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Nachricht vom 14.09.2019    

Handel geht alle an: Aktion "Heimat shoppen" läuft

"Warum in die Ferne schweifen? Sieh, das Gute liegt so nah": Mit dem Zitat aus Johann Wolfgang von Goethes Vierzeiler "Erinnerung" könnte die bundesweite IHK-Initiative "Heimat shoppen" verknüpft werden. Auch im Kreis Altenkirchen wird an diesem September-Wochenende herausgearbeitet, welche zentrale Aufgabe lokale Einzelhändler, Gastronomen und Dienstleister für Städte, Gemeinden und Regionen haben.

Auch dem Regionalladen Unikum in Altenkirchen stattete die Gruppe, die sich des Themas "Heimat shoppen" angenommen hatte, einen Besuch ab. (Foto hak)

Kreisgebiet. Ob Altenkirchen, Wissen, Daaden, Niederfischbach oder Betzdorf: Die örtlichen Werbegemeinschaften machen an diesem September-Wochenende mit Aktionen darauf aufmerksam, dass der Laden um die Ecke durchaus leistungsfähig sein kann. Das Quintett hat sich der bundesweiten Initiative der Industrie- und Handelskammern (IHK) am 13. und 14. September angeschlossen, um explizit auf den Einkauf in lokalen Geschäften hinzuweisen. "Heimat shoppen" gilt als die größte Imagekampagne für den Einzelhandel in Deutschland, die im Jahr 2014 das Licht der Welt erblickte. Aktuell beteiligten sich erstmals über 50 Städte und Gemeinden aus allen vier rheinland-pfälzischen IHK-Bezirken. Die Betriebe aus dem IHK-Raum Koblenz sind nach 2018 zum zweiten Mal mit von der Partie.

Eine Stadt ohne Einzelhandel ist keine Stadt
"Eine Stadt ohne Einzelhandel geht nicht", sagte IHK-Beiratsmitglied Volker Hammer, Betreiber eines Sportfachgeschäftes in Altenkirchen, bei einem Pressetermin und blickte düster in die Zukunft: "Irgendwann ist der Einzelhandel ganz weg. Die Frequenz in Kleinstädten geht bereits zurück." Mit seinem Unternehmen ist er nunmehr zweigleisig unterwegs. Hammers Angebot ist auf fünf Online-Plattformen zu finden. Rund 20 Prozent betrage der Umsatz in diesem Zweig, die Rücklaufquote rund 40 Prozent. Er berichtete über den Aufbau einer Plattform für die Region im weltweiten Netz, der alle Aktionsgemeinschaften des Westerwaldes unter dem Titel "Marktplatz Westerwald" angehören. "51 Geschäfte sind bereits dabei", einmal am Tag werde die Ware von einem Logistikunternehmen in den Unternehmen abgeholt und den Kunden zugestellt. "Beim Versenden achten wir auf Nachhaltigkeit, verzichten auf das Einpacken und geben den Kauf in Körben auf den Weg, die wir wieder zurückerhalten", beschrieb Hammer.

Das Thema Handel geht alle an
Altenkirchens Bürgermeister Fred Jüngerich bezeichnete das Zusammenspiel von Geschäft vor Ort und dem lokalen Internethandel als "optimale Lösung" und erinnerte an ein Projekt in der Kreisstadt, das die Einzelhändler vernetzen soll(te). Oliver Rohrbach, IHK-Regionalgeschäftsführer in Altenkirchen, möchte, dass die durchaus vorhandenen Schwierigkeiten des Einzelhandels in kleineren Kommunen nicht allein mit dessen Akteuren nach Hause gehen: "Das Thema Handel geht uns alle an. Statt online zu klicken, sollte man lieber vor Ort einkaufen." Tanja Gille, die bei der IHK Koblenz Referentin für den Handel ist, machte unmissverständlich klar: "Handel bedeutet eine lebendige Infrastruktur in der Stadt. Handel ist ein ganz wichtiger Faktor für die Attraktivität in der Innenstadt. Werbegemeinschaften spielen eine ganz wichtige Rolle als Sprachrohr und Vervielfältiger." Sie gab der Gesprächsrunde in Hammers Geschäft, zu der unter anderem noch Landrat Dr. Peter Enders und MdB Sandra Weeser neben Mitgliedern des Aktionskreises Altenkirchen gehörten, mit auf den Weg: "Wir dürfen uns aber auch der Digitalisierung nicht verschließen."



Abstecher auch in Regionalladen Unikum
Zu den sich anschließenden Stippvisiten in weiteren Altenkirchener Einzelhandelsgeschäften zählte auch ein Stopp im Regionalladen Unikum, in dem viel mehr als nur "Heimat shoppen" gelebt wird, wie Volker Vieregg als Vorsitzender des Fördervereins für nachhaltiges, regionales Wirtschaften berichtete. "Ganz viele Regale werden zu unterschiedlichen Konditionen von lokalen Anbietern bestückt, derzeit sind es rund 120", erläuterte er. Es stehe nie ein Regal leer, "wenn ein Anbieter geht, ist der nächste bereits da." Geführt wird das Unikum auf ehrenamtlicher Basis. "Wir unterstützen natürlich ‘Heimat shoppen‘, eine ganz wichtige Aktion, damit die Leute nicht woanders hinfahren, um einzukaufen", meinte Vieregg. (hak)



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