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Baubeginn für Nahwärmeverbund Altenkirchen
Von der Idee über Planung bis hin zum Baubeginn verging knapp ein Jahr, genauso schnell soll der neue Nahwärmeverbund Glockenspitze jetzt realisiert werden. Am Donnerstag war Baubeginn für das 1,9 Millionen Euro teuere Projekt, das auf Holzbasis ab 1. Oktober 13 Gebäude mit Wärme und Warmwasser versorgt. Kreis und Verbandsgemeinde schufen Pilotprojekt.
Altenkirchen. Das Konjunkturpaket II machte es möglich, der Nahwärmeverbund Glockenspitze in Altenkirchen wird gebaut. Nach nur einem Jahr Planung und Vorarbeit fand am Donnerstag der symbolische Spatenstich vor dem Westerwald Gymnasium der Kreisstadt statt. Landrat Michael Lieber, vom Mainzer Umweltministerium vertrat Werner Robrecht Staatsministerin Margit Conrad, Heinz Düber, 1. Beigeordnete der VG Altenkirchen, und die Vertreter der Fachbehörden der Kreisverwaltung und der Verbandsgemeinde sowie der Planer, Ing. Ulrich Schäfer nahmen den Spaten in die Hände.
Für rund 1,9 Millionen Euro wird das Projekt Nahwärmeverbund realisiert. 1 Million Euro steuert das Land Rheinland-Pfalz bei. Es ist ein interkommunales Projekt, für das noch eine eigenen Organisationsform gefunden werden musste. Eine Gesellschaftsform (Anstalt des öffentlichen Rechts) wurde installiert, die Satzung steht und die Vorstand sowie die Gremien werden in Kürze paritätisch besetzt werden. Lieber teilte dies im Rahmen der Pressekonferenz mit und sein Lob galt den Mitarbeitern der beiden Verwaltungen für die hervorragende Zusammenarbeit.
Das gemeinsame Projekt Kreis und VG Altenkirchen fand auch in Mainz große Anerkennung. Robrecht sprach vom Pilotprojekt im Land, auch mit blick auf das Tempo der Umsetzung.
Das Holzheizwerk plus Nahwärmenetz versorgt voraussichtlich ab 1. Oktober ( dann soll es fertig sein) folgende Liegenschaften und die Gebäude: Hallenbad mit Dreifeldturnhalle Glockenspitze, Turnhalle Schulzentrum, Hauptschule Altenkirchen, Realschule, Westerwald Gymnasium, Erich-Kästner Grundschule und Turnhalle, Kreismusikschule, Verbandsgemeindeverwaltung und die Kreisverwaltung. Die Länge des Nahwärmenetzes beträgt rund 1100 Meter, jede Liegenschaft erhält eine Wärmeübergabestation mit Wärmetauscher und Leistungsregulierung. Die Leistung des Holzheizwerks ist mit einer Nennwärmeleistung von 3200 Kilowatt definiert, im Vergleich: ein Einfamilienhaus hat eine Nennwärmeleistung von 15 Kilowatt. Betrieben wird das Holzheizwerk mit Hackschnitzeln, ein Silo wird gebaut und kann dann rund 240 Kubikmeter Holzhackschnitzel aufnehmen. Dies reicht für vier bis sechs Tage. Gebaut wird das Heizwerk im Bereich der bestehenden Heizzentrale des Gymnasium. Der Standort in der Hanglage wurde so gewählt, dass die Anlage gut mit einem LKW angefahren werden kann. Schäfer erläuterte die technischen Details der vollautomatischen Anlage, die auch über eine ausgeklügelte Rauchgasreinigung verfügt. Zum Holzkessel kommen zwei Öl-Spitzenlastkessel mit je 1000 Kilowatt Leistung und ein zusätzliches Blockheizkraftwerk (Hallenbad). Der Wärmeverbrauch der gesamten Liegenschaft ist mit 5000 Kilowatt angegeben.
Davon werden zukünftig 80 Prozent aus Holz gewonnen, die CO-2-Einsprarung liegt bei 750 Tonnen pro Jahr. Schäfer lobte die perfekte und schnelle Zusammenarbeit mit den Behörden.
„Wenn zwei sich zusammentun, geht es gut, es entstand eine Win-Win-Situation, jeder für sich alleine hätte dies Aufgabe nicht gestemmt“, war sich Düber sicher. „Jetzt geht es los“, freute sich der Beigeordnete. Der Nahwärmeverbund auf der Holzbasis ersetzt insgesamt 16 alte konventionell betriebene Heizkessel in den jeweiligen Heizzentralen der Gebäude. (hw)
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Es geht los und soll am 1. Oktober fertig sein: der neue Nahwärmebund Glockenspitze in Altenkirchen, der symbolische Spatenstich erfolgte am Donnerstag. Foto: Helga Wienand