VRS will Modellregion im Klimaschutzprogramm werden
Die Mitglieder der VRS-Verbandsversammlung haben in ihrer Sitzung am Donnerstag einen fraktionsübergreifenden Antrag für ein Modellprojekt mit einem innovativen elektronischen Tarif (eTarif) im Zeitkartensegment (Abonnements wie JobTickets, MonatsTickets) verabschiedet.
Köln. Die Fraktionen von CDU, SPD, Grünen sowie FDP und Freien Wählern Köln haben die Geschäftsführung der VRS GmbH damit beauftragt, sich um Fördergelder aus dem Klimaschutzprogramm 2030 der Bundesregierung zu bewerben und ein entsprechendes Grobkonzept zu erstellen.
Mit Blick auf das sehr erfolgreiche eTarif-Pilotprojekt, das der VRS seit April 2019 verfolgt und das besonders Gelegenheitsfahrer anspricht, sei es nur konsequent, den neuen Vertriebsweg über das Kunden-Smartphone auch für Produkte des Zeitkartensegments anzubieten, so die Mitglieder der Verbandsversammlung. Das Modellprojekt soll sich insbesondere an Berufspendler richten. Der Zugang zum Projekt soll möglichst einfach möglich sein, die monatlichen Kosten sollen durch einen attraktiven Preisdeckel begrenzt werden.
Gremium fordert Unterstützung von Bund und Land
Die Politiker des VRS-Gremiums haben in dem Antrag zugesagt, die Realisierung eines solchen Modellprojekts über die politischen Mandatsträger zu unterstützen. Ferner bekräftigten die Mitglieder der Verbandsversammlung: Maßnahmen, die zu einer Nachfragesteigerung führen können, seien nur akzeptabel, wenn Bund und Land gleichzeitig mit höchster Priorität und höchstem Mitteileinsatz die Infrastruktur und die Kapazitäten des ÖPNV ausbauen. „Die dringend notwendige Verkehrswende können die Städte und Gemeinden als Aufgabenträger des ÖPNV nicht alleine stemmen“, betont Bernd Kolvenbach, Vorsitzender der VRS-Verbandsversammlung. „Wir haben den politischen Willen, den ÖPNV vor allem dank innovativer Ansätze auszubauen und zu verbessern. Doch bei der Finanzierung des ÖPNV-Systems ist das finanzielle Engagement aus Berlin und Düsseldorf zwingend notwendig.“
Die Politiker haben die VRS GmbH damit beauftragt, ein Konzept auszuarbeiten und den Fraktionsvorsitzenden Anfang 2020 vorzustellen.
Hintergrund zum VRS-eTarif-Pilotprojekt
Mit seinem bereits laufenden Pilotprojekt zum eTarif verfolgt der VRS einen innovativen und smartphonebasierten Tarifansatz: Der Fahrpreis richtet sich nicht nach Tarifzonen, sondern wird anhand der zurückgelegten Fahrtstrecke von einer App automatisch ermittelt. Der Testkunde zahlt also für die Verbindung zwischen Start- und Zielpunkt, und das nach der kürzesten Luftlinien-Entfernung.
Der Test läuft seit April dieses Jahres, aktuell sind 5.200 Testkunden mit dabei, die bislang mehr als 58.000 Fahrten mit dem eTarif absolviert haben. Der eTarif soll mit dem Check in-/Check out-System die Nutzung des ÖPNV vereinfachen, da keinerlei Tarifkenntnisse notwendig sind, außerdem soll er fairere Preise ermöglichen. Bis maximal 30. Juni 2020 können Interessierte den innovativen Tarifansatz ausprobieren. Nähere Informationen unter www.vrs.de/etarif . (PM)
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