20 Jahre Sportclub Optimum: „Wir vertrauen unserem Konzept“
Gemeinsam geht alles besser: Das war vor 20 Jahren so, das war aktuell ebenfalls so. Mit dem Anschneiden einer großen Geburtstagtorte Hand in Hand eröffneten Michael Henneberg und Christian Betzle die Party, mit der der Sportclub Optimum in Altenkirchen die zwei Dekaden seines Bestehens feierte.
Altenkirchen. Wie viel Schweiß in den zurückliegenden 20 Jahren die Mitglieder des Optimum während ihren Leibesertüchtigungen unter dem Dach der Trainingsstätte auf der Altenkirchener Glockenspitze vergossen haben, wissen die beiden Gründer und Chefs der Körperertüchtigungswerkstatt, Michael Henneberg (49) und Christian Betzle (47), nicht zu beziffern. Was sie indes wissen, ist die Tatsache, dass sage und schreibe 75 Gründungsmitglieder aus dem Jahr 2000 live verfolgen, wie das Duo dem überdimensionalen Backwerk zu Leibe rückt, um es stückchenweise alsbald den Gästen zum Jubelfest zu offerieren.
Berufsziel schnell klar
20 Jahre Sportclub Optimum: Noch bestens können sich Henneberg und Betzle an den Start erinnern. Gerade frisch von der Uni Mainz gekommen, wo sich beide kennengelernt (Henneberg stammt aus Mainz, Betzle aus Kleinmaischeid) und die beide jeweils als Diplom-Sportlehrer (Prävention und Rehabilitation) verlassen haben, ist das Berufsziel klar: "Wir wollten in die Fitnessbranche, Fitness für Jedermann und dabei gesundheitsorientiert anbieten", blicken beide zurück. Sie seien jung und naiv gewesen, hätten mit einem "Riesenkredit von der Bank" begonnen, ihre berufliche Vorstellung umzusetzen, wobei sie selbst die Heimstatt mit gebaut hätten. "Das war Okay, wir waren sehr optimistisch, andere Leute sehr skeptisch. Es war ganz einfach Neuland", sagt Henneberg und kann sich noch gut erinnern, dass es "keine schlaflosen Nächte und keinen Moment des Zweifels" gegeben habe.
Fast keine Rückschläge
Der Erfolg dank schnell steigender Mitgliederzahl bestätigt Henneberg und Betzle auf dem eingeschlagenen Weg. Rückschlage bleiben beinahe gänzlich aus, nur zweimal, als sie von der Gema die erste Rechnung erhalten und als sich die auf eigene Kappe und in großer Stückzahl angeschafften Herzfrequenzmesser als Ladenhüter erweisen, wird ihnen klar, dass es bis zur Pleite plötzlich gar nicht mehr so weit ist. Nach einigen Gesprächen ist das Gema-Problem gelöst, es kann wieder Vollgas gegeben werden. 2003 kommt der zweite Sportclub in Hachenburg dazu, 2011 wird eine Dependance in Selters eröffnet, in einer Zeit, in der das Optimum beinahe noch ein Alleinstellungsmerkmal hat. Inzwischen ist der Markt deutlich härter umkämpft, sind weitere Anbieter in Altenkirchen und Hachenburg auf den Plan getreten. Das aber macht Henneberg und Betzle keine Sorgen: "Wir vertrauen unserem Konzept. Die Betreuung durch unsere Mitarbeiter bei der Gesundheitsbildung und die Zusammenarbeit mit Krankenkassen sind unsere Stärken."
"Super Lage" im Sportzentrum
Nicht mehr missen will das Duo die "super Lage" im Sportzentrum, "um die wir damals gekämpft haben". Die Parkplatzsituation sei gut, die Nähe zum Hotel und zu einer Praxis für Physiotherapie wirke sich positiv aus. Zudem bietet die Lokation ideale Voraussetzungen, um Outdoor-Aktivitäten zu organisieren."Wir pflegen eine gute Nachbarschaft", wissen Henneberg und Betzle. Im Laufe der Jahre hat sich das Optimum an seinen drei Standorten zu einem beachtenswerten Arbeitgeber entwickelt. "Wir haben aktuell 40 Angestellte in Voll- oder Teilzeit, also rentenversicherungspflichtig", berichtet Betzle, "dazu kommen weitere 40 wie zum Beispiel Minijobber." Von der Stunde Null an ist ein Quartett noch immer mit vor der Partie: Manuela Reusing, Tina Schuhen, Tanja Enders und Sandra Henneberg gehören inzwischen zum "Inventar". Die "Fitnessfirma" ist darüber hinaus ein Ausbildungsbetrieb, der neben einem Lehrberuf (Sport- und Fitness-Kaufmann/-frau) auch die Möglichkeit bietet, den praktischen Teil eines Dualen Studiums (Bachelor of Fitnesstraining) zu absolvieren.
Keine Erweiterung mehr geplant
Zweimal wurde die Trainingsstätte inzwischen erweitert, noch mehr soll es laut Henneberg und Betzle aber nicht werden: "Wir haben mit 1300 Quadratmetern begonnen und sind nunmehr bei 1600." Die moderne Technik erlaubt es, Statistisches fix parat zu haben. So ist der Durchschnittstrainierende rund 50 Jahre alt und verbringt bei 1,5 Besuchen pro Woche jeweils 1,5 Stunden im Optimum, um seinen Körper zu stählen. "Viele ältere Menschen schätzen unsere Arbeit", untermauert Betzle die nackten Zahlen, die jedoch für sich allein nicht die komplette Breite des geschäftlichen Erfolges ausmachen. "Wenn uns eine ältere Dame mit strahlenden Augen sagt, dass sie keine Rückenschmerzen mehr hat, dann sind wir erst wirklich zufrieden", verdeutlicht Henneberg. (hak)
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