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Nachricht vom 05.12.2019    

Viele Projekte für die Menschen im Kreis umgesetzt

Gemeinsam eine Strategie für die Region entwickeln, Ziele definieren und diese mit Projekten umsetzen: Diesem Prinzip folgen die Teams um Berno Neuhoff, Leiter Regionalentwicklung, und Lars Kober, Leiter Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen. Die ziehen nun Bilanz.

Der Landkreis zählt zu den Pionieren im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus. (Foto: Kreisverwaltung)

AItenkirchen/Kreisgebiet. Pünktlich zum Jahresende hat die Steuerungseinheit Wirtschaftsförderung und Regionalentwicklung im Altenkirchener Kreishaus eine Bilanz der zahlreichen Projekte vorgelegt. Gerade im Bereich Tourismus ist die Regionalentwicklung aktuell mit großen Schritten unterwegs: „Wir sind mitten in der Umsetzung von acht neuen Themenrundwanderwegen, für die wir eine LEADER-Förderung erhalten haben und bei denen wir eng mit dem Westerwald Touristik-Service und der Naturregion Sieg zusammenarbeiten. Ab Sommer 2020 werden die Wege Touristen sowie den Bürgerinnen und Bürgern in der Region zur Verfügung stehen. Daneben konnte sich im letzten LEADER-Auswahlverfahren ein Antrag für die Vernetzung touristischer Akteure im Landkreis durchsetzen. Neben der Vernetzung geht es dabei vor allem um die gemeinsame Produktentwicklung und die bessere touristische Vermarktung des Landkreises Altenkirchen“, so Berno Neuhoff.

Beide Projekte sind Beispiele für die Umsetzung der Lokalen Entwicklungsstrategie, die 2014/2015 in einem großen Beteiligungsverfahren in der Region für den LEADER-Prozess entwickelt wurde. Insgesamt wurden fünf Handlungsfelder definiert, deren Ziele mit Projekten und Kampagnen bearbeitet werden. Die Bandbreite der Themen deckt nahezu alle Lebensbereiche in der Region ab: Von der regionalen Wirtschaft über die Kommunalentwicklung zum Tourismus und von demografischen Herausforderungen bis hin zur Landwirtschaft. Über diese beiden LEADER-Projekte hinaus wird bei der Regionalentwicklung in Sachen Tourismus vieles bewegt. Dafür stehen stellvertretend der Beschluss, ein Radwegekonzept zu erstellen, die Weiterentwicklung des Sieg-Radwegs oder die jährliche Durchführung des Events „Siegtal pur“.

Gesundheitsversorgung im Fokus
Tourismus ist aber nur eines der vielen Themen, die von der Regional- und Kreisentwicklung und der Wirtschaftsförderung bearbeitet werden. Ganz oben auf der Prioritätenliste steht beispielsweise die ärztliche Versorgung im Landkreis. Der Landkreis arbeitet seit Jahren zusammen mit der Kreisärzteschaft an Projekten für die Sicherstellung der Gesundheitsversorgung in der Region. Beispielhaft werden hier die Famulaturförderung des Landkreises, das Telemedizinprojekt mit dem Forschungskolleg der Universität Siegen oder das geplante Medizinerstipendium genannt.

Neben der Bauleitplanung beschäftigt sich die Steuerungseinheit Regionalentwicklung unter anderem auch mit den Themen Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes konnte durch die Festanstellung des Klimaschutzmanagers verstetigt werden. Die Umsetzung von Maßnahmen unterstützen die Klimaschutzaktivitäten von Kommunen, Unternehmen und Bürgern gleichermaßen. Die Verbesserung der Energieeffizienz und die vermehrte Nutzung von regenerativen Energien verringern den CO2-Ausstoß und verbessern die regionale Wertschöpfung. Im letzten Jahr konnte mitunter die eigene Solarstromerzeugung mittels Photovoltaik, die Elektrifizierung der Fuhrparkflotte und deren Kopplung miteinander weiter vorangetrieben werden. Im Rahmen des Projekts „Sonne tanken“ hat der Kreis zudem seinen ersten stationären Stromspeicher errichtet.

