1. Selbacher Dialog: Vereinsleben ist Ehrensache
Damit das Engagement im Verein langfristig Freude bereitet und zum Mitmachen ansteckt, bedarf es einer guten Zusammenarbeit. Und um genau diese Zusammenarbeit, nicht nur innerhalb des eigenen Vereins, sondern auch die mit den anderen Gruppierungen der Ortsgemeinde zu stärken, lud Ortsbürgermeister Matthias Grohs die Vorsitzenden aller ortsansässigen Gemeinschaften zum 1. „Selbacher Dialog“ ein.
Selbach. So unterschiedlich wie die Tätigkeitsfelder in den verschiedenen Vereinen sind auch die Menschen, die ihre Fähigkeiten und Zeit einbringen. Sie engagieren sich, weil sie die Hoffnung haben, etwas bewegen zu können. Sie motiviert der Spaß an der Sache, die Aussicht auf Gemeinschaft mit anderen und die Möglichkeit, etwas Sinnvolles in ihrer Freizeit zu tun.
„Ohne Euch kann Selbach nicht funktionieren, ihr seid mit Eurem Wirken unerlässlich für unsere Dorfgemeinschaft“, mit diesen Worten begrüßte Grohs die Ehrenamtlichen.
Insgesamt 14 Vertreter von katholischer Kirchengemeinde, St. Hubertus Schützenbruderschaft, Musikverein Brunken, DJK Wissen-Selbach, Sportfreunde Selbach, Karnevalsfrauen, Waldinteressentenschaften „20er/28er“, Erben-Eichenhahn-Hauberggenossenschaft und der Initiative Glühweinverkauf trafen sich im Selbacher Backes bei wohligem Kaminfeuer, um sich auszutauschen und abzustimmen, aber auch um - falls nötig – „Tacheles“ zu sprechen.
Ortsbürgermeister Grohs regte die Ehrenamtlichen zur Identitätsfindung auf Gemeindeebene an: „Treten wir in einen Dialog: Was ist uns wirklich wichtig, welche Selbacher Besonderheiten sind es wert, unseren Kindern weiterzugeben?“ Alle Teilnehmer waren sich einig, dass Vereine gerade für kleine Dörfer wichtig sind und dass sie einem Ort nicht nur Identität und Gesicht geben, sondern tatsächlich eine Gemeinschaft darstellen, die im besten Fall wegweisend und -begleitend für ein ganzes Leben sein können.
Doch auch in Selbach spürt man die Auswirkungen der „neuen Zeit“: Traditionelle Vereine wie der Gesangsverein, der Spielmannszug, die KFD und die katholische Jugend existieren nicht mehr; zuletzt lösten sich auch die letzten politischen Gruppierungen auf.
Die Gründe hierfür sind im gesellschaftlichen Wandel zu suchen. Die Individualität des Einzelnen steht viel mehr im Vordergrund als noch vor einigen Jahrzehnten, gleichzeitig verliert die Kirche mehr und mehr an Boden und die Bildungslandschaft ändert sich merklich, die Weitergabe von bis dato wichtigen Kulturelementen an die Jugend erfolgt teilweise nur noch mangelhaft.
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Andererseits sind ein Dutzend, teilweise sehr alte und doch modern gebliebene Institutionen weiterhin eine feste Größe im Ort und prägen Alltagsleben und Landschaft. Mehr noch - es betreten mittlerweile sogar neue Gruppierungen die Selbacher Bühne, so befindet sich z.B. die Initiative „Glühweinbude“ momentan in der Gründung zum Förderverein, um die Gemeinde zu unterstützen.
Und obwohl sich die Teilnehmer einig waren, dass insgesamt ein positiver Trend im Tälchen zu verzeichnen ist, sind sie sich doch der Tatsache bewusst, dass man zusammen stehen und zusammen arbeiten muss, damit dies auch so bleibt. Zahlreiche Ideen und Ansatzpunkte konnten die Selbacher an diesem Abend hierzu liefern.
Einhellig befürwortet wurde zudem, dass diese Art von Vereinsstammtisch künftig zwei- bis dreimal jährlich sowie anlassbezogen in abwechselnden Räumlichkeiten stattfinden soll. (PM)
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