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Feuerwehr Herdorf feierte ihr "Notrufjubiläum"
112 Jahre besteht die Freiwillige Feuerwehr Herdorf in diesem Jahr. Mitnichten ein runder Geburtstag oder gar ein großes Jubiläum. Aber da hatten die Herdorfer eine Idee. Wie wär's mit einem "Notrufjubiläum"? Das fand am Wochenende bei herrlichem "Jubiläumswetter" statt.
Herdorf. "Feste soll man feiern wie sie fallen", so sagt der Volksmund und ein passender Grund lässt sich immer finden. Das dachten sich wohl auch die Leute der Freiwilligen Feuerwehr, Löschzug Herdorf, und deren Förderverein, denn sie feierten am Wochenende das 112-jährige Bestehen des Löschzuges. Nun sind 112 Jahre kein runder Geburtstag und auch kein Jubiläum. In Verbindung mit der gleichlautenden Notrufnummer kann man aber ein entsprechendes Fest daraus konzipieren. Getreu dem Motto der Wehrleute "Kommen Sie lieber zu uns, bevor wir zu Ihnen kommen" hatten sie in ihr Feuerwehrgerätehaus eingeladen. Am Samstagabend startete die Party mit "Stone Free" und 400 Gästen. Sonntag begann das Fest zur Frühschoppenzeit und die Kollegen des DRK Herdorf kochten und brutzelten für die Kameraden der Feuerwehr und ihre Gäste. Für die kleinen Besucher des Festes stand eine Hüpfburg vom Jugendrotkreuz parat und die Erwachsenen konnten sich die unterschiedlichen Fahrzeuge ansehen, welche vor Ort ausgestellt waren, darunter eine Sonderanfertigung der Feuerwehr Neunkirchen, der Leiterwagen aus Betzdorf, sowie ein Wechsellader aus Ransbach-Baumbach. Ebenso Fahrzeuge des THW, des DRK und ein Polizeiwagen.
Ein bisschen zur Historie der Freiwilligen Feuerwehr Herdorf: Ein Foto aus dem Gründungsjahr 1898 zeigt eine stattliche Anzahl an Wehrleuten. Genau 42 Uniformierte konnte der damalige Fotograf ablichten. Laut Gründungsbericht zählten sogar 68 Mann zu den ersten Mitgliedern der Herdorfer Feuerwehr. Der erste Wehrführer war Eugen Köhler von 1898 bis 1900. Auch die Geselligkeit wurde bei der Feuerwehr gepflegt und so bildete sich aus deren Reihen sogar ein eigener Spielmannszug. Im Jahr 1964 wurden die beiden Löschzüge Dermbach und Sassenroth der Großgemeinde Herdorf und ihrem Löschzug angegliedert. Feuerwehrmann zu sein, war schon damals wie heute mit viel Zeitaufwand und Lernbereitschaft verbunden. So ist in einer Festschrift aus dem Jahre 1973 zu lesen: "Leider nehmen viele den Feuerwehrmann als selbstverständlich hin, aber welche Opfer hier gebracht werden müssen, bedenken die meisten nicht, abgesehen von den Gefahren. Und das alles freiwillig und uneigennützig. Das Rüstzeug haben sich die mit der Ausbildung beauftragten in besonderen Lehrgängen auf der Feuerwehrschule in Koblenz und Kirchheimbolanden erworben." Auch heute gehören Lehrgänge zur Fortbildung stetig zum "Geschäft" der Wehrleute. Der Löschzug Herdorf zählt derzeit 47 Aktive in seinen Reihen. In der Jugendwehr sind aktuell an die 20 Kinder und Jugendliche aktiv. (anna)
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Erich Schönfelder (links) überbrachte die Netzwasserpistole, die die die Firma Knautz gespendet hat und übergab diese an Markus Löhr (Löschzugführer) und Steffen Link (Vorsitzender des Fördervereins). Fotos: anna
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