Für die Fachkräfte von morgen: Azubi-Tag bei ATM in Mammelzen
Die Suche nach Fachkräften ist für fast alle heimischen Unternehmen eine ständige Herausforderung, die Frage "Wie interessiere ich Mädchen und Jungen der finalen Schulklassen für Jobs, für die in meinem Unternehmen Ausbildungsmöglichkeiten bestehen?" allgegenwärtig. So macht Not erfinderisch. Mit einem Azubi-Tag versucht die Firma ATM GmbH in Mammelzen-Hüttenhofen, Nachwuchs an sich zu binden.
Mammelzen. Der junge Mann im Empfangsbereich steht ein wenig schüchtern da, als er angesprochen wird: "Ich habe gehört, dass hier ein Azubi-Tag ist." Klar, lediglich seinen Namen muss er noch in eine Liste eintragen, dann kann er sich bei der ATM GmbH in Mammelzen-Hüttenhofen auf den Rundkurs durch Produktionshallen und Verwaltungsräume begeben, um an sieben Stationen und aus allererster Hand zu erfahren, welche Ausbildungen bei diesem Mitglied der niederländischen Verder-Gruppe möglich sind. ATM ist mit rund 180 Mitarbeitern an Ort und Stelle ein führender Hersteller von Maschinen in kleinen Stückzahlen für die Metallographie: Trennen, Einbetten, Schleifen, Polieren und Analysieren aus einer Hand lautet das Credo. Die Geräte, die die Fabrikation in dem Komplex in unmittelbarer Nähe zur B 256 verlassen, werden sowohl in der Industrie als auch in der Forschung eingesetzt, um Festkörper aus Metall oder anderen Materialien zu präparieren und im Nachgang eine mikroskopische Analyse zu erstellen, wie ATM sich selbst beschreibt.
Ein ständiges Kommen und Gehen
Nach dem ersten Azubi-Tag im zurückliegenden Jahr, der von der Resonanz zu wünschen übrig ließ, wie der Geschäftsführer Technik, Jochen Bongartz, erklärte, gab es bei der Neuauflage in den drei anberaumten Stunden am Donnerstagnachmittag (26. September) ein ständiges Kommen und Gehen und mit über 60 Besuchern eine hervorragende Akzeptanz. Die meisten Lehrlinge in spé hatten direkt ihre Eltern mitgebracht, um nicht allein durch die weit verzweigten und picobello sauberen Werkshallen den Parcours absolvieren zu müssen. Im August des kommenden Jahres werden neun Azubis bei ATM eingestellt. Bongartz spricht von mehr als zehn Berufen, die erlernt werden können. Die Möglichkeit, ein Duales Studium mit der Firma zu beginnen, gibt es (noch) nicht.
Mehrere begleitende Maßnahmen
Die Bemühungen, Fachkräfte zu gewinnen, fußen auf weiteren Maßnahmen. So war ATM schon dreimal bei der Ausbildungs- und Berufsorientierungsmesse (Abom) in Altenkirchen am Start, gibt es Betriebsführungen für Schulklassen und hofft Bongartz, dass sich durch die Besuche potenzieller Bewerber "weitere Verknüpfungen" in den Familien ergeben, die durchaus in einen Lehrvertrag mit Bruder oder Schwester enden können. Aber messbar sind Erfolge nicht. Dennoch: "Mit der Besucherzahl bin ich sehr zufrieden." Überhaupt möchte Bongartz erreichen, dass das Unternehmen in der Öffentlichkeit bekannter wird. "Dazu kann auch beitragen, wenn unsere Angestellten positiv über uns sprechen", weiß er. Ein Indiz dafür, dass ATM als Arbeitgeber in den eigenen Reihen beliebt ist und deswegen durchaus einen guten Ruf hat, sieht er in diesen Zahlen. Die Fluktuation liege unter 5, der Krankenstand bei rund 2,8 Prozent.
Interesse und viel Spaß
Natürlich erwartet Bongartz von den künftigen Auszubildenden Interesse und viel Spaß, "dann stellt sich der Erfolg von allein ein". Die geschäftlichen Aussichten sind nach zwei Jahren mit jeweils starkem Wachstum gut, die Auftragsbücher bestens gefüllt und die Überstundenkonten der Mitarbeiter gut bestückt, um auch einmal eine kleinere Flaute aussitzen zu können. Aber Bongartz merkt schon eine gewisse Zurückhaltung bei möglichen Kunden, die er mit der Unsicherheit in der Wirtschaft in Verbindung bringt. Der Umsatz werde sich für dieses Jahr auf dem hohen Wert des zurückliegenden einpendeln. (hak)
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