Westerwälder Opernwerk begeistert erneut das Publikum
Am 26. Oktober fand zum vierten Mal das Westerwälder Opernwerk im Kulturwerk in Wissen statt. Junge Gesangstalente boten dem Publikum ein Opernerlebnis der besonderen Art.
Wissen. Wissen und Oper? Auf den ersten Blick passt das nicht wirklich zusammen. Sigrid Rosenberg-Schumacher und Heinrich-Günter Schumacher haben es jedoch wieder einmal geschafft, die Oper nach Wissen zu holen, nämlich mit der vierten Auflage des Westerwälder Opernwerks. Nach wie vor haben sie es sich zum Ziel gesetzt, dem Nachwuchs im Bereich des klassischen Gesangs eine Bühne zu bieten und Opernliebhabern der Region abseits der großen Opernhäuser einen Abend der besonderen Art zu bieten. „Die Oper ist als Musik des Volkes geboren worden, und durch eine Laune des Schicksals ist sie zur Elitemusik geworden“, sagte Andrea Bocelli. Die Schumachers sagen: „Das versuchen wir wieder umzukehren.“
Und wo könnte die Oper besser an den Mann und die Frau gebracht werden als im Wissener Kulturwerk, das sich im Herzen Wissens befindet und der Veranstaltung durch seinen Industrie-Chic einen besonderen Charme verleiht?
Junge Gesangstalente
In diesem Jahr standen erstmals sechs, anstatt wie sonst vier, Sängerinnen und Sänger auf der Bühne. Florentine Schumacher, Sophia de Otero und Nicolas Schouler sind den geneigten Opernwerk-Besuchern schon gut bekannt. Sie begeisterten gemeinsam mit Ekaterina Alexandrova, Haesu Kim und Seungwon Choi das Publikum mit ihren Darbietungen. Alle Sängerinnen und Sänger sind Studenten oder Absolventen namhafter Institutionen und konnten in ihrer jungen Karriere schon intensive Bühnenerfahrung sammeln.
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Große Opern auf kleiner Bühne
Geboten wurde dem Publikum ein Arrangement der Extraklasse.
Von Georges Bizet über Wolfgang Amadeus Mozart bis hin zu Giaochino Rossini. Von „Don Giovanni“ über „Die Fledermaus“ bis hin zu „La Bohème“. Die Zuschauer wurden in die abwechslungsreiche Welt der Oper entführt und wer hierbei an eine steife Veranstaltung denkt, der hat weit gefehlt. Der Gesang wurde mit schauspielerischem Können untermalt und so wurden Liebe, Hoffnung, Trauer und Schmerz eindrucksvoll auf die Bühne gebracht.
Die Geschichten zu den Werken lieferte der Moderator des Abends, Schauspieler Till Krabbe. Humorvoll und tiefgründig führte er durch das Programm und bediente sich dabei zahlreicher Zitate aus Loriots kleinem Opernführer, die die Handlungen der Stücke wortgewandt auf den Punkt brachten. „Es spräche Vieles dafür, Nahost-Konflikte auch heute durch das Absingen von Arien auszutragen“. Kein schlechter Einfall.
Ein fulminantes Ende bot das gesamte Ensemble mit seiner Inszenierung von „Nous avons en tête une affaire“ aus der Oper Carmen und erntete den verdienten Applaus.
Begleitet wurden die Sängerinnen und Sänger vom Pianisten Hedayet Jonas Djeddikar, der international musikalisch tätig ist.
Getreu dem Motto Spannend! Anders! Einmalig! wurde dem Publikum ein besonderer Opernabend mit jungen Gesangstalenten beschert – und das direkt vor der eigenen Haustür. (rst)
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