Agribusiness-Fachtagung von ADG und DRV
Welche Rolle spielt der einzelne Mitarbeiter in der zunehmend digitalisierten Arbeitswelt? Diese Frage stand im Mittelpunkt der Agribusiness-Fachtagung in Montabaur. Die Tagung war eine gemeinsame Veranstaltung vom Deutschen Raiffeisenverband (DRV), der Akademie Deutscher Genossenschaften (ADG) und den Regionalakademien.
Montabaur. DRV-Präsident Franz-Josef Holzenkamp sieht in der zunehmenden Digitalisierung gleichermaßen Chancen und Herausforderungen für die rund 2.000 im Raiffeisenverband zusammengeschlossenen genossenschaftlich orientierten Unternehmen: „Die Digitalisierung beschert uns nützliche Werkzeuge. Ein Unternehmen kann diese aber nur dann wertsteigernd einsetzen, wenn es gut ausgebildete Mitarbeiter gibt, die sie bedienen können. Der Mensch ist deshalb mehr denn je ein entscheidender Faktor für den wirtschaftlichen Erfolg."
Lebenslanges Lernen ist Pflicht
Sich auf die Arbeitswelt von morgen einzustellen, erfordere auch Anstrengungen, machte Dr. Yvonne Zimmermann, Vorstandsvorsitzende der ADG, deutlich: „Auf Seiten der Arbeitgeber bedeutet dies, die organisationalen Rahmenbedingungen zu überprüfen und sowohl in den Menschen und seine Weiterentwicklung als auch in Technik zu investieren. Auf Seiten der Mitarbeiter ist lebenslanges Lernen Pflicht." Die Art der Wissensvermittlung müsse zur jeweiligen beruflichen und privaten Lebenssituation passen. Dies erfordere von Unternehmen Flexibilität und von den Mitarbeitern ein hohes Maß an Bereitschaft, Motivation und Disziplin. Wie das lebenslange Lernen erfolgreich praktiziert werden kann, haben Berater und Unternehmensvertreter auf der Fachtagung dargestellt.
Übertragung in die Praxis
In verschiedenen Workshops entwickelten die Teilnehmer auf Basis der frisch erworbenen Erkenntnisse eigene Ideen für die Aus- und Weiterbildung ihrer Mitarbeiter, aber auch für das genossenschaftliche Ehrenamt, dem in Zeiten großer Veränderungen eine entscheidende Bedeutung zukommt. „Das Ehrenamt insbesondere in der Gremien- und Projektarbeit, das für das genossenschaftliche Prinzip unverzichtbar ist, sollte mit gutem Beispiel vorangehen und Veränderungsprozesse konstruktiv initiieren und unterstützen", betonte Zimmermann.
Nur mit unkonventionellen Methoden kann es nach Ansicht des DRV-Präsidenten gelingen, die Aus- und Weiterbildung in den Genossenschaften zu gestalten, damit auch in den zunehmend stagnierenden Agrarmärkten weiterhin Erfolge erzielt werden können. Zimmermann verweist auf entsprechende Angebote: „Wir als ADG wollen durch neu entwickelte, auf der genossenschaftlichen Idee des Wirtschaftens basierenden Leadership-Programmen Menschen befähigen, auch zukünftig genossenschaftliche Unternehmen erfolgreich zu führen. Dazu haben wir unter anderem unsere Strukturen optimiert und sind zum Beispiel eine enge Kooperation mit den Regionalakademien eingegangen. Hier gehen wir mit gutem Beispiel voran und zeigen unsere konsequente Veränderungsbereitschaft."
Über den DRV
Der DRV vertritt die Interessen der genossenschaftlich orientierten Unternehmen der deutschen Agrar- und Ernährungswirtschaft. Als wichtiges Glied der Wertschöpfungskette Lebensmittel erzielen die 2.024 DRV-Mitgliedsunternehmen in der Erzeugung, im Handel und in der Verarbeitung von pflanzlichen und tierischen Erzeugnissen mit rund 92.000 Mitarbeitern einen Umsatz von 63,6 Milliarden Euro. Landwirte, Gärtner und Winzer sind die Mitglieder und damit Eigentümer der Genossenschaften.
Über die ADG:
Als eine der führenden Akademien für Management und Leadership in Deutschland bietet die ADG den Genossenschaftsbanken und genossenschaftlichen Unternehmen ein breites Angebot an hochwertigen Management- und Qualifizierungsprogrammen, Hochschulstudiengängen, Seminaren, Workshops, Foren, Webinaren oder bankindividuellen Lösungen zu allen aktuellen Themen. Durch den gelebten, hohen Qualitätsanspruch wird die ADG nicht nur als Leistungspartner, sondern auch als Begleiter in Veränderungsprozessen wahrgenommen. (PM)
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