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Nachricht vom 09.09.2019    

Schützenfest in Betzdorf: Prächtiger Festzug durch die Innenstadt

Beim Festzug durch die Innenstadt von Betzdorf wurde am Sonntag (8. September) Schützenkönig Ignatius I. (Hof) inthronisiert. Nach dem Festzug wurde im Festzelt auf dem Schützenplatz ausgelassen weiter gefeiert – und am Montag (9. September) geht es beim traditionellen Frühschoppen mit der Stadtkapelle noch lange weiter, bis die Lichter an den Fahrgeschäften und im Festzelt Zelt für dieses Jahr endgültig ausgeknipst werden und das 151. Betzdorfer Volks- und Schützenfest nur noch in den Erinnerungen existiert.

Gut gelaunt und trockenen Fußes kamen das Königspaar und die weiteren Zugteilnehmer im Festzelt an. (Foto: tt)

Betzdorf. Kaiserwetter und Spätsommer fühlen sich etwas anders an, aber alle dürften froh gewesen sein, dass es beim Festzug am Sonntagnachmittag trockenen Fußes durch die Stadt ging. Allen voran König Ignatius I. Hof, der mit seiner Ehefrau und Königin Rita an seiner Seite freudig mit dem weißen Handschuh in der Hand den Zuschauern zuwinkte. Es war ein festlicher Höhepunkt, aber noch nicht der Schlusspunkt des 151. Volks- und Schützenfest, das seit Freitag auf dem Schützenplatz und in der Stadt gefeiert wird (der AK-Kurier berichtete).

Thronbesteigung am Sonntag
Die Stadtkapelle Betzdorf spielte an der Stadthalle auf, als das Königspaar mit neun Hofpaaren, Jungschützenkönigin Shakira Busenbach und Jungschützenkaiserin Eva Schumacher in den Festzug eingeholt wurden. Mit der Betzdorfer Haus- und Hofkapelle an der Spitze, machte sich der Zug mit acht Gastvereinen und den weiteren Zugkapellen auf den Weg, der quer durch die Stadt bis zum Schützenplatz führte. Die erste Etappe war am Rathaus erreicht, wo der Zug von Schaulustigen empfangen wurde. Auf dem Balkon des Rathauses warteten bereits Vorsitzende Sabina Kniep und die rheinland-pfälzische Staatsministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler auf die Majestäten, und der neue Stadtbürgermeister Benjamin Geldsetzer, natürlich mit Amtskette. Die Königskette als Zeichen der Würde wiederum lag für König Ignatius I. Hof bereit. Denn entsprechend der Tradition und den Gepflogenheiten steigt die neue Majestät erst am Festsonntag auf den Thron. „Ignatius' großer Traum war es, einmal König in seiner Heimatstadt zu sein“, sagte Vorsitzende Kniep, die zur Krönungszeremonie bei herbstlichem Wetter begrüßte und die Majestäten vorstellte. Der 62-jährige Hof habe bereits vor zwei Jahren versucht, dies zu verwirklichen, erinnerte Kniep: „Doch da hat ihm seine Gattin Rita Hof den Rang abgelaufen.“

Mit dem 539. Schuss beim Vogelschießen auf dem Schützenplatz hatte sich Ignatius Hof diesmal die Würde gesichert. Es war ihm anzusehen, dass er sich darüber freute – bei der Krönungszeremonie und auch bei dem weiteren Marsch durch die Stadt. Kniep stellte auch die Jungschützenkaiserin Eva Schumacher vor, ebenso die Jungschützenkönigin Shakira Busenbach. Letztere ist die Enkelin von Rita und Ignatius Hof. Vorsitzende Kniep krönte Großvater und Enkeltochter. Der Tusch kam von der Stadtkapelle. Gemeinsam ließ man die Majestäten hoch leben. Stadtoberhaupt Geldsetzer gratulierte und wünschte eine erfolgreiche Zeit der Regentschaft. Dass der Hofstaat dabei tatkräftig unterstützen wird, davon zeigte sich Geldsetzer überzeugt, „gehören Gemeinschaftsgefühl und Teamgeist doch zu den Traditionen der Schützenvereine“. Wie bereits beim Fassanstich am Freitag, mit dem er das Fest eröffnet hatte, lenkte Geldsetzer auch bei der Inthronisierung den Blick auf das Stichwort Tradition. Er freue sich auf den traditionellen Festzug, der im Anschluss durch die Stadt ziehe. Das bunte Bild der feierlichen Parade quer durch die Stadt sei jedes Jahr ein Höhepunkt. Es sei eines der traditionsreichsten Feste in der Region. Aus seiner Sicht entfalten Traditionen gerade heute eine große Wirkung, weil sie in einer Welt, in der sich alles immer schneller wandele, etwas Beständiges bieten würden.

