„Von Unternehmensbesuchen profitieren alle Seiten"
Gemeinsame Besuche von Wirtschaftsministerium und Wirtschaftsförderungen finden auch im Kreis Altenkirchen verstärkt statt. Fachkräftemangel und Bürokratisierung sind zentrale Themen.
Altenkirchen/Kreisgebiet. Fachkräftemangel, Über-Bürokratisierung, IT-Sicherheit und Fördermittel – dies und mehr waren Themen, die bei den Unternehmensbesuchen von Dr. Heinz Kolz, Industriereferent im Wirtschaftsministerium Rheinland-Pfalz, in den Verbandsgemeinden Flammersfeld und Altenkirchen zur Sprache kamen. Kolz macht regelmäßig ganztägige Besuche in rheinland-pfälzischen Kreisen und Städten, um den direkten Kontakt zu den Unternehmen vor Ort zu pflegen. Sein Schwerpunkt liegt in den Bereichen Metallbau, Maschinenbau und Elektrotechnik.
Stationen des Besuchs, den der Wirtschaftsexperte gemeinsam mit Bürgermeister Fred Jüngerich, Rolf Schmidt-Markoski (Erster Beigeordneter der Verbandsgemeinde Altenkrichen-Flammersfeld), Iris Scharenberg-Henrich (Wirtschaftsförderung Kreis Altenkirchen), Dirk Fischer und Eugen Schmidt (Wirtschaftsförderung Verbandsgemeinde Altenkirchen-Flammersfeld) und den Ortsbürgermeistern unternahm, waren Unternehmen in Horhausen, Willroth und Eichelhardt.
Das Eichelhardter Unternehmen MSA entwickelt und produziert Maschinen und Anlagen im Bereich Vorrichtungsbau und Automatisierung zur Optimierung von Prozessen in der Industrie. Die Besuchergruppe zeigte sich beeindruckt von dem hohen technologischen Niveau und dem Automatisierungsgrad der Maschinen von MSA. Diese sind weltweit und hauptsächlich in der Automobilindustrie im Einsatz. „Unsere Kompetenz in der Konstruktion und Herstellung von Sondermaschinen und Vorrichtungen kann man letztlich branchenunabhängig in der Industrie einsetzen“, erklärten die Geschäftsführer Stefan Alhäuser und Alexander Pierkes. Sie betonten, dass MSA von der Zeichnung bis zur fertiggestellten Maschine „alles aus einer Hand“ biete. Dabei sei Präzision das A und O. Beim Besuch in dem Betrieb wurde die enorme Fertigungstiefe deutlich. Das Unternehmen beschäftigt 30 Mitarbeiter. Mit 20 Prozent ist die Ausbildungsquote überdurchschnittlich hoch. Eine zusätzliche Krankenversicherung sowie ein Job-Rad gehören zu den Zusatzleistungen, die MSA der Belegschaft bietet.
Der Zerspanungsspezialist Jankowski mit Sitz in Horhausen fertigt hochpräzise Komponenten für den Maschinen- und Anlagenbau. Ein hoher Standard bei Qualität und Arbeitssicherheit, der von jeher von den Kunden gefordert wird, und eine hohe Fertigungstiefe kennzeichnen das Familien-Unternehmen. Geschäftsführer Christoph Wimmer führte die Gruppe durch die neue Fertigungshalle. Er berichtete, dass es für die etwa fünfzig Mitarbeiter Zusatzangebote wie eine Bonuskarte und Massagen gebe. „Auszubildende erhalten bei Bedarf kostenlosen Nachhilfeunterricht“, so der Geschäftsführer.
Ebenfalls in Horhausen sitzt die Firma Robecco, die 1995 von Geschäftsführer Robert Becker gegründet wurde. Sie ist spezialisiert auf innovative Steuerungen, Automation, Gasanalytik, Steuerungsbau und Gebäudetechnik. Das Unternehmen, das weltweit tätig ist, ist insbesondere für Systeme und Lösungen zum vorbeugenden Explosionsschutz und Monitoring Systeme bekannt.
Das Willrother Unternehmen Mefkon schließlich entwickelt und fertigt hocheffiziente industrielle Beheizungseinrichtungen für Stahlwerke und Gießereien auf der ganzen Welt. Beim Gespräch wurde u.a. thematisiert, wie sich politische Entwicklungen negativ auf internationale Geschäftsbeziehungen auswirken können. Wichtig ist den geschäftsführenden Ehepaar Lorenz die Zusammenarbeit mit Unternehmen aus der Region. Die Wertschöpfung liege mit 99 Prozent fast komplett in Deutschland.
Von den Unternehmensbesuchen und dem Austausch haben alle Seiten profitiert, waren sich die Unternehmer und die Besuchergruppe um Heinz Kolz einig. (PM)
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