Sperrung: Bahnhofstraße in Altenkirchen wieder Baustelle
Die Bahnhofstraße in Altenkirchen ist vorübergehend wieder zur Baustelle geworden: Am Donnerstag, 24. Oktober, wurde zunächst die Asphaltdecke um vier Zentimeter "gekürzt". Wenige Tage später wird sie in einem zweiten Arbeitsgang neu eingebaut.
Altenkirchen. Der Grund, warum die Bahnhofstraße in Altenkirchen wieder Betätigungsfeld für Baumaschinen & Co ist, liegt auf der Hand. Es sind die Risse in den farbig abgesetzten Bereichen, denen zu Leibe gerückt wird. Auf sie wird in Zukunft das geschulte Auge verzichten müssen. Denn die Probleme mit der anspruchsvollen Gestaltung sind seit langem bekannt. "Zwischen der Einmündung in die Koblenzer Straße und der zum Konrad-Adenauer-Platz wird eine komplett neue bituminöse Schicht eingebaut", weiß Jan Thiel vom Fachbereich Infrastruktur, Umwelt und Bauen im Altenkirchener Rathaus. "Hätten wir nur die farblichen Areale ersetzt, hätte es Probleme wie eine mögliche Undichtigkeit mit den Anschlussfugen geben können. So hat sich die Stadt entschieden, der Bahnhofstraße ein neues schwarzes Outfit aus einem Guss auf der gesamten Länge zu geben", ergänzt er.
Gewährleistung ist im Spiel
Da die Sanierung der Bahnhofstraße gerade einmal rund vier Jahre zurückliegt, handelt es sich bei dem Ersatz für die eingefärbten Bereiche um eine Gewährleistungsmaßnahme. "Diesen Fakt hatten wir schon lange angemeldet", sagt Thiel und nimmt all denjenigen den Wind aus den Segeln, die nunmehr ihre Rechenkünste bemühen, ob eine Gewährleistung wirklich greift. Ein weiterer positiver Effekt stellt sich ein. Die Frist, um Regressansprüche stellen zu können, startet von Neuem.
Nach Fräsarbeiten zunächst Freigabe
Nach den Fräsarbeiten wurde die viel befahrene und vielleicht schönste Straße Altenkirchens zunächst wieder für den Verkehr freigegeben. Wenige Tage später wird sie erneut dicht gemacht, damit die Vorarbeiten für den Einbau des bituminösen Gemischs mit dem Säubern und dem Verteilen des Haftklebers beginnen können. "Vier Tage maximal wird kein Autoverkehr möglich sein", nennt Thiel den Zeitraum, in dem Absperrungen eine Nutzung erst gar nicht möglich machen. Weil sich die Firma Koch aus Westerburg um die Erledigung des Auftrages kümmert, ist es nur logisch, dass sie auch den finalen Akt in der Frankfurter Straße angeht. Der Einbau der bituminösen Schichten soll möglicherweise von Dienstag kommender Woche an deutlich machen, dass die Sanierung in gar nicht mehr allzu ferner Zukunft abgeschlossen wird und die Umleitungsstrecken ihre Schuldigkeit getan haben. Schon die "Schwarzarbeit" für die ersten beiden Bauabschnitte hatte Koch gemanagt.
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Gedenkbereich muss noch etwas warten
Dennoch bleibt in der Frankfurter Straße ein wichtiger Aspekt vorerst nicht aktualisiert: der Gedenkbereich für die jüdische Synagoge mit der Tafel und den sieben schwarzen Kreuzen, die in weiße Felder im Bürgersteig eingelassen waren und wieder sein werden. "Wir warten mit der Installation, bis das Gebäude, das auf dem Grundstück in unmittelbarer Nähe entsteht, fertiggestellt ist", berichtet Thiel. Trotz Abdeckungen mit Sand und Flies hat der bereits sanierte Bürgersteig in diesem Abschnitt ein wenig gelitten, weil zahlreiche Lastwagen über ihn die Baustelle erreichen mussten und noch müssen. Erst wenn dieser Querverkehr zu Ende ist, wird Hand angelegt. "Zurzeit werden die Steine ausgesucht, in die die Kreuze gebettet werden. Denn die alten sind doch mitgenommen vom früheren Befahren", erklärt Thiel. Auch Streusalz habe seine Spuren hinterlassen. Die eigentliche Gedenktafel soll zudem auf einem neuen Sockel ihren Platz finden. Gespräche mit dem Grundstückseigentümer sind im Gang. Architekt Erich Thomas aus Altenkirchen hatte 1989 die Gedenkplatte und die sieben Gedenksteine entworfen, die am 9. November vor nunmehr fast 30 Jahren von der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde am Standort der ehemaligen Synagoge eingeweiht wurden. (hak)
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