Ständchen der Gastmusiker
Von der Krönung und zwischen den Spalier stehenden Hofpaaren ging es für das Königspaar weiter, immer fröhlich den Besuchern winkend. Die Königsparade nahm König Ignatius I. am Rathaus ab. Zum „Gruß aus Würzburg“, von der Stadtkapelle mit Kapellmeister Sascha Becher dargeboten, defilierte der Zug vorbei. Über die große Brücke, die Wilhelmstraße und über den Rummel ging es ins Festzelt. König Ignatius I. hatte einen Regenschirm mit sich geführt, einen silbernen, die Herren des Hofstaates trugen grün-weiße Regenschirme. Auch wenn es vormittags noch einen kräftigen Regenschauer gegeben hatte, so war beim Festzug Regen zum Glück kein Thema mehr. Alle kamen trockenen Fußes im Festzelt an. Auf den Einmarsch, den die Stadtkapelle mit schmissig-wuchtigen Klängen umrahmte, folgten die Ständchen der weiteren Zugkapellen.



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Als krönender Abschluss unter dem Dirigat von Kapellmeister Sascha Becher erklangen schließlich die Register aller Kapellen gemeinsam. Brass war danach noch lange zu hören: Der Musikverein der Feuerwehr Nistertal spielte auf und sorgte bei der Festgesellschaft für gute Unterhaltung. Im Festzelt hatte Kniep begrüßt, auch die Gastvereine: Die Schützenvereine und -bruderschaften waren unter anderem mit ihren Majestäten mit von der Partie. Die Festgesellschaft bot die schöne Kulisse, um Ehrungen und Beförderungen auszusprechen. „Ihr ward ein vorbildliches Königspaar“, sagte die Vorsitzende zu Fabian Bodora, der im 150. Vereinsjahr den Vogel abgeschossen hatte und als Jubiläumskönig mit Anna-Lena Jung an seiner Seite regierte. Kniep, die für die Regentschaft dankte, überreichte an Bodora den Königsorden und an Jung einen Blumenstrauß. Bodora wurde vom Schützen zum Leutnant ernannt. Seinen Dank entrichtete Bodora nicht zuletzt an Anna-Lena Jung. Und auch an seinen Adjutanten Rüdiger Rau, der ihn sicher durch das Jahr gebracht habe. Es sei ein gutes Gefühl, konstatierte Bodora nach seiner Regentschaft im Jubiläumsjahr. Er räumte ein, dass er nun „noch lieber Betzdorfer“ sei als zuvor.

Vom Schützen zum Leutnant ernannt wurde auch das neue Vorstandsmitglied Jens Hof, und auch Eva Schumacher steht nun im Rang eines Leutnants. Fahnenträger Jan-Peter Kniep ist Oberleutnant. Brigitte Barth und Manfred Dittrich bekamen die Schulterklappen eines Hauptmannes. Barth wurde zudem zur neuen Adjutantin der Vorsitzenden ernannt – eine Tätigkeit, die bislang die neue Kassiererin Nicole Feierling ausgeübt hat. Hans Bernhardt und Harrie Soentjens wurden zum Oberstleutnant befördert. Zur neuen Adjutantin des Schützenkaisers ernannt wurde Anja Rau. Die Verdienstnadel des Schützenvereins gab es für Königsadjutant Rüdiger Rau. Die Vorsitzende dankte den Helfern, die schon seit vielen Jahren treu unterstützen. Stellvertretend für alle wurde Hilde Schumacher gewürdigt. Kniep entrichtete ihren Dank auch an ihre Tochter Rebecca Kniep. Für den Verein und den Vorstand dankte die Vorsitzende dafür, dass Rebbecca Kniep seit Jahren die gastronomische Leitung übernimmt, aber auch bei der Vorbereitung immer gute Anregungen parat habe, erkannte die Vorsitzende an.

Gefeiert wurde das ganze Wochenende
Handgenachte Musik hatte es bereits am Freitagabend im Festzelt gegeben: Die Coverband „Elevation“ traf in gewohnter Manier den Nerv der Besucher. Auch am Samstag war die Kirmes auf dem Schützenplatz in vollem Gang, drehten sich die Fahrgeschäfte, und in der Dunkelheit entfalteten die bunten Lichter ein besonderes Flair. Am frühen Samstagabend hatten die Schützen auch bereits Glück mit dem Wetter, als am Rathaus die Stadtkapelle und der Marinespielmannszug Herschbach mit einem Platzkonzert erfreuten. Nach dem Großen Zapfenstreich ging es ins Festzelt. Dort stieg die abends Mallorca-Party.

Das Fest ist von Tradition geprägt, aber es gibt auch diesmal Neues: Beim Rummel stehen erstmals Suppen auf der Speisekarte, zum Beispiel Hühner-Curry-Kokos-Suppe. Eine Tradition in der Zwei-Flüsse-Stadt ist es, dass am zweiten Wochenende im September Volks- und Schützenfest gefeiert wird – und das vier Tage. Und der letzte Festtag ist wieder der Montag (9. September). Es gibt den traditionellen Frühschoppen, bei dem die Stadtkapelle wieder alle Register ziehen wird. Am späten Nachmittag ist es an der Dancing-Band Sunshine, bis zum Ausklang der 151. Auflage des Volks- und Schützenfestes für Stimmung zu sorgen. (tt)


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