Gut bedacht: Kreis saniert Gebäudedächer im Altenkirchener Schulzentrum
Auf den letzten Metern befindet sich die Sanierung von drei Gebäudedächern im Schulzentrum auf der Altenkirchener Glockenspitze. Der Auftraggeber, die Kreisverwaltung Altenkirchen als Träger des Westerwald-Gymnasiums und der August-Sander-Realschule plus, rechnet mit dem kompletten Abschluss, also auch mit dem Abbau der Gerüste, in den Herbstferien.
Altenkirchen. Gut Ding will nicht mehr viel Weile haben. Mit Macht arbeitet sich die Mannschaft der Firma Werder-Bedachungen aus Leutersdorf (Sachsen) voran. Nur noch wenige Meter fehlen, und auch das dritte Gebäude freut sich über eine neue Kalzip-Abdeckung aus Aluminium. Dann ist gleichfalls die flächenmäßig größte Einheit, die ehemalige Orientierungsstufe, für die kommenden Jahrzehnte bestens und anspruchsvoll gegen Wind und Wetter geschützt. Bereits beendet sind die Arbeiten am Fachklassentrakt, mit dem vor beinahe zwölf Monaten begonnen wurde, und am Komplex der ehemaligen Hauptschule.
90 Prozent Förderung
Verbaut wurden, so Thomas Leue, Abteilungsleiter Bau und Umwelt der Kreisverwaltung, rund 4.200 Quadratmeter dieses leichten Materials, das jeweils nach der erforderlichen Präparierung des Untergrundes in Bahnen unterschiedlicher Länge verlegt wurde und wird. So waren beim Fachklassentrakt 900, bei der „Hauptschule“ 1.400 und bei der „Orientierungsstufe“ 1.900 Quadratmeter erforderlich. Leue freute sich über hohe Zuwendungen aus dem Kommunalen Investitionsprogramm (KI) 3.0: „Wir haben jeweils 90 Prozent erhalten.“ So standen unter dem Strich Kosten in Höhe von 450.000 Euro (Fachklassentrakt), 655.000 Euro („Hauptschule“) und 800.000 Euro („Orientierungsstufe“), von denen jeweils nur zehn Prozent auf den Kreis entfielen.
Energie aus der Sonne
In einem Aufwasch wurden weitere Fotovoltaik-Anlagen installiert. Während ein solcher Stromerzeuger auf dem Fachklassentrakt (35 Quadratmeter/5 Kilowatt peak/kWp) schon seit 18 Jahren seinen Dienst tut und nur kurzzeitig für die Renovierung weichen musste, erhielten die beiden anderen Schülerherbergen erstmals solche Kollektoren, die jeweils 76 Quadratmeter messen und über eine Leistung von jeweils 14,5 kWp verfügen. Sie kosteten jeweils 27.000 Euro und liefern Elektrizität für den Eigenbedarf, denn ins öffentliche Netz darf nicht eingespeist werden.
Gute Zusammenarbeit
Den finalen Arbeitsakt auf dem beinahe höchsten Punkt der Kreisstadt vor Augen, blickt Werder-Vorabeiter Ronald Meusel schon mit ein wenig Wehmut auf die vergangenen Monate zurück. Es habe ihm gut gefallen, meinte er und sprach von „kurzen Wegen und allerhand Möglichkeiten, sich in unmittelbarer Nähe versorgen zu können. Auch die Zusammenarbeit mit allen Beteiligten wie Architekt oder Auftraggeber ist problemlos gewesen.“ Für sein Team war der Zeitplan immer fix: Anreise am Montagmorgen, drei Übernachtungen und am frühen Donnerstagabend wieder gen Heimat. „So haben wir drei Tage am Stück zuhause verbringen können, was auch nicht schlecht ist. Alle Unterkünfte rund um die Stadt sind okay“, bemerkte er. Ein solches Leben ist für die Mitglieder der vielen Kolonnen des Unternehmens, das 1998 gegründet wurde, gang und gäbe. Sie sind in der gesamten Republik unterwegs und nehmen sich großer und größter Aufträge an. Dazu zählten die Flughäfen in Frankfurt, München und Berlin – die dauernde Verschiebung der Eröffnung geht aber nicht zu Lasten der Firma Werder – oder die Airbus-Fertigungshalle in Hamburg-Finkenwerder.
Viel zu tun
Ein wenig enttäuscht ist Meusel, dass seine Firma nicht bei einem weiteren Projekt im Schulzentrum zum Zuge kommt. Auch das Dach der Aula wird in nicht allzu ferner Zukunft neu eingekleidet. Dafür hat sich Werder-Bedachungen nicht beworben. „Wir haben so viel zu tun“, nannte Meusel den Grund. Aber nicht nur die Hülle, die dem Himmel am nächsten ist, wird aufgepäppelt, auch Teile der Fassade und der Fenster erhalten ein Upgrade, für das ungefähr 330.000 Euro veranschlagt sind. Das Gute an der Sache: Dafür erhält der Kreis ebenfalls einen Zuschuss in Höhe von 90 Prozent aus dem KI 3.0. „Die Bewilligung liegt vor“, berichtete Thomas Leue. (hak)
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