IGS Betzdorf-Kirchen: Rollenspiel erklärt betriebliche Mitbestimmung
Schüler mit Warnwesten und Trillerpfeifen machten lautstark auf sich aufmerksam. Sie forderten mehr Lohn. Unterstützung kam von der IG Metall. Was war da los an der Integrierten Gesamtschule (IGS) Betzdorf-Kirchen? Im Rahmen der Demokratieerziehung und des Gesellschaftslehre-Unterrichts gab es ein Rollenspiel zu Mitbestimmung und Tarifvertragsverhandlungen.
Betzdorf. „Gutes Geld für gute Arbeit! Wir sind mehr wert!“ und weitere Schlachtrufe dieser Art ertönten auf dem Schulhof der Integrierten Gesamtschule (IGS) Betzdorf-Kirchen. Schüler mit Warnwesten und Trillerpfeifen machten lautstark auf sich aufmerksam. Doch warum fordern denn Schüler plötzlich 15 Prozent mehr Lohn?
Mitbestimmung verstehen und anwenden
Im Rahmen der Demokratieerziehung und des Gesellschaftslehre-Unterrichts fand in Kooperation mit der IG Metall Betzdorf das Projekt „Demokratie gestalten“ statt, in dem die Schüler nicht nur die theoretischen Bestandteile der betrieblichen Mitbestimmung verstehen, sondern sie auch in einem Rollenspiel anwenden sollten. Unter der Leitung von Nicole Platzdasch, Gewerkschaftssekretärin der IG Metall Betzdorf, entdeckten die Schüler die Möglichkeiten der Mitbestimmung, arbeiteten den Unterschied zwischen Gewerkschaft und Betriebsrat heraus und lernten die einzelnen Etappen auf dem Weg zum Tarifvertrag kennen. Begleitet wurde das Projekt von einem Filmteam, das mit Schülern der Stufe 8 und 10 den gesamten Vormittag das Script entwickelte, die Kameraeinstellungen besprach und Interviews vorbereitete. Sobald der fertige Film von allen Beteiligten und Erziehungsberechtigten eingesehen und freigegeben wurde, wird er auch auf der Homepage der Schule zu bestaunen sein.
Fiktive Lohnverhandlung
Das Highlight des Tages stellte das Rollenspiel dar: Am Beispiel der fiktiven Firma „ABC Zuckerbäcker“ versetzten sich die Schüler in die Lage der Mitarbeiter, deren Lohn 15 Prozent vom Flächenentgelt entfernt ist. Um den Chef zu überzeugen, arbeiteten sie Argumente aus und demonstrierten schlussendlich lautstark auf dem Schulhof. Denn eines wurde bei dem Projekt mehr als deutlich: Nur gemeinsam können die Schüler etwas erreichen. (PM)
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