Wissenswerte Fakten über die Krügerrand-Münze
Die weit verbreitetste und bekannteste Goldmünze der Welt ist mit Abstand die Krügerrand-Münze. In Sachen der Geldanlage ist die Goldmünze Krügerrand damit die beliebteste und am besten geeignetste Münze weltweit – und das bereits seit dem Jahr 1967. Geprägt wird der Krügerrand entweder in Südafrika oder in Deutschland. Der Name der Münze setzt sich aus der Währung in Südafrika, dem Rand, und dem auf der Münze abgebildeten Präsidenten, Paul Kruger, zusammen. Auch heute erfreut sich die Krügerrand-Münze stetiger Beliebtheit, die häufig mit Jubiläumsmünzen aus der Krügerrand-Serie gefeiert wird.
Die Entstehungsgeschichte des Krügerrands
Das Südafrikanische Pfund wurde im Jahr 1961 durch den Rand abgelöst. Die Sovereigns, die in der ehemaligen Kolonie von Großbritannien geprägt wurden, unter anderem die goldenen Rand-Münzen, entsprachen einer Feinheit des Materials von 916,66. Das einzige Metall, das für die Legierung verwendet wurde, war Kupfer. Durch dieses wurde der Münze ihre nötige Härte, neben der charakteristischen rötlichen Farbgebung, verliehen. Diese Härte war unerlässlich für die zirkulierenden Rand-Umlaufmünzen.
Diese Feinheit übernahm auch die Krügerrand Goldmünze, sie entspricht einer Goldmünze aus 22-Karat. Auf der Münze ist das Motiv eines Springbocks zu finden, der sich ebenfalls auf weiteren Münzen aus Südafrika wiederfindet. Auf der oberen Hälfte findet sich der Name der Münze „Krügerrand“, auf der unteren Hälfte ist die Art des Metalls sowie das Feingewicht notiert.
In Südafrika ist die Krügerrand Goldmünze als offizielles Zahlungsmittel anerkannt. Der Nennwert variiert hier täglich. Dieser setzt sich zusammen aus dem Fixingpreis aus London, der anschließend in die Währung des Landes umgerechnet wird. Der Ankauf der Krügerrand Münze ist daher niemals ein Problem.
Der Name Krugerrand
Eigentlich lautet der Name der Münze nicht „Krügerrand“ sondern „Krugerrand“, da die Namensgebung auf Paul Kruger zurückgeht. Paul Kruger gehörte zu den Gründervätern des heutigen Landes Südafrika. Er wurde im Jahr 1825 geboren, seine Familie stammte von Einwanderern aus Deutschland ab. Zugehörig war die Familie allerdings den Buren. Paul Kruger war eigentlich Farmer, machte allerdings beim Militär eine große Karriere.
Kruger führte die Buren im Kampf an, um die Unabhänggigkeit von Großbritannien zu erhalten. Der erste Burenkrieg fand in den Jahren 1880 und 1881 statt, das Ergebnis war ein Sieg gegen Großbritannien. Im folgenden Jahr, 1882, wurde Kruger der erste Präsident im selbständigen Staat der Buren, Transvaal. Der offizielle Name von Transvaal lautete Zuid Afrikaansche Republiek. Einige Jahre später unterlag die Burenrepublik dem britischen Weltreich im zweiten Burenkrieg.
Die Herstellung der Krügerrand Münze
In den ersten beiden Jahren wurde durch die South African Mint-Rand Refinery die Auflage der Münze begrenzt, und zwar auf lediglich 40.000 Exemplare. Im dritten Jahr setzte dann die Massenproduktion der Goldmünze Krügerrand ein. Im Jahr 1974 wurde durch die 3,2 Millionen Bullionmünzen erstmals die Millionengrenze überschritten.
In die Geschichte ging vor allem das Jahr 1978 als Rekordjahr ein, mit einer Auflage von mehr als sechs Millionen 1-Unzen Krügerrand Goldmünzen. Bis heute wurde diese Zahl niemals wieder von einer anderen Art der Anlagemünze überschritten – noch nicht einmal annähernd.
