Neue Rohrleitung: Aggerverband sichert Trinkwasserversorgung
Der Aggerverband betreibt Anlagen zur Trinkwasseraufbereitung und -verteilung und beliefert 500.000 Menschen mit 23 Mio. m³ Trinkwasser pro Jahr. Versorgt werden nicht nur die Kommunen des Oberbergischen Kreises, sondern es wird auch Trinkwasser an angrenzende Verbände und Wasserversorger abgegeben. Dafür wurde in diesem Jahr mit dem Bau einer zweiten Leitung begonnen.
Waldbröl. Mittels einer bereits im Jahre 1975 gebauten, 7 km langen Fernwasserleitung werden jährlich über 7 Millionen m³ Trinkwasser in den benachbarten Landkreis Altenkirchen geliefert und gleichzeitig die Gemeinde Morsbach und große Teile der Gemeinde Windeck mit Trinkwasser versorgt. Um die Versorgung der dort lebenden 150.000 Einwohner dauerhaft zu sichern, wurde im Mai dieses Jahres mit dem Bau einer zweiten Leitung, der Rohrstrecke 25b, begonnen. Aktuell sind bereits rund 2,5 km der neuen Rohrleitung mit 60 cm Durchmesser verbaut worden.
Einen besonderen Bauabschnitt stellt aktuell die Kreuzung der Landstraße L324 in Erblingen und Heide mit Hilfe einer Pressung eines Schutzrohres aus Stahl dar. Diese Arbeiten werden von der Firma Spiekermann Bohrtechnik GmbH aus Schmallenberg im Auftrag der „ARGE RS25b“ (Gebr. Schmidt/Gebr. Becher) noch bis voraussichtlich 06.09.2019 durchgeführt. Damit der Straßenverkehr an dieser Stelle der L 324 von der Bauphase unberührt bleibt,war es Auflage von Straßen NRW, diese mit einem unterirdischen Rohrvortrieb zu queren und nicht in einem offenen Rohrgraben zu kreuzen. Um diesem Anspruch gerecht zu werden,wurde eine detaillierte Planung der Straßenkreuzung seitens der Techniker und Ingenieure des Aggerverbandes vorgenommen.
An der Kreuzung Waldbröl-Heide wurde ein 23 m langes Schutzrohr aus Stahl mit 1 m Durchmesser und 16 mm Wandstärke vorgesehen. Durch dieses Schutzrohr wird später die Trinkwasserleitung eingezogen.Um den Rohrvortrieb zu realisieren, sind rechts und links neben der Landstraße je eine 5 mal 12 m große und 3 m tiefe Start-und Bergegrube zu schaffen.In diesen Baugruben findet die Vortriebseinrichtung mit Press-Station, Stahlrohr und Förderschnecke Platz. Der Rohrvortrieb als Stahlrohrbohrung unterquert die Landstraße L324 und vorhandene Versorgungsleitungen im angrenzenden Rad-/Gehweg bis 3 m Tiefe.Die einzelnen Stahlvortriebsrohre sind 6 m lang und werden vor Ort an der Startgrube je nach Baufortschritt zusammengeschweißt. Das Schutzrohr endet nach erfolgreicher Pressung in der Bergegrube, sodass der weitere Rohrleitungsbau der Trinkwasserleitung planmäßig fortgesetzt werden kann. Die Fertigstellung der neuen Leitung, durch die dann täglich zwischen 15.000 m³ und 20.000 m³ Trinkwasser fließen, ist für Juni 2020 vorgesehen. (PM)