Ausbau der B 8 läuft: Staatssekretär Andy Becht besichtigte Baumaßnahme
Es läuft alles nach Plan: Das ist der derzeitige Stand am Ausbau der B 8 zwischen Hasselbach und Weyerbusch, wo die Bundesstraße verlegt sowie die so genannte "Eierkurve" entschärft wird und von Hasselbach aus in Richtung Weyerbusch ein zweiter Fahrstreifen für den Richtung Altenkirchen rollenden Verkehr entsteht. Ausbau und Verlegung sollen auf einer Länge von rund einem Kilometer bis zum Jahresende abgeschlossen sein.
Weyerbusch. Hoher Besuch an der Großbaustelle der Bundesstraße B 8 zwischen Weyerbusch und Hasselbach am frühen Montagnachmittag (16. September): Andy Becht (FDP), seit Mai 2016 Staatssekretär im Mainzer Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, überzeugte sich bei einer Stippvisite auf Einladung von MdB Sandra Weeser (FDP) am Rande des Baufelds vom termingerechten Fortgang der Maßnahme, die als Teil des Ausbaus der Ost-West-Achse (B 8/B 414) zwischen Hennef und Herborn, also zwischen den Autobahnen A 560 und A 45, gilt. "Das Ganze ist ein Superprojekt", meinte Weeser, "es tut sich auch was im Kreis Altenkirchen. Denn immer werde ich gefragt, was wir für die Verkehrssicherheit leisten. Wir werden viele Verbesserungen in den nächsten Jahren hinbekommen."
57 Einzelprojekte stehen fest
Becht verwies auf die Planung der Landesregierung, die 46 Bundesstraßenprojekte definiert und die Prioritätenliste öffentlich gemacht habe. Die Neugestaltung der Trasse B 8/B 414 weise auf rheinland-pfälzischem Gebiet 57 Einzelmaßnahmen auf. Sie seien mit 700 Millionen Euro veranschlagt. Das Land ginge mit rund 20 Prozent von dieser Summe, die es für die Planung beisteuern muss, nach Hause. "Davon erhalten wird nur drei 3 Prozent vom Bund erstattet", verdeutlichte Becht.
Reift auch eine Lösung für Uckerath heran?
Der Ausbau der Ost-West-Verbindung wird jedoch nicht ohne Hilfe aus Nordrhein-Westfalen komplettiert. Landrat Dr. Peter Enders lenkte den Blick auf das Nadelöhr Hennef-Uckerath. Nachdem sich jahrelang in Sachen Umgehung nichts getan habe, setzen die Verantwortlichen vor Ort inklusive der Initiative "Anschluss Zukunft" auf den Wechsel der Landesregierung im benachbarten Bundesland. "Sie sollten auch ihre Kontakte auf ihren Ebenen nutzen, damit Bewegung in das Projekt kommt", ermunterte Becht und hatte dabei wohl die Worte von NRW-Verkehrsminister Hendrik Wüst im Kopf, der im Februar 2018 eine Ortsumgehung für Uckerath versprochen hatte. Christoph Böhmer, Sprecher der Kampagne "Anschluss Zukunft", die sich für eine bessere Verkehrsanbindung der Region Westerwald-Sieg stark macht, sprach mit Blick auf die "neue" B 8 von einer Kulisse, die die Initiative lange erwartet habe. Der Lückenschluss vollziehe sich "Step by Step, es könnte immer noch schneller gehen. Das wird unser Wunsch bleiben."
Betonschutzwand trennt Fahrstreifen
Auf rund 2,5 Millionen Euro belaufen sich die Kosten. So wurden rund 40.000 Kubikmeter Erde bewegt, werden rund 15.000 Quadratmeter bituminöses Material verbaut. Das Besondere: Die beiden nach Weyerbusch und der nach Kircheib führende Fahrstreifen werden aus Sicherheitsgründen durch eine 525 Meter lange Betonschutzwand – wie auf Autobahnen – getrennt. Die Ausbaubreite beträgt zwischen 6,50 und 15,80 Meter. Weiterhin entstehen eine Buswendeanlage und ein Regenrückhaltebecken. Die "alte" B 8 wird nach Außerdienststellung zur Gemeindestraße zurückgebaut. Uwe Schmidt, Vorstand der bauausführenden Firma Gebrüder Schmidt aus Freusburg, hielt am Fertigstellungstermin im Dezember fest, sofern das Wetter mitspiele.
Brückenneubau bei Altenkirchener Umgehung
Um Böhmers "Step by Step" aufzunehmen, zeichnen sich die nächsten Projekte bereits ab. Für die Ortsumgehung Kircheib wurde das Scoping-Verfahren eingeleitet. So wird die Definition von Aufgaben- und/oder Untersuchungsprozessen in komplexen Planungen bezeichnet. Sicher ist, dass die Kreuzung der B 8 mit der L 276 in der Ortsmitte von Weyerbusch in gar nicht mehr allzu ferner Zukunft in einen Kreisverkehr umgebaut wird. Auch die Erneuerung der beiden Talbrücken der B 256 (Umgehung Altenkirchen) hat der Landesbetrieb Mobilität (LBM) in Diez auf der Agenda, wie dessen Chef Lutz Nink kundtat. Mehr Verkehr bedeute gestiegene Lasten. Deswegen müssten alle Querungen im Land gecheckt werden. "Wenn eine Brücke nach einer Sanierung nicht das Ziellastniveau erreicht, muss sie erneuert werden", führte er weiter aus. Zudem habe in Altenkirchen die Auffahrt von der B 256 (Siegener Straße) in Richtung Flammersfeld keinen Beschleunigungsmöglichkeit. Wie der Neubau mit drei Fahrstreifen in möglicherweise "fünf Jahren" erfolge, stehe noch nicht fest. Auch der dreistreifige Ausbau der B 414 von der Einmündung der Altenkirchener Hochstraße (K 151) bis zur Abzweigung Sörth/Ingelbach inklusive der Verlegung der Zufahrt zur Kreisstadt durchs Industriegebiet, bleibt aktuell und wird gerade diskutiert. Für Nink ist jedenfalls eines klar: "Wenn ich in 20 Jahren in Rente gehe, sind möglicherweise noch nicht alle 57 Projekte realisiert. Es kann sein, dass die eine oder andere Überlegung gar nicht umzusetzen ist." (hak)
Lokales: Altenkirchen & Umgebung
Feedback: Hinweise an die Redaktion