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Studienpreis des Landkreises vergeben
Nicole Arndt aus Betzdorf und Christoph Kohlhaas aus Daaden sind für ihre herausragenden wissenschaftlichen Arbeiten mit dem diesjähigen Studienpreis des Kreises Altenkirchen ausgezeichnet worden. Die Suche nach neuen Wirkmechanismen für Antibiotika und die theoretischen Grundlagen für eine "lernende Region Kreis Altenkirchen" wurde mit dem Studienpreis gewürdigt.
Betzdorf. Der sechste Studienpreis des Kreises Altenkirchen ging in diesem Jahr an zwei junge Preisträger. Im Rahmen einer Feierstunde erhielten Nicole Arndt aus Betzdorf und Christoph Kohlhaas aus Daaden den Preis, der jährlich vergeben wird. Die Kreissparkasse Altenkirchen fördert den Preis, der mit 2000 Euro dotiert ist.
Nicole Arndt erhielt den Preis für ihre Staatsarbeit (Fachbereich Wirtschaftswissenschaften) mit dem Titel: "Weiterbildung - eine Thematik für Landkreise? - Exemplarische Erarbeitung eines Weiterbildungsmonitorings für den Landkreis Altenkirchen". In dieser wissenschaftlichen Arbeit geht es unter anderem um die Möglichkeiten des lebenslangen Lernens und die theoretischen Grundlagen für die Etablierung einer "Lernenden Region" Kreis Altenkirchen.
Christoph Kohlhaas erhielt den Preis für seine Arbeit aus dem Fachbereich Chemie/Biologie mit dem Titel: "Glykolysierung von Napthtalinderivaten". Die Masterarbeit von Kohlhaas beschäftigt sich mit der Suche nach neuen Antibiotika und Antitumor-Wirkstoffen, basierend auf Naphtochinonderivaten.
Dr. Andreas Reingen, Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse eröffnete die Veranstaltung, sein Gruß galt den Preisträgern und ihren Familien, den Vertretern der Universität Siegen und den Vertretern der Politik. Landrat Michael Lieber ging in seiner Ansprache auf die enge Bindung der Menschen des Landkreises zur Universität Siegen ein. "Im Wintersemester 2009/2010 sind es rund 950 Studierende aus dem Kreis Altenkirchen, die in Siegen studieren", sagte Lieber. Siegen sei Heimatuniversität, Kreis- und Landesgrenzen spielten da keine Rolle. Als weiteres Beispiel führte Lieber die Schaffung des Technologieinstitutes für Metall und Engineering (TIME) an. Hier seien das Land Rheinland-Pfalz, die Handwerkskammer Koblenz, die Universität Siegen und der Landkreis als Gesellschafter beteiligt und es sei ein wichtiger Beitrag zum Forschungstransfer für und in die gesamte Region.
Den akademischen Nachwuchs brauche die Region, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Für die beiden jungen Preisträger hatte Lieber großes Lob und würdigte die Abschlussarbeiten mit ihrem hohen wissenschaftlichen Niveau.
Die Laudatio auf die diesjährigen Preisträger hielt der Dekan der Uni Siegen, Fachbereich Chemie/Biologie, Professor Dr. Michael Schmittel. Er würdigte dankbar das Engagement des Landkreises und der Sparkasse. "Der Studienpreis ist auch Ansporn für junge Leute", meinte Schmittel. Die Zusammenarbeit werde womöglich noch besser werden, da durch Umstrukturierungen an der Uni die Kontakte verbessert werden sollen.
Für die Arbeit von Nicole Arndt hatte Schmittel großes Lob. Es sei eine hervorragende studentische Arbeit, die die Note "Sehr gut" verdiene. Die junge Frau werde womöglich die Region aktiv mitgestalten, meinte Schmittel mit Blick auf die besondere Arbeit. Da Arndt inmitten ihrer Staatsprüfungen steht, hatte jeder Verständnis, dass sie ihre Arbeit nicht selbst vorstellte.
Auch die Arbeit von Christoph Kohlhaas würdigte der Dekan als herausragendes Ergebnis. Die gefundenen Ergebnisse wurden bereits bei einer Fachtagung in Tübingen vorgestellt. Kohlhaas stellte sein für Laien durchaus schwieriges Thema selbst vor. Intention der Forschungsarbeit: Immer häufiger sind Infektionskrankheiten nicht zu behandeln, da sich Antibiotikaresistenzen bei den herkömmlichen Mitteln entwickeln. Die Suche nach neuen Stoffen, vor allem aus der Natur, ist dringend erforderlich. Als Grundlagen für die Forschung dienten Mikroorganismen aus dem Wurzelbereich der kalabrischen Kiefer (Grecoketide). In mehr als fünf Monaten Laborarbeit gelang es Kohlhaas, bislang unbekannte Moleküle herzustellen und nachzuweisen. Diese Art der Grundlagenforschung ist der Weg, um neue Wirkmechanismen zu verstehen und weiter zu entwickeln. Kohlhaas fand drei unterschiedliche Moleküle, die jetzt Basis für weitere Forschungen und Entwicklungen sein können.
Glückwünsche gab es für die jungen Preisträger, so auch von Bürgermeister Wolfgang Schneider aus Daaden und dem Beigeordneten der Stadt Betzdorf, Bernd Rödder, und MdL Dr. Matthias Krell. (hw)
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Nicole Arndt aus Betzdorf und Christoph Kohlhaas aus Daaden sind die Studienpreisträger des Jahres 2010 des Kreises Altenkirchen. Fotos: Helga Wienand
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