Top-Thema Breitband
Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung heißt vor allem auch, die Region fit für die Zukunft zu machen. Die Digitalisierung in ländlichen Räumen voranzutreiben ist eine komplexe Aufgabe. Das Team rund um Wirtschaftsförderer Lars Kober zeichnet unter anderem für den Breitbandausbau im Landkreis verantwortlich. Eine Aufgabe, für die in den letzten Jahren Fördermittel in Höhe von knapp 13 Millionen Euro von Bund und Land in den Kreis flossen. Der Landkreis zählt damit zu den Pionieren im Rahmen des geförderten Breitbandausbaus. Unternehmen und Privatpersonen profitieren in vielen Verbandsgemeinden schon erheblich von einem schnelleren Netz, das Bandbreiten von 30 bis 100 Mbit/s ermöglicht. Aktuell ist man dabei, die unterversorgten Gewerbegebiete fit für das Zeitalter der Digitalisierung zu machen. „Gemeinsam mit unseren Orts- und Verbandsgemeinden arbeiten wir daran, Glasfasertechnologie in unsere Gewerbegebiete zu bringen“, so Lars Kober. „Darüber hinaus unterstützen wir mit unserem Netzwerkprojekt Mittelstand 4.0 die Unternehmen im Kreis bei den ersten Schritten hin zur Digitalisierung, um die Unternehmer und deren Mitarbeiter für neue Technologien und Zukunftsthemen zu sensibilisieren, Praxisbeispiele aufzuzeigen und eine erste Orientierung auf dem Weg zur Digitalisierung von Unternehmensabläufen und Produktionsprozessen zu bieten“, führt Kober weiter aus. Innerhalb des Netzwerkes arbeitet die Wirtschaftsförderung unter anderem mit den Mittelstand-4.0-Kompetenzzentren in Siegen und Dortmund zusammen sowie mit unterschiedlichen IT-Unternehmen aus der Region.



Für die Wirtschaftsförderung steht auch das Thema Fachkräftesicherung ganz oben auf der Agenda. Die Kampagne „Echte Naturtalente“, an der sich bereits über 70 Firmen beteiligen, verfolgt das Ziel, jungen Fachkräften die beruflichen Perspektiven in der Region aufzuzeigen – aus Sicht der Wirtschaftsförderung eine ideale Plattform, sich als attraktives Unternehmen darzustellen. Die Teilnahme an der Kampagne ist kostenlos. Weiterhin unterstützt die Wirtschaftsförderung als „Spezialist“ für Landes- und Bundesprogramme die heimischen Unternehmen bei allen Fragen rund um Förderungen und Kredite.

Zu den größten Stärken des Teams zählt die enge Vernetzung der einzelnen Fachbereiche untereinander, beispielsweise zum Bauamt oder zum Regionalmanagement der LEADER-Region Westerwald Sieg, sowie die über Jahre hinweg sehr gute Zusammenarbeit mit den beiden Nachbarkreisen Neuwied und Westerwaldkreis innerhalb der Initiative „Wir Westerwälder“. Gemeinsam mit dem Regionalmanagement der LEADER-Region Westerwald-Sieg ist es beispielsweise gelungen, Fördermittel im sechsstelligen Bereich für die Neugründung einer Metzgerei im Kreis zu erschließen.

LEADER bringt Fördermittel
Eine große Erfolgsgeschichte in der Regionalentwicklung ist ohne Frage LEADER. Bislang konnten Projekte im Wert von 4,7 Mio. Euro mit 2,1 Mio. Euro Fördermitteln unterstützt werden. Damit sind die zur Verfügung stehenden Mittel fast ausgeschöpft. LEADER-Regionalmanager Sebastian Dürr setzt indes bereits weitere Ziele: „Wir sind dabei, bei der ADD Trier weitere Mittel für die Region anzufordern, die an anderer Stelle im Land nicht abgerufen wurden. Wir peilen derzeit die Marke von zusätzlichen 500.000 Euro an, damit wir mit den noch in der Region vorhandenen Mitteln weitere Projekte von Privatpersonen, Unternehmen und kommunalen Partnern in unserer Region unterstützen können.“ Einige Projekte sind bereits in der Pipeline, die 2020 in die Umsetzung kommen sollen. Das Regionalmanagement berät allerdings nicht nur Projektträger und hilft bei der Antragserstellung, sondern setzt auch eigene Projekte um. Direktvermarkter und Erzeuger regionaler Lebensmittel in vier LEADER-Regionen und drei Landkreisen im rheinland-pfälzischen Westerwald sollen aktuell in einem eigenen Projekt vernetzt und bekannt gemacht werden. Die erfolgreiche Arbeit der Regionalentwicklung und Wirtschaftsförderung wird auch im kommenden Jahr wichtige Akzente für den Kreis und die Region setzen. Aktuell wird an weiteren zentralen Projekten gearbeitet. Es wird unter anderem um smarte digitale Ansätze für die Region gehen und um ein Leuchtturmprojekt in Sachen Azubi- und Fachkräftemobilität. (PM)


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