerwehrstellplatz entstehen, der eine gewisse Baugröße vorgab. Und auch das DRK befasste sich mit einem Bauvorhaben. Es bot sich also an, die Planung für beide Projekte im Schulterschluss abzuwickeln. Das sparte Kosten. Die Verwirklichung hingegen wurde individuell abgearbeitet. Im Juli 2017 war es auf der Gebäudeseite in Richtung Nauroth soweit: Die Wehrleute nahm die Bauarbeiten auf – und die sollten bei der Fertigstellung sich mit circa 2.100 Stunden Eigenleistung beziffern, wie Schuhen berichtete. Eine beachtliche Leistung, die sich in der Finanzierung mit 27.000 Euro vom Förderverein sowie 23.000 Euro von der Verbandsgemeinde Betzdorf-Gebhardshain komplettiert. Für die Fahrzeughalle der Feuerwehr hatten im Übrigen auch die Ortsgemeinden Elkenroth und Nauroth ins Gemeindesäckel gegriffen. Allen Förderern, Spendern und Unterstützern galt der Dank des Wehrführers. „Es ist geschafft“, sagte Schuhen: „Nach vielen Arbeitsstunden ist das gemeinsame Werk von DRK und Feuerwehr, jeweils einen Anbau an das bestehende Gebäude zu errichten, fertig gestellt.“ Mit seiner Feststellung, dass „hier ein sehr gutes Gesamtbauwerk gelungen ist“, steht der Wehrführer sicher nicht allein da – die weiteren Redner äußerten sich ähnlich.

Das DRK baute Richtung Elkenroth
An die linke Gebäudehälfte, also in Richtung Elkenroth, baute das DRK an. „Das Werk ist gelungen“, resümierte Orsvereinsvorsitzender Schwan. Die Kosten würden sich auf mehr als 100.000 Euro belaufen, gab der Vorsitzende zu Protokoll. Die Summe reduzierte sich mit Eigenleistungen, die die 21-köpfige Bereitschaft erbrachte, sowie mit Sach- und Geldspenden. Er berichtete, dass das Dutzend Ortsgemeinde der früheren Verbandsgemeinde Gebhardshain das Projekt Anbau einer Halle für das DRK finanziell unterstützt hat. Ansonsten stemmt der Ortsverein mit Eigenmitteln und einem Darlehen das Bauvorhaben. Der Vorsitzende blickte auch auf die Einweihung des Gebäudes im Jahr 2007, als das Gemeinschaftsprojekt entstanden sei, und konstatierte: „Es ist eine gute Lösung geworden.“

Kein Platzmangel mehr
Apropos gute Lösung: Bei der Feuerwehr war mit dem Anbau der Fahrzeughalle auch die Situation bei den Umkleidemöglichkeiten optimiert worden, wie Schuhen schilderte: In der neuen Halle kam eine bestehende Werkstatt unter. Deren bisheriger Raum wurde in eine weitere Umkleide umfunktioniert. Es sei etwas Nützliches und Zukunftsorientiertes entstanden, resümierte Schuhen. Auch beim DRK ist man nun gut aufgestellt, die räumliche Enge ist nun Vergangenheit und es besteht kein Platzmangel mehr. Investiert wurde im Übrigen neben Putzarbeiten auch in einen Außenanstrich. So präsentierte sich das Gebäude in seiner Gesamtheit am Sonntag nicht nur aufgrund des Bilderbuchwetters in einem schönen Licht.



Besonderer Dienst für die Gesellschaft
Lob und Anerkennung gab es auch bei den Grußworten, gerade auch unter dem Aspekt Gemeinschaftsprojekt: Bürgermeister Bernd Brato sprach von einer weisen Entscheidung, dass dieser Standort gewählt wurde. Wenn etwas zusammengeführt werde, dann würden besondere Strukturen entstehen, sagte der Verwaltungschef: „Danke, dass ihr so etwas Fantastisches hier lebt.“ Für ihn ist es aber auch etwas Besonderes, wenn mit viel persönlichem Engagement etwas geschaffen wird und er wünschte, dass auch damit weiter Leben, Intuition und Kraft mit einzieht und erkannte an: „Ihr leistet einen besonderen Dienst für die Gesellschaft.“

Der richtige Weg
Landrat Lieber war gerade ein Jahr im Amt, als in Elkenroth 2007 die Gemeinschaftsunterkunft eingeweiht wurde. Es war für ihn damals eine der ersten Einweihungen. Nun, wenige Tage vor seiner offiziellen Verabschiedung in den Ruhestand, wohnte der Landrat – wieder in Elkenroth – der Einweihung der Anbauten bei. Seinerzeit sei bei der Einweihung herausgestellt worden, wie innovativ der Ort sei, erinnerte der Landrat. Es sei der richtige Weg, wenn sich Rettungskräfte konzentrieren, befand er nun, und er meinte, dass man dies noch an anderen Stellen im Landkreis beobachten werden könne. Für ihn sind die Hilfsorganisation in der Region gut aufgestellt – personell und in sozialer Struktur, aber auch gut ausgestattet von Gemeinden und Landkreis bei Fahrzeugen, Geräten und Unterbringung.

