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Nachricht vom 22.11.2019    

„Siegener Luftrettung für 25 Jahre gesichert“

44 Meter lang, 28 Meter breit, in statischer Meisterleistung mehr als 200 Tonnen verbauter Stahl und Aluminium und alles in allem rund 6,3 Millionen Euro teuer: Auf dem Dach des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen erhält der Rettungshubschrauber „Christoph 25“ schon bald eine neue Heimat.

Baustellenbesichtigung: Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen (2. von rechts), Architekt Oliver Schmidt (8. von rechts) und Bauexperten informierten Landrat Andreas Müller (7. von links), Mediziner sowie Kreistagspolitiker und Mitglieder der Gesellschafterversammlung und des Verwaltungsrates über den Stand der 6,3-Millionen-Euro-Arbeiten auf dem Dach des „Stillings“ in Siegen. (Foto: Klinikum Jung-Stilling)

Siegen. „Dieses Bauprojekt sichert die Luftrettung im Kreis Siegen-Wittgenstein und im Dreiländereck von Nordrhein-Westfalen, Hessen und Rheinland-Pfalz für die nächsten 25 Jahre“, hob Dr. Josef Rosenbauer, Geschäftsführer der Diakonie in Südwestfalen, beim Bergfest in luftiger Höhe von 60 Metern auf dem Dach des Krankenhauses hervor. „Hier arbeiten viele gute Akteure Hand in Hand“, lobte auch Andreas Müller, Landrat des für die Luftrettung zuständigen Kreises Siegen-Wittgenstein. Wenn weiterhin alles nach Plan verläuft, wird das neue Landedeck auf dem „Stilling“, auf dem künftig bis zu drei Hubschrauber gleichzeitig starten und landen können, im April 2020 fertiggestellt sein. Im August soll dann auch der neue Hangar, also die Garage für „Christoph 25“, bezogen werden können. Beim Bergfest machten sich neben dem Landrat auch Vertreter von Kreistagsfraktionen, ADAC, ausübenden Firmen sowie der Gesellschafterversammlung, des Verwaltungsrates und weiteren Akteuren der Diakonie in Südwestfalen ein Bild vom Stand der Baumaßnahme.

Der derzeitige Landeplatz nebst Hangar des ADAC-Hubschraubers „Christoph 25“ befindet sich oberhalb der Verwaltung der Diakonie in Südwestfalen, ebenfalls an der Siegener Wichernstraße. Aufgrund einer EU-Richtlinie aus dem Jahr 2009 ist dieser Standort allerdings von den Aufsichtsbehörden lediglich geduldet. Überlegungen, das Landedeck neu zu bauen, laufen demnach schon seit zehn Jahren. Die Vorteile, die der Neubau auf dem Dach mit sich bringt, schlüsselte Dr. Rosenbauer auf: „Entscheidender Pluspunkt sind künftig kurze Wege für Patienten, Ärzte und Rettungssanitäter zwischen Landeplatz und neu gebautem Aufzug – und damit zum Inneren des Krankenhauses.“ Zudem werde auch der Fluglärm deutlich minimiert, da Starts und Landungen aus weitaus größerer Höhe ablaufen.

Die Details zur Baumaßnahme lieferte Architekt Oliver Schmidt. Mehr als 1200 Quadratmeter Fläche umfasst das neue Landedeck. Das Fundament besteht aus einem Stahlgerüst. Etliche Querträger mussten dafür nach detaillierten statistischen Berechnungen ganz oben innerhalb des Gebäudes angebracht werden. Rund 165 Tonnen Material wurden auf das Dach des „Stillings“ aufgesetzt. Darauf befestigt werden als Boden dann noch Paneele aus Aluminium. Ihr Gewicht: 65 Tonnen. Bereit für erste Starts und Landungen soll das neue Deck ab April 2020 sein. Dann folgt die Errichtung des sechs Meter hohen Hangargebäudes. Mit dessen Fertigstellung wird im August des kommenden Jahres gerechnet.



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Rund 6,3 Millionen Euro werden Schmidt zufolge auf dem Dach des Diakonie Klinikums verbaut. Darin enthalten sind – neben Landedeck und Hangar – auch Nebenräume, Einsatzzentrale, Aufenthaltsräume, Küche, sanitäre Anlagen und die Technik. Hinzu kommt die nötige Infrastruktur. Ein eigener Aufzug, der zur Ebene 10 führt und speziell für Notfälle geschaltet sein wird, ist bereits fertiggestellt. Die Pläne sehen zudem vor, die Hubschrauber künftig direkt auf dem Dach zu betanken. Das dafür nötige Kerosin wird in einem 50.000 Liter-Tank gelagert, der sich unter dem Materialanlieferungshof des Klinikums befindet. Zapfanlage, Rohre und Leitungen gilt es dafür nach oben zu verlegen. Der Hubschrauber-Landeplatz wird auch über eine eigene Heizzentrale verfügen. Diese sorgt dafür, dass sich auf der 1200 Quadratmeter Fläche keine Feuchtigkeit bildet, um Glatteisbildung auf dem Deck zu verhindern. „Wir hoffen nicht, dass es hier jemals zu einem Havarie-Fall kommt. Doch auch daran muss man im Vorfeld denken“, ging Schmidt noch auf ein weiteres, wichtiges Detail der Baumaßnahme ein – die Löschanlage. Feuer wird auf dem neuen Landeck mit einem Wasser-Luft-Gas-Gemisch bekämpft, „so wie es an jedem Flughafen üblich ist“.

Seit 1982 ist der Rettungshubschrauber Christoph 25 der ADAC-Luftrettung fest am Diakonie Klinikum Jung-Stilling stationiert. Der offizielle Landeplatz wird indes auch von anderen Rettungs-Helikoptern angeflogen. Künftig können sich bis zu drei Maschinen gleichzeitig auf dem Deck aufhalten. Der Hangar bleibt indes lediglich „Christoph 25“ vorbehalten. Für ihn stellt die ADAC-Luftrettung gGmbH (München) die Piloten. Das medizinische Fachpersonal besteht ausschließlich aus 14 Notärzten des Diakonie Klinikums Jung-Stilling in Siegen, Abteilung Anästhesie, sowie aus neun Luftrettungs-Assistenten der Siegener Feuerwehr.

Als Kernaufgabenträger der luft- und bodengebundenen Rettungsarbeit freute es Landrat Andreas Müller, „dass der Standort langfristig gesichert wird und die Diakonie in Südwestfalen das finanzielle Risiko trägt, das mit solch einem Bau verbunden ist“. (PM)



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