Stabiler Arbeitsmarkt im Herbst – Frauen profitieren
Noch lässt der Winter auch auf dem Arbeitsmarkt auf sich warten. Zwar ist die Zahl der Arbeitslosen in den letzten vier Wochen nur leicht zurückgegangen, doch von der üblichen Winterflaute ist bislang kaum etwas zu spüren.
Neuwied/Altenkirchen. Die Zahl der Menschen ohne Beschäftigung ging im Gesamtbezirk der Agentur für Arbeit Neuwied gegenüber dem Oktober um 50 auf jetzt 7.177 Personen zurück. Die Arbeitslosenquote bleibt stabil bei 4,2 Prozent. „Das ist für November eine eher ungewöhnliche Entwicklung“, erklärt Karl-Ernst Starfeld, Leiter der Neuwieder Arbeitsagentur. „In den letzten Wochen war es in unserer Region ungewöhnlich mild und trocken. Dadurch konnten viele wetterabhängige Betriebe ihre Saison deutlich ausdehnen. Das schlägt sich auch in den Arbeitslosenzahlen nieder.“ Dennoch ist es nur noch eine Frage der Zeit, bis der Arbeitsmarkt ins gewohnte saisonbedingte Winterloch fällt.
Der Stellenmarkt im Arbeitsagenturbezirk Neuwied signalisiert vor allem im Vorjahresvergleich, dass auch in unserer Region die Konjunktur ihre Dynamik verloren hat. Die Arbeitgeber meldeten im November lediglich 518 neue freie Arbeitsstellen, das sind 3 weniger als im Oktober, aber 143 weniger als im gleichen Monat des vergangenen Jahres. Im Bestand sind aktuell 2.882 freie Stellen, das sind sogar 596 weniger als im November 2018.
Auch wenn der Rückgang von 50 Arbeitslosen im November wie eine geringe Veränderung klingt, zeigt ein Blick auf die tatsächliche Bewegung am Arbeitsmarkt, dass in den letzten vier Wochen eine Menge passiert ist. Die Statistik verzeichnet 2.075 Zugänge in und 2.117 Abgänge aus Arbeitslosigkeit im Verlauf des Novembers.
Personalbedarf in „Frauenberufen“ gestiegen
Von der immer noch positiven Arbeitsmarktsituation profitierten im Jahresverlauf insbesondere die Frauen. „Eine auffällige Entwicklung in diesem Jahr ist der geschlechterspezifische Unterschied“, sagt Karl-Ernst Starfeld. 55,2 Prozent (Vorjahr: 53,5 Prozent) der Arbeitslosen sind männlich, 44,8 Prozent (Vorjahr 46,5 Prozent) weiblich. Während die Zahl der arbeitslosen Frauen sich im Vorjahresvergleich um 150 verringert hat, ist die Zahl der arbeitslosen Männer um 94 gestiegen. „Grund hierfür ist wiederum die konjunkturelle Eintrübung, die die Aufnahmefähigkeit des Marktes vor allem in den männerspezifischen Branchen verschlechtert hat. Die Personalbedarfe in den Berufen, in denen viele Frauen beschäftigt sind, sind hingegen gestiegen oder zumindest stabil geblieben.“ Infolgedessen beträgt die Arbeitslosenquote der Männer aktuell 4,3 %, die der Frauen lediglich 4,1 %.
Auch die Erfolge der Instrumente der Arbeitsagentur Neuwied zur Integration von Frauen in den Arbeitsmarkt tragen zu dieser Entwicklung bei. „Ein Schwerpunkt der Förderung von Frauen liegt in der beruflichen Weiterbildung“, sagt Wiebke Birk-Engel, Beauftragte für Chancengleichheit am Arbeitsmarkt. „Diese ist individuell und je nach Erfordernis in Teilzeit und Vollzeit möglich. Besonders Weiterbildungen, die zu einem Berufsabschluss führen, ermöglichen langfristig gute berufliche Perspektiven.“ (PM)
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