Blaulichtfamilie unter einem Dach
Die Anerkennung für die vielen Stunden zum Wohl der Allgemeinheit überbrachte Elkenroths Ortsbürgermeister Peter Schwan auch für die Naurother Ortsbürgermeisterin Gabi Heidrich. Er sprach von einem beispielhaften Maß an Bürgersinn und Verantwortungsbewusstsein. Beide Kommunen hatten finanzielle Mittel für den Anbau der Feuerwehr locker gemacht. Das Bild vom barmherzigen Samariter skizzierte Dechant Pfarrer Rudolf Reuschenbach und stellte barmherziges Handeln heraus: Alle Notfalldienste könnten nicht hoch genug bewertet werden. Er segnete die Menschen und die Unterkunft mit seinen zwei neuen Anbauten – und sprach von einem wunderschönen Gesamtgebäude. Das sah auch der stellvertretende Kreisfeuerwehrinspekteur Ralf Schwarzbach so, der auch für den anwesenden Volker Hain, Vorsitzender des Kreisfeuerwehrverbandes Altenkirchen, zum Anbau gratulierte. Es freue ihn, dass es hier mit „der Blaulichtfamilie so wunderbar funktioniert“. Unter einem Dach, das sei doch eine Seltenheit. Hier gehe man mit gutem Beispiel voran.

„Hier läuft es rund.“
Hans-Peter Halft, Wehrleiter der Verbandsgemeinde, klopfte den Kameraden auch auf die Schulter: Das alles in Eigenleistung zu verwirklichen, das sei etwas Besonderes. Es sei von den Kameraden viel Freizeit geopfert worden, betonte Halft, der aber auch die finanziellen Mittel erwähnte, die von Verbandsgemeinde, Ortsgemeinden und Förderverein eingebracht wurden. Anbau, das erfreue ihn besonders, sagte DRK-Kreisbereitschaftsleiter Udo Schmidt und spannte den Bogen: Vielerorts höre man eher von Abbau, sagte er mit Verweis auf Rückgang, auch bei Hilfsorganisationen. Für ihn bedeutet der Anbau der Fahrzeughalle: „Hier läuft es rund.“ Exemplarisch erwähnte er in diesem Zusammenhang den bei der Elkenrother Bereitschaft untergebrachten Gerätewagen „San“. Dieser kann zwischen Horhausen und Friesenhagen eingesetzt werden, und im Bedarfsfall rückt es zu großen Einsätzen im gesamten Bundesgebiet aus. Das Fahrzeug war natürlich beim anschließenden Aktionstag ausgestellt, mit weiteren DRK- und Feuerwehrfahrzeugen. Es war ein beachtliches Leistungsspektrum, das in dem Fuhrpark darstellte wurde. Die Wehr Freudenberg hatte ihre Drehleiter aufgebaut, das Rotkreuz war mit Fahrzeugen aus Katzwinkel und Elkenroth sowie dem Einsatzleitwagen präsent. Der Löschzug Weitefeld erläuterten das Löschfahrzeug KatS“ (Katastrophenschutz) und die Kameraden aus Betzdorf stellten Rüstwagen und Tanklöschfahrzeug 4000 aus. Auch der neue Einsatzleitwagen 2, beim Löschzug Wissen stationiert, konnte besichtigt werden. Der Löschzug Elkenroth präsentierte seine Fahrzeuge, auch eines aus dem Bereich Gefahrstoff, und hatte zudem ein Sprungkissen aufgebaut. Für die Kinder gab Kurzweile, zum Beispiel mit Dosenwerfen. Die DRK-Rettungshundestaffel Altenkirchen war mit von der Partie, und das Rot Kreuz Herdorf war mit dem Verpflegungszug bestens gerüstet, um die Besucher zu verköstigen. Das DRK-Kreisauskunftsbüro informierte über seine Tätigkeit, die gefordert ist, wenn es zu einem Massenanfall an Verletzten kommen sollte. (tt)



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