Bis zum heutigen Tag prägte die Rand Refinery ungefähr 60 Millionen Krügerrand Goldmünzen. Die Rand Refinery übernahm auch die eigentliche Produktion der Münzen. Die erste Münze überhaupt, die jemals mit einer Troy-Unze, also der Feinunze, geprägt wurde, war die Krügerrand-Goldmünze. Es war nicht notwendig, kleine Stückelungen vorzunehmen, da die Lücke durch die seit 1961 bestehenden, zwei 1- und 2- Rand Goldumlaufmünzen, gut gefüllt wurde.
Die Südafrikaner gerieten allerdings unter Zugzwang, als die kanadische Maple Leaf Goldmünze vorgestellt wurde. Auch diese Münze war in ihrem ersten Jahr ebenfalls lediglich als 1-Unzen-Münze erhältlich. Dennoch verfügte die Münze über eine Feinheit von 999.
Die Konsequenz waren die Stückelungen in Halb, Viertel, und Zehntel. Diese gab es seit dem Jahr 1980. Allerdings gelang es keiner dieser Münzen, bis auf die Zehntel-Münze, die Milliongrenze jemals wieder zu überschreiten.
Seit dem Jahr 2000 wurde die Produktion der Krügerrand-Münze wieder erhöht, allerdings konnten die zurückliegenden Auflagezahlen nie wieder annähernd erreicht werden. Durch die in den 1970er und 1980er Jahren erreichten, sehr hohen Stückzahlen der Münze, gehört sie heute dennoch zu den am weit verbreitetsten, beliebtesten und bekanntesten Münzen auf der ganzen Welt – auch im Bereich der Anlageformen.
Die Krügerrand-Münzen, die heutzutage am Markt angekauft und verkauft werden, gehören zu 90 Prozent zu den älteren Jahrgängen der Münzen.
Noch heute prägt die Rand Refinery die Krügerrand-Münzen, und dies unter sehr strengen Auflagen in Sachen der Sicherheit. Das Edelmetall, das eine Reinheit von bis zu 80 Prozent aufweist, wird mit einem Hubschrauber extra eingeflogen, danach wird es eingeschmolzen und geschieden. Anerkannt ist das Zahlungsmittel, das einen Kupferanteil von 8,33 Prozent aufweist, um die nötige Härte zu erzeugen, nahezu auf der ganzen Welt.
Die Krügerrand-Münze – Die wichtigsten Ereignisse
Ein besonders markantes Jahr für die Krügerrand-Münze war das Jahr 1986. Die USA wurde durch die Apartheid-Politik der südafrikanischen Regierung zu Sanktionen gezwungen. Die USA setzte Europa unter Druck, sodass auch hier alle Produkte aus Südafrika boykottiert wurden. Damit wurde auch der Import der Krügerrand-Münze in die Bundesrepublik Deutschland verboten.
Der Handel mit Krügerrandmünzen brach auf der ganzen Welt ein und somit auch die Krügerrand-Produktion. Im Jahr 1995 wurden beispielsweise somit lediglich 8.285 1-Unzen Münzen des Krügerrands geprägt. Im Jahr 1998 lag die Produktion des gesamten Jahres, bei allen Größen, lediglich bei 23.277 – dies markierte den absoluten Tiefpunkt. Während der Zeit zwischen 1986 und 1999 gab es zum größten Teil eine Prägung von Einzelstücken und Sätzen in Polierter Platte.
In Europa, und somit auch in Deutschland, war der Handel und der Besitz von Krügerrand-Münzen allerdings niemals verboten. Die Banken in der Schweiz haben allerdings die allgemein herrschende Verunsicherung ausgenutzt, um den Anlegern, die eigentlich in Gold investieren, einen vermeidlich attraktiven Tausch in die Maple-Leaf-Goldmünzen anzubieten. Durch dieses Handeln wurde der Münze aus Kanada eine Auflage in Rekordhöhe beschert. Südafrika dagegen spürte die Konsequenz durch einen großen Preisabschlag und eine große Einschmelzaktion.
Nachdem die Apartheid in Südafrika abgeschafft wurde, wurde im Jahr 1999 auch das geltende Importverbot wieder aufgehoben. Allerdings war das Ergebnis anders, als gewünscht. Das Land musste sehr große Marktanteile abgeben, unter anderem an die Mitbewerber Philharmoniker (seit dem Jahr 1989), Känguru (seit dem Jahr 1989), Nugget (seit dem Jahr 1986) und American Gold Eagle (seit dem Jahr 1986). (PRM)