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Nachricht vom 20.06.2010    

In Etzbach gibt es jetzt ein schönes "Eulennest"

Eingeweiht wurde am Samstagnachmittag, 19. Juni, der Anbau an den Kindergarten Etzbach: Er trägt den schönen Namen "Eulennest". Landrat Michael Lieber und Bürgermeister Rainer Buttstedt waren unter den Ehrengästen.

Etzbach. Der im Jahre 1963 in der Trägerschaft der Ortsgemeinde Etzbach errichtete, heute in der Trägerschaft der Verbandsgemeinde Hamm stehende und älteste Kindergarten im Kreis Altenkirchen freut sich über einen Anbau. Dieser wurde am Samstagnach­mittag mit einem "Tag der offenen Tür" übergeben.
Die weit über die Region hinaus bekannte "Etzbacher Eule", demnächst auch im Wappen der Ortsgemeinde zu sehen, stand im Vordergrund der Einweihungsfeierlichkeiten. Die Kindergartenkinder waren als Eulen verkleidet, sangen neben einigen Liedern auch das "Eulenlied", draußen und im Kindergarten sowie die Geschenke waren ebenfalls auf den "Nachtschwärmer" abgestellt.
Nach einem Gedicht von Eileen Warkentin und der Begrüßung durch die Leiterin Therese Heinrich ging Bürgermeister Rainer Buttstedt auf den Anbau, die gesamte Einrichtung sowie das Kindergartenwesen ein. Als erstes überreichte er als Dank unter dem Beifall der Anwesenden einen Blumenstrauß an Therese Heinrich, die seit 38 Jahren dem Kindergarten mit großem Engagement vorsteht.
Aufgrund des ursprünglichen Kindergartengrundrisses ließ sich zu Beginn des Kindergartenjahres 1987/1988 problemlos und ohne großen Kostenaufwand ein zweiter Gruppenraum als sogenannte "Notgruppe" einrichten, berichtete der Bürgermeister. Grund für die damalige Baumaßnahme war die gestiegene Nachfrage an Kindergartenplätzen im Kindergartenbezirk Etzbach. So konnte die Aufnahmekapazität der Einrichtung von 25 auf 40 Kinder erhöht werden.
Mit der Umsetzung des Landesprogramms "Zukunftschance Kinder - Bildung von Anfang an" im Jahr 2005 wurde neben der standardmäßigen Betreuung der Kinder unter drei Jahren auch die Beitragsfreiheit für den Kindergartenbesuch eingeführt. Dies hatte zur Folge, dass unter Berücksichtigung der statistischen Kinderzahlen nach dem Kindertagesstättenbedarfs­plan des Landkreises Altenkirchen eine Unterversorgung an Kindergartenplätzen für das Einzugsgebiet in Etzbach vorlag.
Da die Einrichtung aufgrund ihres Alters auch den pädagogischen Anforderungen der Bildungs- und Erziehungsempfehlungen des Landes Rheinland-Pfalz nicht mehr entsprach, musste sich in Etzbach etwas tun - ein Anbau wurde geplant, im Verbandsgemeinderat Hamm beschlossen und nach 9-monatiger Bauzeit offiziell der Bestimmung übergeben. Die Erweiterung beinhaltet einen Gruppenraum, einen Intensivraum sowie einen Sozial- und Leiterinnenraum.
Heute wird die Einrichtung als ein 2-Gruppen-Kindergarten mit einer Regelgruppe und einer altersgemischten Gruppe mit der Aufnahmemöglichkeit von bis zu 7 Kindern unter 3 Jahren geführt.
Darüber hinaus gab Buttstedt bekannt, dass die Einrichtung ab sofort auch ein Ganztagsangebot mit Mittagsverpflegung und Öffnungszeiten von durchgehend 7 Uhr bis 16 Uhr vorhält.
"Ein Kindergarten soll die Gesamtentwicklung des Kindes fördern und durch allgemeine und gezielte erzieherische Hilfe und Bildungsangebote sowie durch differenzierte Erziehungsarbeit die körperliche, geistige und seelische Entwicklung des Kindes anregen, seine Gemeinschaftsfähigkeit fördern und soziale Benachteiligungen möglichst ausgleichen", bekundete der Bürgermeister weiter. "Der Kindergarten Etzbach bietet hierfür die besten Voraussetzungen."
Dabei dürfe man aber nicht außer Acht lassen, dass der Erziehungsauftrag gegenüber den Kindern nicht nur den Kindergärten und später den Schulen obliege, sondern vielmehr im Elternhaus seinen Ursprung hat. "Es ist die Familie, die kleinste Zelle unserer Gesellschaft, Basis für unseren heutigen Wohlstand. Die Familie ist zwar die kleinste, aber sicherlich die wichtigste Keimzelle eines Volkes beziehungsweise einer Gesellschaft. Wenn diese nicht mehr funktioniert, dann funktioniert auch eine Gesellschaft nicht mehr. Ein Kindergarten kann hier aber auch eine wichtige Hilfestellung geben. Die Tagesbetreuung soll sich nämlich nicht nur an den Bedürfnissen der Kinder sondern auch denen der Eltern orientieren. Kindergärten sollen mit den Eltern oder sonstigen Erziehungsberechtigten bei der Erziehung der Kinder zusammenarbeiten und mit ihnen erforderlichenfalls erzieherische Probleme erörtern. Deshalb nimmt die Elternarbeit hier im Kindergarten Etzbach einen großen Stellenwert ein. Die Einrichtung bietet unterschiedliche Möglichkeiten für eine konstruktive Zusammenarbeit mit den Eltern an."
Buttstedt dankte dem Land Rheinland-Pfalz und dem Landkreis Altenkirchen für die finanziellen Unterstützungen, die nicht unerheblich dazu beigetragen hätten, dass ein solcher Anbau geschaffen werden konnte, in dem sich die Kinder wohl fühlen und auch das Personal gerne arbeitet. Ein weiterer Dank betraf das gesamte Kindergartenteam für die bisher geleistete pädagogische Arbeit sowie die Vorbereitung der gelungenen Einweihungsfeier und Bauamtsleiter Knut Eitelberg.
Von einem Tag der Freude sprachen auch Landrat Michael Lieber und Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann. Im Namen seines Amtskollegen Josef Rottländer von der katholischen Kirchengemeinde Hamm und der anwesenden Hartmut Schulte von der freien evangelischen Gemeinde Schönstein und Johann Schott von der Evangelium Christen Gemeinde Pracht überbrachte Pfarrer Dr. Dr. Michael Klein (evangelische Kirchengemeinde Hamm) die geistlichen Grüße zur Einsegnung des Anbaues.
Musikalisch begeisterte die Schulband der Grundschule Etzbach mit ihrem ersten öffentlichen Auftritt. Nach einem Gedicht von Xavier Kemper überbrachten Jewgeni Hildebrandt als Elternausschussvorsitzender mit einem "Zauberer im Gepäck", Volker Hasselbach, Rektor der Grundschule Etzbach, mit der Übergabe eines Apfelbaumes und Christiane Schreiner mit einem "IPS-Briefumschlag" weitere Glückwünsche.
Nach dem offiziellen Teil standen ein Luftballonwettbewerb, Kinderschminken, verschiedene Geschicklichkeits- und Wettspiele sowie ein gemütliches Beisammensein auf dem Programm. (Rolf-Dieter Rötzel)
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Landrat Michael Lieber und Ortsbürgermeister Wolf-Dieter Stuhlmann sprachen von einem guten und freudigen Tag. Fotos: Rolf-Dieter Rötzel


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