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Nachricht vom 23.04.2010    

Schrecksekunde bei Besichtigung der Leitstelle

Eine Besichtigung der Leitstelle in Montabaur mit einer dramatischen Überraschung erlebten jetzt Feuerwehrkameraden aus Neitersen.

Neitersen/Montabaur. Auf dem Dienstplan der Freiwilligen Feuerwehr Neitersen stand am Donnerstagabend, 22. April, die Besichtigung der Integrierten Leitstelle in Montabaur. Als man gegen 18 Uhr die Führung begann, ahnte noch keiner der zwölf Feuerwehrkameraden, welche Überraschung ihnen noch bevorstehen würde. Begrüßt wurden sie von einem Feuerwehrkollegen des Nachbarlöschzuges Mehren, Florian Klein. Dieser ist bei der Leitstelle als Systemadministrator und Leitstellen-Disponent angestellt und übernahm gerne die Führung für die Kameraden aus Neitersen. Er gab einen kurzen Überblick von beachtlichen Zahlen. Denn die Leitstelle ist eine einheitliche Meldezentrale für alle Einsätze des Rettungsdienstes, der Feuerwehren und des Katastrophenschutzes in den Landkreisen Altenkirchen, Neuwied, Rhein-Lahn und dem Westerwaldkreis mit mehr als 650.000 Einwohnern auf über 3100 Quadratkilometern. Es gibt stetig steigende Einsatzzahlen und das nicht nur durch die zusätzliche Übernahme der Erstalarmierungen für die Feuerwehren im Landkreis Altenkirchen im Jahr 2008. Denn früher wählte man die 112 und landete in der zuständigen regionalen Polizei-Inspektion, die eine Alarmierung der Feuerwehr im Kreis veranlasste.
Im Rahmen dieser Umstellung fand auch eine Modernisierung statt, in der eine beachtliche Technik bis zur Einweihung installiert wurde. "Wir verfügen über neun voll ausgestattete Arbeitsplätze, davon drei Masterplätze mit zusätzlicher Bedieneinheit für Rückfallebene Funk und 2. Rückfallebene Telefon. Jeder Arbeitsplatz ist mit vier Monitoren, einem Touchscreen für die Bedienung Telefon/Funk und mindestens einem Zusatztelefon ausgestattet. Weiterhin haben wir eine Medienwand mit vier Großflachbildschirmen, zwei weitere Flachbildschirme an der Decke für die hinteren Arbeitsplätze sowie einen Beamer mit Leinwand. Der Leitstellenraum ist vollklimatisiert. Funktechnisch arbeiten wir sowohl im Rettungsdienst als auch bei der Feuerwehr nach wie vor mit 4m-GW", so Florian Klein. Und als dieser die Erläuterungen von sich gab, ging am sogenannten Masterplatz 3 eine Notruf über die 112 ein, den die Feuerwehrleute so schnell nicht vergessen werden. Als die Leitstellen-Disponentin die Worte "Enstehungsbrand bei Firma Georg in Neitersen" aussprach, fiel den Neiterser Feuerwehrkameraden buchstäblich die Augen aus dem Kopf. Spätestens als die Kollegin lächelnd die Alarmierung ihrem Kollegen Klein überließ und dieser mit der bekannte Durchsage "Leitstelle mit Alarm" begann, glaubte keiner mehr an einen schlechten Scherz. Gemäß Alarmplan der Verbandsgemeinde Altenkirchen ging nun der Alarm an die Funkeinsatzzentrale (FEZ) in Altenkirchen sowie Vollalarm für den Löschzug Neitersen und einen Teilalarm für den Löschzug Altenkirchen. Klein gab natürlich in seiner Durchsage direkt mit an, dass ein Teil des Löschzuges Neitersen sich bei der Rettungsleitstelle in Montabaur befand. Umgehend kam die Rückmeldung der FEZ mit einer sogenannten Statusmeldung und diese übernahm die weitere Koordination des Einsatzes. Die Neiterser in Montabaur verfolgten ein wenig den Einsatzverlauf der anderen Kameraden und als die Meldung "Brand unter Kontrolle" kam, legte sich auch die Nervosität.
Nun konnte man wieder beruhigt zur Besichtigung übergehen und bekam das Einsatzleitprogramm im Detail erläutert. Dabei zeigten sich die Wehrler sichtlich beeindruckt. Man war sich schnell einig, dass die Leitstellen-Disponenten genau wie Einsatzkräfte vor Ort einen kühlen Kopf bewahren müssen. "Die ganze Technik und dazu noch aufgeregte Anrufer, die einen Notfall melden möchten, dem gebührt schon Respekt", so Wehrführer Hans-Dieter Schuh. Dieser bedankte sich anschließend bei Florian Klein für die doch sehr aufschlussreiche Führung "mit sehr realer und persönlich bezogener Vorführung". (ba)/Fotos: Bastian Albrecht


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