Kreisauskunftsbüro: Wichtiger Baustein im Katastrophenschutz
Die Kreisauskunftsbüros (KAB) sind vielen Kreisen eingerichtet. Die Mitglieder dieser speziellen Einrichtung haben umfangreiche Schulungen absolviert und unterstützen auch den Suchdienst des Deutschen Roten Kreuzes. Im Landkreis Altenkirchen wurde der DRK-Kreisverband mit dieser wichtigen Aufgabe betraut.
Altenkirchen. Die meisten Bundesländer haben dem DRK rechtlich die Aufgabe übertragen, mit seinem bundesweiten Netzwerk der Angehörigen-Auskunftsstellen auch bei Katastrophen und Großschadenslagen tätig zu werden. Das bedeutet, dass sie in sogenannten Regieeinheiten – das sind Kräfte die den zuständigen Stellen, meist dem Landkreis, unterstehen – organisiert sind. Das Personal stellt in den meisten Fällen die Kreisgliederung des DRK.
Das Auskunfsbüro des Landkreises Altenkirchen wird durch Mitglieder gebildet, die aus allen Ortsvereinen stammen. Derzeit sind rund zehn Helferinnen und Helfer aktiv tätig, viele neben anderen Aufgaben. Bei einer großen Schadenslage wie zum Beispiel einem Großbrand in einem Chemieunternehmen, kann mit zahlreichen Verletzten aber auch Vermissten gerechnet werden. Hier greift die Einrichtung KAB ins Geschehen ein. Alle Verletzten werden durch die vor Ort eingesetzten Kräfte von Feuerwehren, THW und Hilfsorganisationen registriert. Diese Daten gehen an das KAB und werden elektronisch gespeichert aber auch, darauf weist Andreas Krüger vom KAB Altenkirchen hin, auf Karteikarten festgehalten.
Warum heutzutage noch Karteikarten?, fragt man sich. Die Erklärung, so Krüger, sei einfach. Besonders in Großschadenslagen kann es vorkommen, dass die Technik aus unterschiedlichen Gründen ausfällt. Die letzte Rückfallebene sind dann die Karteikarten und die sogenannte Verletztenanhängekarte. „Bei Anfragen müssen wir in der Lage sein, den Weg eines Verletzten vom Unfallort bis zur Krankenhausaufnahme lückenlos zu dokumentieren“, so Krüger weiter. Dies gilt für alle vernetzten Einrichtungen des DRK. Der Kreis Altenkirchen grenzt an zwei weitere Bundesländer. Dies erfordert die Zusammenarbeit mit den anderen Landes- und Kreisverbänden, um den Verbleib von verletzten Personen den Angehörigen mitzuteilen zu können.
Als Übung und Vorbereitung stellen sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der KAB auch für die Registrierung von Helfern und Verletzten bei Großveranstaltungen zur Verfügung. Dies war in diesem Jahr der Karnevalszug in Altenkirchen, aber auch der Rosenmontagszug in Mainz, bei dem Kräfte aus Altenkirchen im Einsatz waren. Leider, so Krüger, stehe dem KAB Altenkirchen noch kein Fahrzeug zur Verfügung, um im Schadensfall vor Ort angemessen tätig werden zu können. Nach Ansicht der Mitglieder würde ein solches Fahrzeug die Arbeit erleichtern, da dort moderne Technik wie etwa eine Internetverbindung installiert werden kann. In der Ausrüstungsliste sei dieses Fahrzeug leider nicht enthalten, so Krüger: „Aber wir sehen uns nach Möglichkeiten um.“
Wer Interesse hat sich zu engagieren, kann sich über den DRK-Ortsverein Altenkirchen Hamm mit dem Koordinator Andreas Krüger in Verbindung setzen. Oder im kommenden Jahr vor dem Karnevalszug die Einrichtung besuchen, die voraussichtlich auf dem Parkplatz Weyerdamm eingerichtet wird. (kkö)
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