Matthias Gibhardt verlässt das Jugendzentrum Kompa
Die evangelische Kirchengemeinde Altenkirchen muss sich Gedanken machen, wer vom 1. Januar des kommenden Jahres an das Jugendzentrum Kompa in der Wilhelmstraße führt. Denn in Matthias Gibhardt verlässt der aktuelle Chef die Einrichtung, die die Kirchengemeinde trägt.
Altenkirchen. Matthias Gibhardt (41) gibt die Leitung des Jugendzentrums Kompa in der Altenkirchener Wilhelmstraße, das die evangelischen Kirchengemeinde Altenkirchen trägt, zum Jahresende auf. Diesen Fakt bestätigte er auf Anfrage des AK-Kuriers. Als Grund nannte Gibhardt das enge zeitliche Korsett, in das er sich nach der Übernahme des Amtes des Stadtbürgermeisters der Kreisstadt und seiner beruflichen Tätigkeit gedrängt sieht. „Es ist nicht mehr zu händeln“, betonte er und ergänzte: „Das ist meine eigene Entscheidung, zu der ich nicht gedrängt worden bin.“ Ursprünglich und damit am Beginn seiner Kandidatur für die Nachfolge Heijo Höfers hatte er geplant, die Stelle im Kompa lediglich stundenzahltechnisch zu reduzieren.
Vielzahl an Terminen
Gibhardt führte die Vielzahl der Termine als ehrenamtliches Oberhaupt der Kommune mit Sitzungen und Repräsentationsaufgaben an, über deren Ausmaß er sich vor der Wahl nicht ganz im Klaren gewesen sei. Dazu komme, dass seine Frau ebenfalls berufstätig sei („Das wollen wir beide“) und er zu Hause gleichermaßen für seine Kinder Verantwortung übernehmen müsse. „Unsere Arbeit hier im Jugendzentrum erstreckt sich von Mittag bis in den frühen Abend. Und genau am späten Nachmittag beginnen die Sitzungen der Gremien und teilweise sogar noch früher“, erläuterte er. Die Crux stellt sich für ihn so dar: „Ich kann die Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen nicht wahllos und beliebig nach hinten schieben.“ Gibhardt gehört zudem seit den Kommunalwahlen im Frühjahr ebenfalls dem Kreistag und dem neuen Rat der Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld an, dessen Arbeit am 1. Januar 2020 beginnt. Zwei Führungstätigkeiten in einem Ort seien nicht ganz unproblematisch.
Sechseinhalb Jahre Kompa
Verlässt Gibhardt das Jugendzentrum, stand er ihm sechseinhalb Jahre vor. In seine Zeit fallen die aufwendige Sanierung der Räume in zwei Abschnitten und die Erweiterung des Angebots unter anderem mit „Huckepack“, in dem Kinder bereits ab 12 Uhr nach der Schule kommen, zu Mittag essen, ihre Hausaufgaben machen und die weiteren Möglichkeiten, die das Programm bietet, bis 17 Uhr nutzen können. Bei den offenen Treffs ist das Kompa mehrmals in der Woche bis 21 Uhr geöffnet. In den wenigen Freiräumen, die Gibhardt vom nächsten Jahr an bleiben, will der Diakon und Master in Transforming Studies (UNISA) freiberuflich unterwegs sein. Ihm schweben „Monitoring- und Coaching-Prozesse“ als bildungsbezogene Angebote unter der Überschrift „Kirche, Soziales, Jugend und Bildung“ vor. Diese könnten im Nahbereich als auch auf Bundesebene sein. Auf jeden Fall will er seine Vernetzung nutzen, um in diesem Bereich Fuß zu fassen. (hak)
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