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Nachricht vom 14.02.2020    

Ausbildung von Fachschweißern auf der Bindweide

Durch die Klimadebatte wieder verstärkt in den Fokus geraten: Die Bahn. Um Personen und Güter über die Schienen zu transportieren, ist allerdings eine umfangreiche Logistik notwendig. Insbesondere die Instandhaltung der Trassen ist von großer Bedeutung. Und: kostspielig.

Erster Kreisbeigeordneter begrüßt Besucher der Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH auf dem Betriebsgelände der Westerwaldbahn. (Foto: Westerwaldbahn GmbH)

Steinebach. „Bahn ist teuer“ ist nicht nur ein geflügeltes Wort, sondern Realität.
Die Westerwaldbahn steht daher vor der Herausforderung, den Oberbau, d.h. die Schienen, Schwellen und das Schotterbett in Ordnung zu halten. Dazu kommen noch die zahlreichen Weichen. „Wie jedes Eisenbahninfrastrukturunternehmen haben wir mit den typischen Verschleißerscheinungen zu kämpfen“, so Stefan Pung, Leiter der Bahnabt. der Westerwaldbahn. „Neben verwitterten Holzschwellen gilt unser Augenmerk den Ausbrüchen an den Schienen, Stellen mit Walzungen und Rissen. Regelmäßige Kontrollen und die anschließenden Reparaturmaßnahmen sorgen für die Betriebssicherheit.“ Und das kostet Geld.

„Aktuell haben wir im Maßnahmenplan das Schweißen und Schleifen an Weichen und die Wiederherstellung von schadhaften Stellen an den Schienen im Bereich Bindweide. Darüber hinaus werden wir dort auch ein komplettes Stück Gleis austauschen. Vieles können wir selbst erledigen – was unseren gut ausgebildeten Mitarbeitern zu verdanken ist. Manches müsste allerdings von Spezialfirmen durchgeführt werden,“ so Oliver Schrei, Geschäftsführer der Westerwaldbahn. Und hier kommt die Fa. Sinzig Schweißtechnik GmbH aus Dernbach ins Spiel.

Seit 1999 erfüllt das Unternehmen unter der Leitung von Gerhard Sinzig die strengen schweißtechnischen Anforderungen nach den Regelwerken der Deutschen Bahn AG (DB) sowie des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). „Unser Haupttätigkeitsbereich liegt in der Durchführung von Auftrags- und Verbindungsschweißungen an Schienen aller Art sowie die Herstellung lückenloser Gleise und Weichen“, so Gerhard Sinzig bei einem Besuch auf der Bindweide. Problem: das Finden von gut ausgebildeten Mitarbeitern. „Wir haben früh festgestellt, dass wir uns nur weiterentwickeln können, wenn wir die Ausbildung selbst in die Hand nehmen“, erklärt Valbone Idrizi, bei der Sinzig Schweisstechnik GmbH zuständig für das Controlling.



Der Instandhaltungsbedarf der Westerwaldbahn und die Notwendigkeit der Schweiß-ausbildung der Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH führte nun zu einem Kooperationsprojekt. Die Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH bildet zehn neue Mitarbeiter im Auftragsschweißen aus und nutzt hierzu die reparaturbedürftigen Weichen und Schienen der Westerwaldbahn. Auf Neudeutsch eine „Win-win-Situation“.

„Wir freuen uns sehr über diese Kooperation mit der Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH, die es uns ermöglicht, sehr kostengünstig Weichen und Schienen auf der Stammstrecke in Ordnung zu bringen“, so Tobias Gerhardus, erster Kreisbeigeordneter und Vorsitzender der Gesellschafterversammlung der Westerwaldbahn.

Schweißfachingenieur Jakob Warkentin stellt den Vorteil für die Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH heraus: „Eine gute Ausbildung muss auch unter realistischen Bedingungen erfolgen, und das geht nur auf der Strecke, wie auf der Trasse auf der Bindweide.“ Damit die Ausbildungsvorschriften eingehalten werden, hat die Fa. Sinzig Schweisstechnik GmbH die PlusPol GmbH aus Achim mit ins Boot geholt. Dipl.-Ing. Thomas Boldt von PlusPol leitet die Ausbildung und wird die Prüfung am Ende des Lehrgangs durchführen. Dann, so hoffen alle Beteiligten gibt es in der Region zehn frisch gebackene „Oberbau Lichtbogenhandauftragschweißer“. (PM)


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