Bauern veranstalten Flashmob im Westerwald
Von Wolfgang Tischler
Zu einem Flashmob am Mittwochnachmittag (18. Dezember) hatte die Initiative „Land schafft Verbindung“ aufgerufen. Mit rund 200 Traktoren waren die Landwirte an verschiedensten Orten im Westerwald gut sichtbar an Hauptstraßen präsent. Die Aktion begann kurz nach Sonnenuntergang um 16.30 Uhr und dauerte zwischen 30 und 60 Minuten.
Dierdorf. Mit ihrer neuerlichen Aktion protestierten die Landwirte erneut gegen die Umsetzung des Agrarpaketes, das nach Meinung der Betriebsinhaber mit erheblichen Einschränkungen und deutlichen Mehrkosten bei sinkenden Erträgen verbunden sein wird. Die Landwirte sehen in den ihnen übergestülpten Verordnungen eine Schwächung der regionale Lebensmittelproduktion. Regionalität wird aber gesellschaftlich und politisch immer wieder gefordert.
Die Landwirte und die grünen Berufe wollen gefragt und mit in die Entscheidungen, die sie tangieren, einbezogen werden. Um dies zu verdeutlichen gingen sie im Westerwald heute wieder auf die Straße. Sie waren zum Beispiel an der B 413 bei Marienhausen, im Wiedbachtal bei Niederbreitbach, in Neuwied, in Altenkirchen, an der B 8 bei Kircheib, Wingertshardt zwischen Betzdorf und Wissen. Nach Angaben des Veranstalters waren Landwirte mit rund 200 Traktoren an dem Flashmob beteiligt.
Ärger mit der Polizei gab es nach Aussage der Teilnehmer in Dierdorf. Die 20 Traktoren, die sich bei Marienhausen versammelt hatten, fuhren im Konvoi mit Rundumleuchten und Warnblinkanlage über die B 413 in Richtung Autobahn, drehten dort und trafen sich dann auf dem Parkplatz des Aquafit in Dierdorf. Dort kam eine Streife und notierte sich alle Kennzeichen. Was den Teilnehmern vorgeworfen wurde, respektive warum die Kennzeichen notiert wurden, wurde den Fahrern nicht gesagt.
„Uns geht es nicht darum gegen Insektenschutz oder Umweltschutz zu sein. Bei uns in Deutschland werden über unsere Köpfe hinweg die Bedingungen verschärft und im Ausland darf munter produziert werden, anschließend wird dies importiert und das alles zu unseren Lasten. Wir Landwirte fühlen uns geknechtet“, sagte Organisator Martin Eudenbach.
Ein Landwirt meinte: „Wir produzieren gutes Fleisch, warum müssen wir argentinische Steaks einführen. Aus Umweltgründen müssen wir unsere eigenen Produkte auf den Tisch bringen.“
Bis Weihnachten wird nun Ruhe herrschen, aber im Januar werden die Proteste mit Vehemenz weitergehen. woti
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