Heupelzen macht es vor: So wird das Dorf attraktiver
Große Ereignisse werfen ihre Schatten in Heupelzen voraus. Der Bau eines Dorfplatzes wird in den kommenden Monaten die Szenerie auf dem Gelände des Spielplatzes und somit direkt an der L 267 bestimmen. Das Projekt ist das Resultat einer Dorfmoderation, die sich die kleine Ortsgemeinde am Fuße des Beulskopfs unter der Obhut eines Fachbüros und mit Einbindung der Einwohner unterzogen hat.
Heupelzen. Noch ist der Spatenstich nicht erfolgt, aber Rainer Düngen ist bereits in Aufbruchsstimmung: Der Heupelzer Ortsbürgermeister freut sich, dass die "Stärkung des Ortskerns" alsbald mit dem Bau eines zentralen Platzes beginnen wird. Das Areal rund um und mit dem Spielplatz inklusive wird sich in den kommenden Monaten komplett verändern. Hauptprojekt ist die "Geburt" eines Dorfgemeinschaftshauses, um das herum allerhand Möglichkeiten besonders für Kids entstehen, sich unter freiem Himmel zu betätigen. Dazu gesellen sich ein Grillbereich und die erforderlichen Parkplätze. Die Idee resultiert aus einer Dorfmoderation, die unter der Leitung eines spezialisierten Unternehmens stand und in die die Einwohner integriert waren. Einstimmig hatte der Ortsgemeinderat vor geraumer Zeit dem Konzept zugestimmt. Die Vergabe der ersten Gewerke für die Errichtung des Gebäudes wird in der nächsten Sitzung des Ortsgemeinderates erfolgen.
Den Ortskern stärken
Nicht auf die "grüne Wiese", sondern mitten hinein ins Dorf, ist laut Düngen gewollt, um den Ortskern attraktiv(er) für den Zuzug von Familien mit jungen Kindern zu gestalten. Denn er weiß, dass in nächster Zeit einige Immobilien auf dem freien Markt zum Kauf angeboten werden, nachdem bereits weitere den Besitzer gewechselt haben. "Die zentrale Lage ist leichter erreichbar", untermauert Düngen die Entscheidung zugunsten des Bereiches an der L 267. Das neue Haus mit den Außenmaßen 8,50 x 17 Meter sei für 50 bis 60 Personen ausgelegt. Größer hätte es nicht ausfallen dürfen, denn dann wäre Heupelzen nicht in den Genuss einer ersten großen Förderung gekommen. Basis für das finanzielle Zubrot ist die Zahl der Einwohner, die derzeit bei 254 liegt. Von den veranschlagten Baukosten in Höhe von 300.000 Euro werden 197.000 Euro vom Land übernommen. Noch keinen Bescheid aus Mainz hat Düngen, wie viel Zuschuss es für die Außenanlagen inklusive der acht Parkplätze (davon muss eine Stellfläche behindertengerecht sein) gibt. "Wir dürfen jedoch erst mit der Gestaltung des Drumherums beginnen, wenn uns die Zusage vorliegt. Ich hoffe, dass wir im Juli ausschreiben können", sagt er und rechnet noch einmal mit einem Betrag von 120.000 Euro, so dass sich unter dem Strich durchaus bis zu 450.000 Euro für die komplette Maßnahme ergeben können. "Für die Ausgaben, die nicht durch Beihilfen gedeckt sind, brauchen wir keinen Kredit aufzunehmen. Diese werden aus unserer Rücklage gedeckt", sagt Düngen.
Nicht jeden Abend Remmidemmi
Hauptnutzer werden die ortsansässigen Vereine und Bürger sein. Erst dann kommen "Fremde" als Mieter zum Zug. Eine Einschränkung wird dafür sorgen, dass nicht jeden Abend Remmidemmi angesagt ist. Lediglich bei zehn Veranstaltungen pro Jahr darf die "Sperrstunde", die bei 22 Uhr liegt, überschritten werden. Das gebe die Technische Anleitung zum Schutz gegen Lärm vor, wie Düngen erklärt. Unter dem Sattelbach werden neben dem eigentlichen Gemeinschaftsraum eine Küchenzeile, eine Theke und Toiletten Einzug halten. Zu Gute kommt der Ortsgemeinde, dass sie bereits über alles an Möbel und Geschirr verfügt. Diese Dinge müssen nur von der ehemaligen und derzeit von der Kommune angemieteten Gaststätte "Helenenhof", in der gefeiert werden kann und in der sich der Rat zu seinen Sitzungen trifft, die wenigen Schritte bis zur neuen Heimstatt transportiert werden.
Sanierung der L 267 noch lange nicht
Zum kompletten Glück rund um den Bau des Dorfplatzes fehlt Düngen nur noch die Sanierung der Ortsdurchfahrt, der Landesstraße 267. Schon seit Jahren mahnt die Ortsgemeinde dieses Projekt an, nachdem die "Zufahrten" aus Richtung Beul und Kettenhausen längst in Ordnung gebracht wurden. Eine Vorsprache beim Landesbetrieb Mobilität in Diez war von wenig Erfolg gekrönt. Lediglich die Einstellung von Planungskosten wurde der Delegation zugesichert. Vor diesem Hintergrund rechnet Düngen "nicht vor dem Jahr 2023" mit einer Realisierung. Bis zu diesem Zeitpunkt indes wird der neue Ortskern längst die diversen Bewährungsproben bestanden haben. "Wenn es gut läuft, sind wir Ende des Jahres fertig", hofft Düngen. (hak)
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