Kauft die Gemeinde Windeck den Bahnhof Au?
Kauft die Gemeinde Windeck den Bahnhof in Au? Das scheint jedenfalls eine Option, wie der Besitzer der Immobilie, DB Station & Service, gegenüber dem AK-Kurier verlauten ließ. Das Unternehmen äußerte sich zudem zu dem oftmals von Pendlern geäußerten Vorwurf, der Haltepunkt sei dreckig und verwahrlose. Der AK-Kurier hatte DB Station & Service um eine Stellungnahme zur Situation gebeten.
Windeck-Au. Vielleicht tun sich in absehbarer Zeit neue Türen für die Zukunft des Bahnhofs auf, der im derzeitigen Zustand für viele Pendler einen Schandfleck darstellt. Eine Modernisierung sei aktuell nicht geplant, sagt ein Bahnsprecher am Montag, 11. November, auf Anfrage des AK-Kuriers vom 30. Oktober und ergänzt: "Da die DB das Gebäude verkaufen möchte, steht die Bahnflächenentwicklungsgesellschaft derzeit in Gesprächen mit der Gemeinde Windeck zur weiteren Entwicklung des Empfangsgebäudes."
Es werde im Rahmen der wöchentlichen Aufzugsüberprüfungen in Augenschein genommen. "Bei Bedarf werden Mängel oder Schäden dokumentiert und die entsprechende Reparatur in Auftrag gegeben. Zusätzlich dazu erfolgen die Überprüfungen der technischen Einrichtungen wie Heizung, Elektrik etc. im Rahmen der gesetzlich vorgegebenen Zyklen", heißt es aus Düsseldorf.
Mehr Reinigungen
Dem Schmutz will DB Station & Service vom kommenden Jahr an stärker zu Leibe rücken. Aktuell werde der Bahnhof zweimal wöchentlich gesäubert. "Aufgrund der leider festzustellenden, immer wiederkehrenden und zum Teil mutwilligen Verschmutzungen werden wir ab Januar 2020 das Reinigungsintervall deutlich verkürzen", verspricht der Sprecher der Bahn. Grundsätzlich gebe es keine gesetzliche Pflicht zur Bereitstellung öffentlicher Toiletten an Bahnhöfen. Auf den Bahnsteigen sei wettergeschütztes Warten, zudem während den Öffnungszeiten der Verkaufsstelle der Westerwaldbahn ein Aufenthalt im Gebäude möglich.
Situation ist nicht befriedigend
"Ich habe das Gefühl, dass das Gebäude von der Deutschen Bahn stiefmütterlich behandelt wird", hatte zuvor bereits Oliver Schrei gegenüber dem AK-Kurier dargelegt. Der Geschäftsführer der Westerwaldbahn ist oftmals in Sorge. Denn das kreiseigene Unternehmen betreibt seit nunmehr Mitte Februar 2004 ein Reisecenter im Erdgeschoss. Es ist laut DB Station & Service nicht der einzige Mieter in dem farblich markant daherkommenden Bahnhof. "Die Situation ist nicht befriedigend, und sie stört uns genauso wie sie alle anderen stört", ergänzt Schrei. Immerhin wurde von Seiten von DB Station & Service im Sommer tatsächlich einmal schnell geholfen, als es darum ging, das Dach wieder abzudichten und "Stolperfallen" (lose Bodenbeläge) an manchen Stellen zu beseitigen. Aber auf den Ersatz einer Bank, auf der Menschen im Schalterraum so lange Platz nehmen können, bis sie am Reisecenter vorsprechen können, wartet die Westerwaldbahn noch immer. "Sie war zusammengefallen und die Überreste dann weggeschafft worden. Eine neue gab es nicht", weiß Schrei.
Werbung zahlt sich aus
Dennoch hält die Westerwaldbahn am Standort ihres Servicepunktes fest. Der Umsatz sei bis zum Jahr 2016 stetig rückläufig gewesen. "Erst als wir verstärkt für das Angebot geworben haben, wurde der negative Trend gestoppt", erklärt Schrei, "deswegen wiederholen wir jedes Jahr diese Anstrengungen, in die wir auch unser zweites Reisecenter am Wissener Regiobahnhof miteinbeziehen." Schrei ist dennoch Realist: "Geld verdienen wir damit nicht." Es liege jedoch ein Beschluss der Gesellschafterversammlung der Westerwaldbahn vor, dieses Angebot aufrechtzuerhalten. (hak)
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