Neuer Anstrich für die katholische Kirche in Altenkirchen
Große Arbeiten werfen ihre Schatten voraus: Zug um Zug erhält die katholische Kirche in Altenkirchen ein neues, aber zeitlich begrenztes Gewand. Ein Gerüst umgibt das Gotteshaus inzwischen beinahe in Gänze, es soll bis zum Jahresende seine Schuldigkeit für verschiedene Maßnahmen getan haben.
Altenkirchen. Etage für Etage schiebt sich die Eisenkonstruktion in Richtung Wolkendecke. Sie bietet die Gewähr, dass Bauarbeiter alsbald ihrem Auftrag nachgehen können. Die katholische Kirche St. Jakobus Major in Altenkirchen bekommt ein farblich neues Aussehen. Weitere kleinere "Eingriffe" werden in einem Aufwasch mit erledigt. "Die Gerüstbauarbeiten werden am 25. September abgeschlossen. Am Dach werden Rinnen und Dachflächen kontrolliert und – wo notwendig – ausgebessert. Ferner werden an der Fassade kleinere Schäden behoben, und sie erhält einen Renovierungsanstrich. Außerdem werden die Schall-Lamellen im Glockenturm ebenso wie die Außentüren neu gestrichen. Weiterhin werden defekte Natursteinplatten im Eingangsbereich erneuert", beschreibt Markus Ramp vom Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) das Vorhaben. Rund 100.000 Euro soll alles zusammen kosten.
Bauzeit beträgt rund drei Monate
Die Verantwortlichen rechnen mit einer Bauzeit von rund drei Monaten."Sofern die Witterungsverhältnisse es zulassen, schließen wir die Arbeiten vor dem Jahreswechsel ab", erläutert Ramp. Die Fassade umfasst rund 1.500 Quadratmeter. Auftraggeber an diesem Patronatsbau ist das Land Rheinland-Pfalz. Im Rahmen der Säkularisation in napoleonischer Zeit gingen viele kirchliche Eigentümer in weltlichen Besitz über, und der Staat übernahm unterschiedliche Verpflichtungen. Für die katholische Kirche in Altenkirchen bedeutete dies, dass das Land Rheinland-Pfalz im Jahr 1947 und im Rahmen seiner Rechtsnachfolge für die Provinz Hessen-Nassau sich den Part zu eigen machte.
Grundstein im Jahr 1851 gelegt
Die Geschichte der katholischen Kirche an der Rathausstraße reicht, wie Autor Eckard Hanke in seinem Buch "Altenkirchen Westerwald - Vom Wandel einer Stadt" ausführt, bis in die 1850er Jahre zurück. Der Grundstein wurde am 12. August 1851 gelegt, ehe sie am 1. Juli 1853 – nur mit Hauptschiff und ohne Turm – feierlich geweiht wurde. Zuvor hatten die Gottesdienste der katholischen Christen im Münzflügel des Schlosses stattgefunden. Die drei Glocken ertönten zum ersten Mal am 21. Mai 1906 über den Straßen und Dächern der Stadt.
Große Schäden durch alliierte Bomben
Das Bombardement der alliierten Streitkräfte, das Altenkirchen im März 1945 während des Zweiten Weltkrieges über sich ergehen lassen musste, machte auch vor der katholischen Kirche nicht halt, führt Hanke weiter aus. Bereits 1942 waren die Glocken abmontiert worden, sie sollten eingeschmolzen werden, um zu Kriegsgerätschaften zu werden. Bei Luftangriffen fielen am 10. und 17. März die Kirche, das Pfarr- und das Schwesternhaus in Schutt und Asche. Nach der Kapitulation Deutschlands wurden die Altenkirchener Glocken in Hettstedt unter vielen Tausend anderen entdeckt. Sie befanden sich in einem verwahrlosten und erbärmlichen Zustand, kamen aber am 20. August 1949 in die Kreisstadt zurück und nahmen ihre Tätigkeit zunächst an einem drei Meter hohen Gerüst aus Holzbalken auf. Die Grundsteinlegung für die neue Kirche war am 9. Dezember 1950. Schon am 26. Juli 1952 nahm Erzbischof Kardinal Frings aus Köln die Konsekration des neuen Gotteshauses vor, die dem Heiligen Apostel Jakobus geweiht wurde. Unter großen Mühen und Opfern, so schließt Hanke, waren bald das Gotteshaus, das Jugend- und das Pfarrheim vollständig erneuert. Die offizielle Einweihung bezog schließlich auch das mittlerweile fertiggestellte Schwesternhaus mit ein. (hak)
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