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Nachricht vom 09.05.2010    

Lebenshilfe-Haus jetzt in der Kreisstadt

Die Lebenshilfe im Landkreis Altenkirchen weihte den neuen Standort in der Kreisstadt Altenkirchen ein. Im neuen Standort sind die Westerwald-Werkstätten mit dem Schwerpunkt Metall, die Beratungsstelle der Lebenshilfe, der Stützpunkt der offenen Hilfen für behinderte Menschen und der Integrationsbetrieb "Gesellschaft für Service und Beschäftigung" unter einem Dach vereint. Zur Einweihungsfeier kamen zahlreiche Gäste aus dem öffentlichen Leben und der Politik des Landes und des Kreises und hatten neben den Glückwünschen auch großes Lob für die neue Einrichtung.

Altenkirchen. Das neue Lebenshilfe-Haus in Altenkirchen wurde am Samstag offiziell eröffnet. Dazu waren zahlreiche Gäste aus der Politik des Landes, des Kreis und der Kommunen geladen. Vertreter der Wohlfahrtsverbände und der Kirchen, natürlich die Angestellten der Lebenshilfe und die Mitarbeiter sowie die Eltern und Angehörigen. Lebenshilfe-Vorsitzende Rita Hartmann ging in ihrer Ansprache auf die Bedeutung des neuen Standortes in der Kreisstadt ein. Neben den Westerwald-Werkstätten in Flammersfeld und Steckenstein gibt es diese Einrichtung mit dem Schwerpunkt Metall nun in Altenkirchen im Driescheider Weg. Für Menschen mit psychischen Erkrankungen gibt es die eigene Werkstatt. Unter einem Dach vereint ist der Integrationsbetrieb „Gesellschaft für Service und Beschäftigung“ (GSB), der sich auf zwei Standbeine konzentriert. Dazu zählt die Kantinenbewirtschaftung und das Ausliefern der Mahlzeiten aus den Großküchen unter anderem an Kindertagesstätten und Schulen. Des Weiteren ist im Altenkirchener Lebenshilfe Haus die Beratungsstelle für Behinderte und ihre Angehörigen und das Angebot der offenen Hilfen untergebracht. „Nun sind alle Angebote der Lebenshilfe auch in der Kreisstadt“, freute sich Geschäftsführer Jochen Krentel. Ihm wurde von einigen Rednern die Zielstrebigkeit und besondere Hartnäckigkeit in den Verhandlungen zur Realisierung des Projektes mit viel Lob bescheinigt.
Rund 2,5 Millionen Euro waren in den Umbau und die Sanierung des einstigen Industriebetriebes gesteckt worden, davon waren es rund 1 Millionen Euro aus Eigenmitteln der Lebenshilfe gewesen. Hartmann dankte für die Förderung, und warb angesichts der finanziellen Situation für Unterstützung auch bei den weiteren Vorhaben. Sie würdigte das besondere Engagement der Mitarbeiter während der Bauphase. Es hat rund zwei Jahre gedauert, das Resultat kann sich sehen lassen.
Hartmann ging auf die wichtige Bedeutung der Lebenshilfe und der Westerwald-Werkstätten zum einen für die Betreuung der behinderten Menschen im Landkreis (rund 700) ein, zum anderen auch auf die Bedeutung als Arbeitgeber (rund 400 Beschäftigte) in den drei Standorten. Hartmann ist sich sicher, dass trotz aller neuen Modelle für behinderte Menschen die Werkstätten und die Wohnheime für geistig behinderte Menschen unerlässlich seien.
Vom Mainzer Sozialministerium sprach Uli Schmidt dem Projekt ein großes Lob aus. „Die gemeinsame Anstrengung hat sich gelohnt“, sagte Schmidt. Er ging auf die Vorreiterrolle des Landes Rheinland-Pfalz im Bereich der Förderungen „Persönliches Budget“ für Behinderte ein und die angestrebten Verbesserungen für die Betroffenen auf dem 1. Arbeitsmarkt. Er warb für weitere Gründungen von Integrationsfirmen und wünschte dem neuen Standort viel Erfolg.
Alfons Müller vom Landesverband der Lebenshilfe gratulierte zur neuen Einrichtung. Er beleuchtete die Entwicklung der Lebenshilfe-Werkstätten, die sich immer wieder auch neuen Bildungsaufträgen stelle. Dazu zählte Müller die Aufnahme psychisch kranker Menschen, behinderte und geistig behinderte Personen, die hier ein Stück Lebensqualität erhielten.
Kreisbeigeordneter Konrad Schwan sprach die Glückwünsche des Kreises und der kommunalen Familie aus und lobte die sinnvolle Nutzung des Industriegeländes. Es sei eine Bereicherung für die Kreisstadt, meinte Schwan, zumal die Angebote jetzt auch unter einem Dach zu finden sind. Der Kreis sei immer ein zuverlässiger Partner der Lebenshilfe, und die Kombination Werkstatt und Integrationsbetrieb unter einem Dach sei die richtige Entscheidung. Man müsse aber die Modelle der geförderten Integrationsbetriebe auch kritisch sehen, führte Schwan an. Er hofft auf einen Ort der Arbeit, der Gemeinschaft, der gegenseitigen Anerkennung und des Wohlfühlens für die Mitarbeiter.
Architekt Heiko Schmidt aus Altenkirchen hatte sich für die Übergabe des Hauses etwas Besonderes einfallen lassen. Statt des obligatorischen Schlüssels überreichte er der Lebenshilfe-Vorsitzenden die Patenschaft für die Teilnahme an den „Special Olympics“ . Die „Special Olympics“ finden auf nationaler Ebene vom 14. bis 19. Juni in Bremen statt, Menschen mit geistiger Behinderung finden hier im sportlichen Wettkampf ein Forum und zeigen beachtliche Leistungen. Die Lebenshilfe hatte schon mehrfach Teams zu den Wettbewerben in den letzten Jahren geschickt und war mit Goldmedaillen nach Hause zurück gekehrt. Diese Teilnahmen lassen sich aber nur durch Spenden realisieren, Heiko Schmidt löste mit der Patenschaft eine große Freude aus. Er dankte den beteiligten Baufirmen und erinnerte humorvoll an die Kompromisse, die man mit dem Umbau des alten Gebäudes eingehen musste.
Zur Einweihungsfeier gehörte der kirchliche Segen, für die evangelische Kirche sprach Pfarrerin Gudrun Weber-Gerhards und für die katholische Kirche Pfarrer Josef Rottländer.
Zur Einweihungsfeier des Altenkirchener Lebenshilfe-Hauses gehörte Musik und Theater. Die „Hallenfeger“ aus Steckenstein sind eine temperamentvolle Band, und sie zeigten ihr Talent mit mehreren Beiträgen. Die Theatergruppe „Schaustall“ aus Flammersfeld hatte das Thema Arbeit in einer reizvollen Pantomime einstudiert und sorgte damit für viel Spaß beim Publikum. (hw)
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Zur großen Freude, nicht nur der jungen Werkstatt-Mitarbeiter, sondern auch der Lebenshilfe-Vorsitzenden Rita Hartmann (2. von rechts) hatte Architekt Heiko Schmidt (rechts) die Patenschaft für die Teilnahme der Lebenshilfe-Sportler an den „Special Olympics“ übernommen, statt einer üblichen Schlüsselübergabe. Fotos: Helga Wienand


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