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Nachricht vom 02.12.2019    

Wie wäre es mit einem Bio-Weihnachtsbaum aus der Region?

Von Förster Frank Krause

INFORMATION | Unser Wald leidet unter Klimastress, die Folgen der Dürre in den letzten beiden Jahren machen ihm schwer zu schaffen. Gibt es eigentlich noch genügend Weihnachtsbäume – und schade ich dem Wald noch mehr, wenn ich einen Weihnachtsbaum kaufe? Das fragen sich viele Menschen, kurz bevor die Adventszeit beginnt.

Weihnachtsbäume selber schlagen macht Spaß, man kauft dann auch keine „Gurke“ im (Weihnachtsbaum)-Netz. Foto: (Landesforsten Rheinland-Pfalz, Ingrid Lamour):

Region. Niemand braucht ein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er einen Weihnachtsbaum kaufen will. Trotz Trockenheit und Borkenkäferbefall stehen auch in diesem Jahr wieder genügend natürlich gewachsene Weihnachtsbäume aus unseren Wäldern zur Verfügung. Die meisten Bäume, die in diesem Jahr geerntet werden, sind zwischen acht und zwölf Jahre alt und haben dank ihrer gut ausgebildeten Wurzeln die trockenen Sommer gut überstanden. Wer sich für den klimakranken Wald engagieren will, muss nicht auf den Weihnachtsbaum verzichten oder zum Plastikbaum greifen. Viel wichtiger ist es, tagtäglich Klimaschutz zu leben.

Regionale Weihnachtsbäume liegen im Trend
„Am besten Sie kaufen Ihren Baum direkt bei uns im Forstamt Dierdorf, zum Beispiel im Forstrevier Anhausen, Forstrevier Rheinbrohl oder bei den vielen Forstämtern im Westerwald. Dort wurden Kulturen speziell für die Weihnachtssaison angelegt und besonders gepflegt. Oft werden die wunderschön blauen, aber stacheligen Blaufichten angeboten. Sie sind preisgünstiger als die grün-glänzenden Nordmannstannen oder die bläulichen Edeltannen. Jedoch halten bei den letztgenannten die Nadeln länger und sie riechen kräftiger nach Orangenduft.

Weihnachtsbäume aus der Region haben keine langen Transportwege zurückgelegt und sind frisch“, macht Krause auf die Vorzüge aufmerksam. Die Bäume, die in Baumärkten oder an Straßen angeboten werden, stammen häufig aus Polen oder Dänemark und wurden bereits Wochen vorher geschlagen. Zudem sind die Bäume aus den Gemeindeforsten in der Regel nicht mit Unkrautvernichtungs- und Schädlingsbekämpfungsmitteln behandelt.

Den Verkauf von Weihnachtsbäumen können Sie den örtlichen amtlichen Mitteilungsblättern entnehmen oder bei Ihrem Förster erfragen. Häufig können Sie ihren Baum auch direkt bei ihm kaufen und ihn selber schlagen. Den Baum selbst zu fällen ist auch ein tolles Erlebnis für den „echten Kerl“ beziehunsweise die „echte Frau“ und macht auch Kindern großen Spaß!



Hintergrundinformationen
Ökologische Bilanz

Ein Hektar Weihnachtsbaumkultur bindet in zehn Jahren 145 Tonnen Kohlendioxid, 300 Tonnen Staubpartikel und sorgt für 100 Tonnen Sauerstoff (Quelle: Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Deutschland e.V.)

Ein Plastikbaum hat wegen des Energieeinsatzes bei der Produktion, des Transportes und der Entsorgung eine wesentlich schlechtere Ökobilanz und endet irgendwann als Plastikmüll. Vier von fünf Plastiktannen werden aus Fernost importiert.

Dem WDR-Wissensmagazin Quarks zufolge entstehen laut Studien durch einen natürlichen Baum etwa 3,1 Kilogramm Kohlendioxid, während bei einer Plastiktanne 48,3 Kilogramm CO2 zusammenkommen. (Quelle: www.sdw.de)

Tipps, damit der Weihnachtsbaum aus dem Wald möglichst lange frisch bleibt
Um das Austrocknen zu verhindern, den Baum an einen kühlen, sonnen- und windgeschützten Ort, möglichst in einen Eimer Wasser stellen. Den Baum bis kurz vor dem Aufstellen im Netz belassen. So verdunstet er am wenigsten und bleibt frisch. Den Baum nicht direkt vor der Heizung aufstellen. Ideal ist es, den Baum vor dem Aufstellen zwei bis drei Zentimeter frisch anzuschneiden und täglich zu gießen. Ein etwa zwei Meter hoher Weihnachtsbaum benötigt bis zu zwei Liter Wasser am Tag.



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Mehr dazu:   Förster Frank Krause  

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