Gedenkstunde zur Pogromnacht in Hamm
Der Anschlag auf eine Synagoge in Halle macht noch einmal deutlich: Es ist wichtiger denn je, an die Geschehnisse der Nazizeit zu erinnern. Jedes Jahr tut dies die Ortsgemeinde Hamm (Sieg) mit ihrer Gedenkstunde zum Jahrestag der Reichspogromnacht. So natürlich auch in diesem Jahr.
Hamm. Die Gedenkfeier beginnt am Samstag, 9. November, 18.45 Uhr, auf dem Synagogenplatz mit der Verlesung der Namen jener, die aus Hamm deportiert wurden und von denen die meisten später den Tod fanden.
Männer, Frauen und Kinder, die zuvor angesehene Mitbürger in Hamm waren, wurden im Lauf des Naziregimes immer mehr ausgegrenzt und verächtlich gemacht, bis in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 die Fenster ihrer Wohnhäuser und Geschäfte eingeworfen wurden und das äußere Zeichen ihres Glaubens, die Synagoge, einem willkürlich gelegten Brand zum Opfer fiel. Der Feuerwehr war schon zuvor verboten worden, das Feuer zu löschen.
Nachdem die Namen der Mitbürger, die Opfer des Naziterrors wurden, verklungen sind, sprechen die Seelsorger der evangelischen und der katholischen Kirchengemeinde Hamm einige Worte der Mahnung und des Gebets, dann ertönen die Kirchenglocken, deren Schläge an jedes einzelne der vernichteten Leben erinnern sollen. Im Schweigen der Anwesenden klingt dies nach und rückt tief ins Bewusstsein.
Im Anschluss sind die Teilnehmer eingeladen, im Kulturhaus (dessen älterer Teil zuvor das Wohnhaus der jüdischen Familie David war) im gemeinsamen Gedenken zusammenzukommen und sich der Ausstellung im Synagogenzimmer zu widmen. Neben verschiedenen Exponaten, die aus der alten Synagoge stammen, sind dort Kunstwerke zum Thema und ein großes Modell der Hammer Synagoge zu sehen. (PM)
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