Neujahrsputz in Betzdorf: Muslime beginnen Jahr mit Nächstenliebe
Seit ca. 14 Jahren engagiert sich die Ahmadiyya Jugend in der Betzdorfer Innenstadt an Neujahr. Mit der Aktion möchte die Gemeinde ein Zeichen für bürgerschaftliches Engagement setzen und ihre Verbundenheit zum Heimatort ausdrücken. Bundesweit fand die Neujahrsputz-Aktion in 240 lokalen Gemeinden mit knapp 6500 ehrenamtlichen Helfern statt.
Betzdorf/Siegen. Nachdem die Gemeinde-Mitglieder sich am 1. Januar um 6.25 Uhr für das freiwillige "Tahajjud Gebet" im Gemeindezentrum in der Burgstraße 35 versammelt hatten, machten sich die 24 Männer und Jugendlichen auf den Weg in die Betzdorfer Innenstadt.
„Der Islam gebietet Gerechtigkeit und uneigennützig Gutes zu tun“ (Der Heilige Quran 16:91) ist der Leitsatz der Aktion. Die Gemeindemitglieder möchten Verantwortung übernehmen, so wie sie auch als junge Muslime in Deutschland die gesellschaftlichen Entwicklungen konstruktiv mitgestalten wollen. Somit sammelten sich die Jugendlichen unter der Brücke am Busbahnhof und in der Nähe vom Hotel Bürgergesellschaft.
Der jüngste Teilnehmer war sechs Jahre alt. Faris war in diesem Jahr zum ersten Mal dabei. Eine dicke Jacke und zwei mal Handschuhe über die Hände, das halbe Gesicht mit seinem Schal bedeckt und los ging es bei Minusgraden. Faris griff als erstes zur Zange, schnell lernte er, wie mit ihr umzugehen ist und schon sammelte er die gefrorenen Feuerwerksreste ein. Ca. fünf Müllsäcke konnte Faris am Ende der Aktion zählen. Er war begeistert und freute sich auf das gemeinsame Frühstück im Gebetszentrum.
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Obachlosenspeisung in Siegen
Nachdem Frühstück ging es weiter zur Obdachlosenspeisung. „Was gibt es schöneres für uns, als das neue Jahr voller guten Taten zu beginnen, die einem Muslim aus der Lehre des Islams vorgegeben ist“, erklärt Athar Iqbal (Sprecher der Ahmadiyya Gemeinde). Drei Familien kochten im Vorfeld das Essen: Reis mit Brustfilet und Gemüse, dazu Joghurtsoße. Die Töpfe wurden am Vormittag abgeholt und nach Siegen ins Café Patchwork transportiert. Dort servierten die jungen Muslime den Hilfsbedürftigen eine warme Mahlzeit.
„Seit zwei Jahren speisen wir die Hilfsbedürftigen fast jeden Monat. Menschen selbstlos zu helfen, gleich welchen Glaubens und welcher Nation, das gehört zur Basis des muslimischen Glaubens“, so Anser Iqbal. Er ist zuständig für ehrenamtliche Tätigkeiten und humanitäre Arbeit. (PM)
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