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Nachricht vom 18.10.2019    

„Sicherheit für Senioren“: Polizei gab Tipps und Ratschläge

Die Arglosigkeit älterer Menschen wird gerne von Kriminellen ausgenutzt und vor Straßenräubern und Haustürbetrügern ist keiner sicher. Das war Anlass für den Senioren Arbeitskreis Wissen-Gebhardshain gemeinsam mit der IG Metall Geschäftsstelle Betzdorf eine Informationsveranstaltung unter dem Motto „Sicherheit für Senioren“ zu organisieren.

Referent Polzeibeamter Michael Schaab-Reinhardt informiert die Senioren. (Fotos: ma)

Wissen. Am Donnerstag (16. Oktober) konnten sich Interessierte im Walzwerk in Wissen durch zwei Mitarbeiter des Polizeipräsidiums Koblenz, Michael Schaab-Reinhardt (Sachbereich Polizeiliche Prävention, Verkehrspolizeilicher Bereich) und Oliver Judt (Kriminalpolizeilicher Bereich) Koblenz, wertvolle Tipps und Ratschläge geben lassen.
Der Vorsitzende des Senioren Arbeitskreises, Reiner Braun, gedachte vor der offiziellen Eröffnung den Verstorbenen im laufenden Jahr, insbesondere dem verstorbenen Günter Rödder, der von 2002 bis 2012 den Vorsitz des Arbeitskreises innehatte.

Referent Michael Schaab-Reinhardt begann mit dem Thema Einbruchsicherheit und löste damit schon zu Beginn eine Diskussion aus. Einbrecher würden die günstige Gelegenheit wie schlecht gesicherte Fenster und Türen ausnutzen, wobei ein gekipptes Fenster ein offenes Fenster sei, so der Beamte. Dabei kämen die ungebetenen Gäste bevorzugt tagsüber, wenn üblicherweise niemand zu Hause sei. Der Rat des Experten: „Auf Gefährdungen und verdächtige Situationen achten. In Mehrfamilienhäusern Keller- und Bodentüren wie auch die Eingangstüre stets geschlossen halten. Prüfen wer ins Haus will, bevor der Türöffner gedrückt wird. Auf Fremde im Haus oder auf dem Nachbargrundstück achten und ansprechen. Dafür sorgen, dass die Wohnung länger abwesender Nachbarn einen bewohnten Eindruck vermittelt, z. B. durch Leeren des Briefkastens. Bei ausgelöster Alarmanlage oder Hilferufen sowie dringenden Verdachtsfällen unbedingt über den Notruf 110 sofort die Polizei alarmieren“.

Trickdiebe geben sich als Polizisten aus
Gerne verschafften sich die Gauner Zutritt zu einer Wohnung, in dem sie sich als Polizisten ausgeben und sich sogar Bargeld von ahnungslosen Menschen aushändigen lassen. Ganz wichtig sei es, sich den Dienstausweis zeigen zu lassen, wobei die Beamten nie den Ausweis oder die Dienstmarke aus der Hand geben. „Lassen sie sich Zeit, studieren sie den Ausweis genau und rückversichern sie sich evtl. durch einen Anruf auf der Dienststelle“.
Beliebt sei der Trick, sich als Mitarbeiter des Elektrizitätswerks, der den Strom ablesen oder abstellen möchte, als Handwerker oder Hilfsbedürftiger auszugeben. Gerne würden Notlagen vorgetäuscht, es würde darum gebeten die Toilette benutzen zu dürfen, um ein Glas Wasser oder um Papier und Stift um für den Nachbarn eine Nachricht zu hinterlassen. Ganz wichtig sei es, nie einen Unbekannten in die Wohnung zu lassen und die Türe nur mit vorgelegter Türsperre zu öffnen.



Auch Haustürgeschäfte sollten vermieden werden, niemals an der Türe etwas kaufen oder unterschreiben wie z. B. Billigangebote von Handwerkern. Nie per Vorkasse zahlen, nicht unter Druck setzen lassen. Oft würde schlechte Qualität abgeliefert oder Nachforderungen gestellt.

Auch auf die Gefahr der elektronischen Autoschlüssel, der Keyless- und Funkschlüsselsysteme bei denen der Täter durch Funkprojektverlängerung Funkabschöpfung betreiben und damit das Auto öffnen und starten kann, wies der Referent hin. Das war für einen Besucher Anlass über seine kürzlich gemachte Erfahrung zu berichten. Er hatte den Autoschlüssel in der Jackentasche gelassen, diese im Kofferraum deponiert, wodurch sich das Auto nicht abschließen ließ und der Kofferraum immer wieder selbständig öffnete. Dass sich sogar Scheckkarten gegen Funkabschöpfung sichern lassen, das war vielen noch nicht bekannt.
Geld an Automaten sollte nach Möglichkeit nur im Innenbereich abgehoben werden und das Geld auch niemals in der Öffentlichkeit gezählt werden.

Diverse Postsendungen nach dem Motto „Hurra, sie haben gewonnen“, am besten sofort entsorgen. Die genannten Rückrufnummern zur Gewinnbestätigung werden teuer.

Ein Thema, gerade in der nahenden Vorweihnachtszeit, war der Taschendiebstahl, der sich mit entsprechender Vorsicht vermeiden lässt. Dass trotz vielseitigen Aufklärungskampagnen immer noch Senioren auf den Enkeltrick hereinfallen, war für die beiden Beamten ebenfalls ein Grund diesbezüglich noch einmal Aufklärung zu betreiben.

Seilbahnen im Wissener Raum
Anschließend informierte Nicole Platzdasch, die Gewerkschaftssekretärin der Geschäftsstelle IG Metall Betzdorf, über Schulprojekte und die Mitglieder-Entwicklung, bevor sie die Fragen zum Gewerkschaftstag beantwortete.

Nach den Vorträgen nahmen die Senioren gerne die Einladung von Reiner Braun an, sich die Ausstellung des Ausschusses „Heimatgeschichte“ des Kulturwerks Wissen in Kooperation mit Schülern des Kopernikus-Gymnasiums anzuschauen. In den Gruben der Region wurde Eisenerz geborgen, das mittels eines ausgeklügelten Seilbahnsystems nach Wissen gebracht wurde. Die Ausstellung zeigt die über die Jahrhundertwende noch genutzten Seilbahnen, vor allem im Wissener Raum. Zu sehen ist unter anderem die Grube St. Andreas im Ortsgebiet von Bitzen, das stillgelegte Bergwerk Grube Petersbach in der Ortsgemeinde Eichelhardt, die Grube Friedrich in Mittelhof aber auch die Alfredhütte wo sich heute das Kulturwerk Wissen befindet. (ma)


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